FC Bayern: Szene gegen Mainz steht sinnbildlich für Leon Goretzkas Formtief

Die Pleite in Mainz ist ein neuerlicher Tiefpunkt für den FC Bayern. Leon Goretzka gilt als eine der Symbolfiguren für die Münchner Krise – das machte vor allem eine Szene am Samstag deutlich.
von  Christina Stelzl
Leon Goretzka (r.) verliert den Zweikampf und geht zu Boden, der Mainzer Karim Onisiwo leitet hingegen den Konter ein.
Leon Goretzka (r.) verliert den Zweikampf und geht zu Boden, der Mainzer Karim Onisiwo leitet hingegen den Konter ein. © imago/Nordphoto

München - In Abwesenheit von Kapitän Manuel Neuer und nach den Auswechslungen von Thomas Müller und Joshua Kimmich trug Leon Goretzka in der Schlussphase gegen den FSV Mainz die Binde.

Doch anstatt beim Stande von 3:1 für Mainz voranzugehen und den Teamkollegen als Orientierungspunkt zu helfen, irrte der 28-Jährige nur über das Feld. Er schaffte es nicht, dem verunsicherten Bayernspiel seinen Stempel aufzudrücken, die Mitspieler als Spielführer mitzureißen.

Goretzka gegen Mainz in Zweikämpfen zumeist nur zweiter Sieger

Ganz im Gegenteil! Goretzka blieb in vielen Zweikämpfen und Eins-gegen-Eins-Duellen zumeist nur zweiter Sieger und verlor dadurch viele Bälle.

Bayerns Mittelfeldspieler steckt in einem Formtief, sinnbildlich die Szene aus der 44. Minute gegen Mainz. In der eigenen Hälfte geht der deutsche Nationalspieler mit dem Mainzer Karim Onisiwo in einen Zweikampf – und verliert diesen gegen den körperlich unterlegenen Stürmer mehr als deutlich. Nach einem leichten Kontakt geht der gebürtige Bochumer zu Boden, Onisiwo ist frei durch und startet den Konter.

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Goretzka agiert zuletzt indisponiert und wirkt platt

Trainer Thomas Tuchel sagte nach der Partie, seine "Mannschaft wirkt ausgelaugt" – passender hätte die Beschreibung auf Goretzka nicht zutreffen können. Denn das bayerische Muskelpaket, dessen Physis bislang immer sein Trumpf war, agierte zuletzt völlig indisponiert.

Platt und ausgelaugt: Leon Goretzka.
Platt und ausgelaugt: Leon Goretzka. © imago/Revierfoto

Der Mittelfeldstar steht seit Wochen neben sich. Seine letzte Torbeteiligung steuerte er bei der 1:2-Pleite in Leverkusen bei – das letzte Spiel unter Ex-Coach Julian Nagelsmann. Es scheint fast so, als ob Goretzka, der als Nagelsmann-Befürworter galt, an der Trennung ein wenig zu knabbern hat. Zwar durfte er unter Tuchel in sechs der sieben Spiele von Beginn an ran, Akzente konnte er aber nie setzen. Stattdessen spielte er fehleranfällig und wirkte platt.

Freie Tage für Goretzka und Co.

Auch beim Champions-League-Aus gegen Manchester City ging ihm die Aggressivität teilweise komplett ab. So auch bei Rodris Weitschuss-Traumtor im Hinspiel, als Goretzka dem Spanier zu viel Platz ließ. Ein Stellungsfehler, der die geplatzten Henkelpott-Träume des Champions von 2020 einleitete.

Die Geschehnisse in den vergangenen Wochen, angefangen vom Nagelsmann-Rauswurf bis hin zur abgegebenen Tabellenführung nach der Niederlage in Mainz, waren möglicherweise zu viel für den Mittelfeldspieler der Münchner. Die nun von Tuchel angeordneten drei freien Tage dürften sicherlich auch Goretzka guttun, um den Tank wieder aufzufüllen.

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