FC-Bayern-Trainer Tuchel gibt erste Signale: Für welche Stars es jetzt eng wird

Schon beim Testspiel seines FC Bayern gegen Champions-League-Sieger Manchester City zeigt Coach Thomas Tuchel, auf wen er setzt – und wer etwas zu beweisen hat.
von  Patrick Strasser
Einige Spieler haben unter Bayern-Trainer Thomas Tuchel keinen leichten Stand.
Einige Spieler haben unter Bayern-Trainer Thomas Tuchel keinen leichten Stand. © imago/AFLOSPORT

Tokio - Sonnenbrille, kurze Hosen, weiße Socken, Sneakers. Nein, einer des Spaziergänger-Quartetts des FC Bayern, das am Donnerstagnachmittag vom Mannschaftshotel "Mandarin Oriental" losmarschierte zur kurzen Sightseeing-Tour, trug Adiletten: Leon Goretzka. Mit dem Mittelfeldspieler on tour in Tokio: Joshua Kimmich, Serge Gnabry und Torhüter Yann Sommer.

Die Bayern-Spieler genossen den einzigen Tag der Woche, der sie nicht – wie am Freitag wieder zur Nachmittagseinheit – ins Nationalstadion führt. Ein bisschen eintauchen ins Leben der Mega-Metropole kann nicht schaden. Ernst wird es früh genug. Schon am Samstag (12 Uhr, im AZ-Liveticker) will Trainer Thomas Tuchel in Spiel zwei der Japan-Woche Fortschritte sehen gegen das japanische Erstliga-Team Kawasaki Frontal.

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"Waren bemüht": Thomas Tuchel zieht Fazit nach FC-Bayern-Niederlage gegen Manchester City

"Das Ergebnis können wir in dem Moment der Vorbereitung verkraften", sagte Tuchel nach dem 1:2 am Mittwoch gegen Champions-League-Sieger Manchester City: "Wir waren sehr bemüht, die Sachen umzusetzen, müssen bei gewissen Dingen aber auch noch zulegen."

Wobei er die gewünschten Lerninhalte nicht ausführte. Deutlicher wurde der 49-Jährige mit den Botschaften, die er mittels der Aufstellung und den Auswechslungen sendete. Tuchels Signale gingen an:

FC Bayern: Leon Goretzka bei Testspielen zunächst nur auf der Bank

Goretzka, den Kapitän der B-Elf: Leon Goretzka saß wie schon beim 27:0 im ersten Test am Tegernsee gegen den FC Rottach-Egern zu Beginn nur auf der Bank, kam erst nach der Pause mit den Verkaufskandidaten wie Sadio Mané und einigen Youngstern. Schließlich sollen sich im Mittelfeldzentrum Joshua Kimmich und Neuzugang Konrad Laimer finden.

"Luft nach oben" habe Leon Goretzka (mi.) noch, sagte FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel (li.) nach dem Spiel gegen Manchester City.
"Luft nach oben" habe Leon Goretzka (mi.) noch, sagte FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel (li.) nach dem Spiel gegen Manchester City. © Shuji Kajiyama/AP/dpa

Goretzka, der jeglichen Abwanderungsgerüchten mit energischen Worten ("Ich liebe den Verein, ich liebe die Stadt, ich liebe die Fans, ich möchte da einfach weitermachen") widersprach, hat es schwer unter Tuchel. Aktuell schleppt der etablierte Nationalspieler die Rolle des Herausforderers von Laimer (26) mit sich herum. Laimer dagegen versucht, sich als Nebenmann und Wasserträger von Käpt'n Kimmich zu etablieren.

Dayot Upamecano und Benjamin Pavard müssen um ihre Plätze kämpfen

Upamecano & Pavard: So lautete das Innenverteidiger-Duo der A-Elf in der ersten Hälfte des Tests. Ein französisches Pärchen auf Zeit?

Sind Dayot Upamecano und Benjamin Pavard, der seinen Vertrag über 2024 hinaus nicht verlängern möchte und als Verkaufskandidat in der Sommer-Transferperiode gilt, nur Platzhalter für Min-jae Kim und Matthijs de Ligt, die in diesem (Kim für 45 Millionen vom SSC Neapel) und im vergangenen Sommer (de Ligt für 67 Mio. von Juventus) zusammen ein Minimum von 112 Millionen Ablöse kosteten.

Dayot Upamecano (li.) vom FC Bayern gegen Ruben Dias von Manchester City.
Dayot Upamecano (li.) vom FC Bayern gegen Ruben Dias von Manchester City. © Shuji Kajiyama/AP/dpa

Upamecano will trotz seiner schwierigen Rückrunde mit einigen Patzern nicht wechseln. "Ich habe keine Sekunde daran gedacht, den FC Bayern zu verlassen", sagte der 24-Jährige der "Bild".

Upamecano, ein durch und durch freundlicher Mensch, befürwortet sogar den Kim-Transfer: "Er ist eine sehr gute Verstärkung, er macht uns besser. Dieser Konkurrenzkampf gehört zu internationalen Topteams. Ich nehme das an und ich bin bereit, um meinen Platz zu kämpfen."

Stürmerfrage beim FC Bayern: Mathys Tel müht sich, Sadio Mané bleibt ein Fremdkörper

Tel & Mané: Der 18-jährige Tel traf gegen City per Abstauber zum Ausgleich und bewies seine Joker-Qualitäten. Doch der Franzose will mehr Spielzeit. Sollte Wunschstürmer Harry Kane von Tottenham Hotspur kommen und dann als Zentrum-Stürmer auf Jahre gesetzt sein, wird daraus wohl nichts.

Die zweite Halbzeit gegen die Briten zeigte auch, dass Wechsel-Kandidat Sadio Mané sich zwar bemühte, aber weiter wie ein Fremdkörper im Team wirkt. Sein Abgang nach Saudi-Arabien zu Cristiano Ronaldos Klub Al-Nassr steht bevor und ist in den Gesprächen mit Manés Management nur noch eine Sache von Tagen – und vor allem Geld.

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