FC Bayern – Thomas Tuchel und seine mysteriöse Kiste gegen RB Leipzig: "Extra mitgebracht"

München - Thomas Tuchel musste sich setzen. Nach den aufreibenden Wochen verständlich. Um den Überblick zu behalten und um - auch symbolisch - seinen Spielern näher zu sein, zog der Trainer des FC Bayern in der ersten Halbzeit des Heimspiels gegen RB Leipzig einen Aluminium-Koffer der Zeugwarte nach vorne. Weg von der Ersatzbank, näher an die Seitenlinie.
Tuchel spottet über Aluminiumkoffer: "Habe ich extra mitgebracht"
Da saß er nun, der Mann, über dessen Job, der zum 30. Juni vorzeitig beendet wird, seit Tagen debattiert wird. Er zeigte mal den Daumen nach oben, schimpfte, machte sich Notizen. Der Mann, der an der Säbener Straße schon länger ein Trainer auf Abruf war und nun nur noch ein Trainer auf Zeit ist. Der Mann auf dem Alukoffer. Ein Schelm, wer noch Symbolischeres dabei dachte.
Während der Pressekonferenz nach dem spät erzielten 2:1-Erfolg kam aus dem Auditorium die provokant gestellte Frage nach der ungewöhnlichen Sitzgelegenheit: "Können Sie verraten, was in der Kiste drin war? Und darf man es so interpretieren, dass sie auf gepackten Koffern sitzen?" Der 50-Jährige antwortete mit spöttischer Ironie: "Genau so war es gedacht. Das habe ich extra mitgebracht von zu Hause. In dem Aluminiumkoffer sind alle Sachen schon gepackt. Schön, dass es so angekommen ist." Während Tuchel die Wut über die Frage herunterschluckte, hatte er die Lacher dank Sarkasmus auf seiner Seite. Nochmal gut gegangen.
Von der Voodoo-Puppe bis zum Palhinha-Trikot: Das war im mysteriösen Tuchel-Koffer
An dieser Stelle verrät die AZ dank der Panzerknacker-Arbeit von Maulwürfen welt-exklusiv, was tatsächlich drin gewesen ist in Tuchels Alukoffer. Also da wären: Das Lehrbuch "Die Welt einer holding Six", wäre ja ein hübsches Abschiedsgeschenk für die Bosse. Dazu die leibhaftige Version namens Declan Rice, sein Wunschspieler Nummer eins und ein bereits beflocktes Trikot, das ihn an Joao Palhinha erinnert, den zweiten nicht erhaltenen Wunschspieler.
Dazu, wenn Tuchel mal wieder Dampf ablassen muss, eine Voodoo-Puppe in Gestalt von Didi Hamann. Wäscht man der Puppe so richtig den Kopf, erscheint Lothar Matthäus - in Form eines Anti-Stressballs. Vielleicht war es aber auch ganz profan: Kopfschmerztabletten und ein Erste-Hilfe-Kurs "Wie überlebe ich die Säbener Straße?" - mit einem Vorwort von Jürgen Klinsmann. Und Ancelotti. Und Kovac. Und Flick. Und Nagelsmann. Nix für ungut.