FC Bayern sucht nach Süle-Nachfolger: Warum eigentlich nicht "Wadlbeißer" Tanguy Nianzou?

Auch aufgrund zahlreicher Verletzungen konnte sich Tanguy Nianzou beim FC Bayern bislang noch nicht festspielen. Zuletzt durfte das Top-Talent zweimal von Beginn an ran und wusste zu überzeugen. Julian Nagelsmann traut dem "Wadlbeißer" eine größere Rolle zu.
AZ |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
1  Kommentar
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Tanguy Nianzou erzielte gegen Union Berlin sein erstes Tor für den FC Bayern.
Tanguy Nianzou erzielte gegen Union Berlin sein erstes Tor für den FC Bayern. © IMAGO / ULMER

München - Seit Bekanntwerden des Abgangs von Niklas Süle zu Borussia Dortmund im kommenden Sommer wird intensiv über die Personalplanung für die Innenverteidigung beim FC Bayern diskutiert. Neben Andreas Christensen wurden in Antonio Rüdiger, Matthias Ginter und Nico Schlotterbeck auch drei deutsche Nationalspieler mit dem Rekordmeister in Verbindung gebracht. Einen Nachfolger für Süle haben die Bayern bis dato aber noch nicht präsentiert – womöglich wird es einen solchen auch gar nicht geben.

In den vergangenen beiden Ligaspielen gegen Union Berlin (4:0) und beim SC Freiburg (4:1) rückte Abwehr-Juwel Tanguy Nianzou für den 26-Jährigen, der von einem Muskelfaserriss ausgebremst wurde, in die Startelf und machte seine Sache ordentlich. Gegen Berlin gelang dem Franzosen sogar sein Premierentreffer für die Bayern, auch sonst wusste er als technisch beschlagener, zweikampfstarker Innenverteidiger zu gefallen. Eine Rolle, die er in der kommenden Saison häufiger ausfüllen wird?

Nagelsmann lobt Nianzou, sieht aber auch Verbesserungspotenzial

"Ich traue ihm das durchaus zu, weil er ein sehr guter Verteidiger ist", meinte Trainer Julian Nagelsmann am Dienstag angesprochen auf die Zukunftsperspektiven von Nianzou: "Ich mag das sehr, sehr gerne, wenn jemand seiner Berufsbezeichnung auch gerecht wird." Der 19-Jährige habe "immer wieder gute Ideen im Spielaufbau", müsse bisweilen aber "noch das Risiko etwas herunterschrauben, damit er die nötige Verlässlichkeit auf den Platz bringt und ein Trainer auch weiß, was er von ihm erwarten kann."

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Neben dessen offensiver wie defensiver Kopfballstärke hob Nagelsmann noch eine weitere Eigenschaft seines Abwehrjuwels heraus. "Er beißt sich extrem in die Wadln der Gegenspieler, um es auf Bairisch zu sagen", erklärte der 34-Jährige am Dienstag. Dabei schieße Nianzou aber bisweilen auch übers Ziel hinaus.

Nagelsmann traut Nianzou "eine deutlich größere Rolle" zu

"Das Wadlbeißen Richtung eigenes Tor muss er manchmal noch ein bisschen sanfter machen als Richtung gegnerisches Tor, damit das Risiko für Standardsituationen oder Elfmeter nicht zu groß ist", so Nagelsmann. Für die kommende Spielzeit traue er dem in Paris geborenen Defensivspezialisten aber durchaus zu, "eine deutlich größere Rolle zu spielen als es in dieser der Fall war".

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Ohnehin deutete sich mit Blick auf die Personalplanungen für die Defensive zuletzt ein Umdenken beim Rekordmeister an. Wie die "Bild" zuletzt berichtete, erwägen die Verantwortlichen, keinen externen Nachfolger für Süle zu verpflichten und stattdessen Benjamin Pavard häufiger ins Zentrum zu beordern. Der Franzose muss seit seiner Verpflichtung vom VfB Stuttgart 2019 regelmäßig auf der Rechtsverteidigerposition ran, hat aber bereits mehrfach betont, dass er sich in der Innenverteidigung wohler fühlt.

Statt Süle-Nachfolger: Holt der FC Bayern einen Rechtsverteidiger?

In diesem Falle müssten die Bayern auf der rechten Abwehrseite nachrüsten, was Trainer Nagelsmann durchaus entgegenkommen dürfte. Der Bayern-Coach bevorzugt für die Außenverteidigerpositionen ohnehin schnelle, technisch beschlagene Spieler mit viel Offensivdrang. Während Alphonso Davies das Profil auf dem linken Flügel perfekt ausfüllt, fehlte ein entsprechendes Pendant auf der anderen Seite.

Schon seit längerem wird daher über einen externen Neuzugang für die Rechtsverteidigerposition spekuliert. Als heißester Kandidat galt zuletzt Noussair Mazraoui von Ajax Amsterdem, an dem aber auch der FC Barcelona Interesse zeigen soll.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
1 Kommentar
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Südstern7 am 08.04.2022 18:29 Uhr / Bewertung:

    "Dabei schieße Nianzou aber bisweilen auch übers Ziel hinaus."
    (gemeint ist beim Wadl-Beißen)

    Eben! Nianzou führt unsaubere Zweikämpfe. Viel zu oft werden sie abgepfiffen und auf Foulspiel für den Gegner entschieden. Das ist nicht der Sinn des Innenverteidigers bei einer Spitzenmannschaft.

    Das Qualitäten eines Innenverteidigers haben heute ganz andere Kriterien: Ball erobern und dann mit gutem Auge den Gegenangriff einleiten. Und zudem bei der Spieleröffnung mit genauen, langen Bällen brillieren. So wie es Boateng konnte oder Badstuber. Das sehe ich bei Nianzou nicht. Zumindest ist er kopfballstark. Aber das ist doch schon mal was, in dieser Saison geprägt von Pleiten, Pech und Pannen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.