FC Bayern und die Konkurrenz: Netter Dominator statt Abteilung Attacke
Spätestens seit dem Champions-League-Spiel beim FC Barcelona ist klar, dass beim FC Bayern eine kommunikative Zeitenwende stattgefunden hat. Während Patron Uli Hoeneß beharrlich Giftpfeile schickte an Vereine, die er als gefährlich für den Münchner Machtanspruch erachtete, probierte es sein Nachfolger, Sportvorstand Hasan Salihamidzic, vor Anpfiff im Camp Nou nun mit einer verbalen Umarmung.
Bayern in der Rolle als Dominator
Angesprochen auf die internationalen Erfolge der deutschen Klubs, schwärmte er geradezu von der Qualität der Bundesliga und nannte dabei explizit auch neue Mitkonkurrenten wie Union Berlin oder den SC Freiburg. Abteilung Attacke war gestern, jetzt gefällt sich der Rekordmeister offenbar in der Rolle des netten Dominators.
Zur Wahrheit gehört allerdings auch: Für die Bayern hat der Strategiewechsel einen praktischen Nebeneffekt - eigentlich sogar zwei: Dem ewigen Lamento, die Dauer-Dominanz der Münchner schade der internationalen Konkurrenzfähigkeit der Bundesliga, entzieht man so recht elegant die Grundlage.
Solche Aussagen verfolgen ein Ziel
Und indem man die nationale Konkurrenz aufwertet, lässt sich auch viel einfacher erklären, warum der FC Bayern noch nicht da steht, wo er nach seinem Mia-san-mia-Verständnis längst wieder sein müsste: an der Bundesliga-Spitze.