FC Bayern: Uli Hoeneß mit Ansage an die Fußballwelt

München - Nein, beim FC Bayern war zuletzt nicht alles eitel Sonnenschein. Nach dem bitteren Aus im Halbfinale der Champions League gegen Real Madrid war beim deutschen Branchenprimus irgendwie die Luft raus. Einer peinlichen 1:4-Pleite am letzten Bundesliga-Spieltag gegen den VfB Stuttgart folgte schließlich ein biederer Auftritt im Pokal-Finale gegen Eintracht Frankfurt. Nicht nur, dass die Bayern dadurch das Double verspielten, auch der Abschied für Trainer-Ikone Jupp Heynckes hätte durchaus weniger unwürdig ausfallen können.
Präsident Uli Hoeneß stellte sich tags darauf dennoch in gewohnter Manier vor sein Team, betonte, er wolle sich die Saison nicht im Nachhinein schlecht reden lassen. Auch das Gesicht der Mannschaft werde sich zur kommenden Saison nicht gravierend verändern. "Wir werden - Stand heute - gar keinen mehr holen, sondern sicherlich noch den einen oder anderen abgeben. Unserer Meinung nach ist der Kader zu groß", kündigte der Bayern-Patriarch im Rahmen der Meisterfeier am vergangenen Sonntag an.
Hoeneß: Alaba und Lewandowski bleiben bei Bayern
Robert Lewandowski, der aufgrund seiner blassen Auftritte in der Schlussphase der Saison scharf in der Kritik stand, wird davon allerdings nicht betroffen sein. Um den Kapitän der polnischen Nationalmannschaft ranken sich seit Monaten Wechselgerüchte, zuletzt sollen Manchester United, der FC Chelsea und Paris Saint-Germain ernsthaftes Interesse am Top-Torjäger der Münchner (wettbewerbsübergreifend 41 Tore in 48 Spielen) bekundet haben.
Einem Wechsel schob nun Hoeneß gegenüber dem "kicker" höchstpersönlich einen Riegel vor und stellte gleichzeitig klar: "Wir werden der Fußballwelt beweisen, dass der Verein noch immer der Stärkere ist." Gleiches gilt für Linksverteidiger David Alaba. Auch er stand in der abgelaufenen Saison ob seiner schwankenden Leistungen häufig in der Kritik, an ihm zeigt der FC Barcelona Interesse. Sein Vertrag ist ebenso wie der von Lewandowski bis 2021 datiert, Ausstiegsklauseln enthalten sie nicht. Tore, Kilometer, Einsätze: Die Bayern-Spieler der Saison
Für die Zukunft sieht Hoeneß den Kader dennoch gut gerüstet. "Wir haben da drei gute neue und junge Leute, wir haben riesiges Potenzial", sagt er über Rückkehrer Serge Gnabry, Neuzugang Leon Goretzka und den in den vergangenen Monaten verletzten Kingsley Coman.
Mega-Transfers in der Höhe von 80 oder 90 Millionen, die Karl-Heinz Rummenigge zuletzt nicht mehr ausschließen wollte, soll es daher in der kommenden Transferperiode nicht geben, in Zukunft sei eine derartige Summe indes denkbar. "Das kann eines Tages durchaus passieren, aber nicht in diesem Jahr. Was Karl-Heinz und ich gesagt haben, schließt sich nicht aus ."