FC Bayern: Tapalovic vor Rückkehr? Ein klares Zeichen an Manuel Neuer – und an Alex Nübel

München - Es war ein lauter Paukenschlag, der am späten Abend des 23. Januar dieses Jahres von der Säbener Straße ausging. Torwarttrainer Toni Tapalovic wird mit sofortiger Wirkung freigestellt, teilte der Verein mit. An sich ist ein personeller Wechsel im Trainerstab allenfalls eine kleine Meldung wert, im Falle von Tapalovic stellte sich die Situation allerdings anders dar.
Der 42-Jährige ist ein enger Vertrauter von Kapitän Manuel Neuer, der sich erst wenige Wochen zuvor beim Skitourengehen einen Beinbruch zugezogen hatte. Der Rauswurf seines engen Freundes war ein schwerer Schlag für den Keeper, der seinem Unmut über die Entscheidung kurz darauf in einem viel beachteten Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" und dem englischen Portal "The Athletic" mit deutlichen Worten Luft machte.

Bericht: Toni Tapalovic soll im Sommer zum FC Bayern zurückkehren
Nun, nicht mal ein halbes Jahr später, hat sich das Gesicht des FC Bayern deutlich verändert. Julian Nagelsmann, zu dem Tapalovic ein äußerst schwieriges Verhältnis gehabt haben soll, ist längst Geschichte.
Auch Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic, die die Entscheidung über den Rauswurf mitgetragen haben, sind ebenfalls weg. Stattdessen haben nun Thomas Tuchel und die neue (alte) Führung um die zurückgekehrten Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge wieder das Sagen.
Den Posten als Torwarttrainer hat mittlerweile Tapalovic' Nachfolger Michael Rechner inne. Wie die "Sport Bild" berichtet, soll der 42-Jährige im Sommer dennoch zu den Bayern zurückkehren. In welcher Rolle genau dies geschehen könnte, ist demnach aber noch offen. Womöglich wird es eine Art Arbeitsteilung mit Rechner geben, spekuliert das Blatt.
FC Bayern: Hoeneß hielt den Tapalovic-Rauswurf für falsch
Eine derartige Konstellation hatte Uli Hoeneß bereits vor einigen Wochen ins Spiel gebracht. Er hielt wenig vom Rauswurf des Torwarttrainers und hätte sich, trotz aller Differenzen, einen Verbleib gewünscht.
"Man hätte Tapalovic zum Beispiel zum Trainer für Manuel Neuers Reha machen können. So hat es aber unnötig Unruhe in den Verein gebracht", kritisierte der Ehrenpräsident.
Eine Tapalovic-Rückkehr würde das Standing von Neuer deutlich unterstreichen
Klar ist: Für Neuer wäre eine Rückkehr seines engen Vertrauten ein deutliches Signal, das sein Standing innerhalb des Vereins deutlich unterstreicht. Nach seinem Unfall stand er massiv in der Kritik, auch ein Abgang in diesem Sommer schien zwischenzeitlich nicht ausgeschlossen.
Derlei Gedankenspiele sind aber längst vom Tisch. Der mehrfache Welttorhüter hat in den vergangenen Monaten mit enormem Ehrgeiz an seiner Rückkehr gearbeitet und will zum Trainingsstart am 13. Juli wieder voll dabei sein. Unter Tuchel soll er wieder die klare Nummer eins werden – womöglich mit Intimus Tapalovic an seiner Seite.
Bei einer Tapalovic-Rückkehr wäre Nübels Zeit beim FC Bayern wohl endgültig vorbei
Alexander Nübel dürfte die Entwicklungen an der Säbener Straße indes mit deutlich weniger Wohlwollen beobachten. Der 26-Jährige, der einst als Kronprinz von Neuer verpflichtet wurde, kehrt im Sommer von seiner Leihe zur AS Monaco zurück. Ein Verbleib bei den Bayern galt schon vorher als unwahrscheinlich, im Falle einer Rückkehr von Tapalovic dürfte sich das Thema dann endgültig erledigt haben.

Im Winter hatte Nübel öffentlich Kritik am damaligen Torwarttrainer der Bayern geäußert. "Kontakt war nicht viel vorhanden", antwortete der Keeper auf die Frage, wie denn die Zusammenarbeit mit Tapalovic während seiner Leihe nach Monaco sei. "Ich glaube schon, dass man sich ab und zu hätte austauschen können über die Situation, wie es läuft. Aber das war nicht der Fall", erzählte er weiter.
So ist es wenig verwunderlich, dass Nübel und die Bayern im Sommer eine Trennung forcieren. Wie Sport1 berichtet, gibt es Interesse aus dem Ausland. Im Falle eines festen Verkaufs wollen sich die Münchner demnach eine Rückkaufoption sichern. Diese dürfte aber erst gezogen werden, wenn Neuer und Tapalovic an der Säbener Straße endgültig Geschichte sind.