FC-Bayern-Star Sané dabei, Gnabry nicht? Wie Bundestrainer Nagelsmann seine Offensive bei der EM plant

Kai Havertz, Niclas Füllkrug, Deniz Undav und Leroy Sané: Mit diesen Angreifern will das DFB-Team bei der Heim-EM triumphieren. Schafft es Serge Gnabry noch in den Kader?
von  Maximilian Koch
Leroy Sané und Kai Havertz sind bei der EM sicher dabei, Serge Gnabry muss noch bangen.
Leroy Sané und Kai Havertz sind bei der EM sicher dabei, Serge Gnabry muss noch bangen. © IMAGO / ANP

München - Es war für Leroy Sané eine extrem anstrengende Saison – und eine schmerzhafte Rückrunde.

Der Offensivstar des FC Bayern hatte an mehreren Stellen seines Körpers immer wieder Beschwerden, die Patellasehne im Knie, der Rücken und besonders die Entzündung am Schambein, die zuletzt fast gar kein Training mehr zuließ. Lediglich für die großen Spiele in der Champions League wurde Sané irgendwie fit gemacht, die Situation sei "absolut grenzwertig" gewesen, wie Bayerns Sportdirektor Christoph Freund betonte.

FC-Bayern-Star Leroy Sané reist zur EM, wird sich vorher aber noch schonen müssen

Sané und die Münchner gingen gewisse Risiken ein, der Offensivstar biss sich durch. Im Halbfinal-Hinspiel gegen Real Madrid erzielte er ein tolles Tor. Und mit Blick auf die Heim-EM scheint jetzt doch noch alles gut zu werden. Denn Sané gehört dem Aufgebot von Bundestrainer Julian Nagelsmann an, das am 26. Mai ins Trainingslager in Thüringen startet. Er ist bereit für die EM – auch wenn er sich in den nächsten Tagen noch ein bisschen schonen muss.

Sané soll bei dem Turnier seine ganz große Kunst zeigen, darauf zielte auch die Art und Weise seiner Nominierung ab. Denn in der Frankfurter Kunsthalle Schirn wurde ein Porträt von Sané ausgestellt, auf dem er geheimnisvoll dreinblickt. Wenn das mal keine Aufforderung zu besonderen Leistungen ist...

Die Nationalmannschaft hat endlich wieder Torjäger

Sané, der in der Offensive nahezu jede Position spielen kann, gehört zu einer Gruppe von vier Angreifern, die Deutschland zum vierten EM-Titel führen sollen. Die weiteren sind: Kai Havertz, Niclas Füllkrug und Deniz Undav. Der Stuttgarter Undav wird ebenfalls zum Aufgebot gehören, das Nagelsmann an diesem Donnerstag (13 Uhr) in Berlin bekanntgibt.

Der 27-Jährige hat eine herausragende Saison hinter sich, in 29 Bundesliga-Partien erzielte er 18 Tore und bereitete zehn Treffer vor. Top! Undav ist ein wuseliger Stürmer, schnell, geradlinig. Damit bringt er eine neue Facette in den Angriff.

Arsenal-Star Kai Havertz, dessen Nominierung nie zur Debatte stand, ist vielleicht der kompletteste Stürmer im DFB-Team. Er kann passen, schießen, extrem viel laufen und sogar köpfen. Bei den vergangenen Länderspielen gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) stand Havertz jeweils als Neuner in der Startelf und spielte gut.

Er dürfte aktuell gesetzt sein, wenn die deutsche Mannschaft in einem 4-2-3-1-System spielt. In einem 4-2-2-2 wäre wohl Sané sein Partner.

"Das wird super eng": Schafft es Gnabry noch in den EM-Kader?

Doch es gibt ja auch noch ihn: BVB-Kante Füllkrug. Der 31-Jährige erfuhr in einer Radiosendung von seiner Nominierung, im DFB-Team läuft es fast immer prächtig für ihn: 15 Spiele, elf Tore. Dank seiner körperlichen Wucht ist Füllkrug der ideale Joker, wenn man gegen tiefstehende Teams keine Lösungen findet. Aber er ist auch immer eine Option für die erste Elf. "Ich kriege Gänsehaut, wenn ich daran denke", sagte Füllkrug über die Heim-EM.

Doch zunächst spielt er mit Dortmund am 1. Juni noch das Champions-League-Finale gegen Real Madrid. Die Konkurrenten Havertz, Sané und Undav werden früher mit dem DFB-Team üben und Automatismen einstudieren. Die Frage ist: Kommt noch ein weiterer Stürmer dazu?

Bayern-Star Serge Gnabry, der sich beim Halbfinal-Rückspiel der Champions League in Madrid einen Muskelbündelriss zugezogen hatte, ist grundsätzlich ein Spieler, auf den Nagelsmann ungern verzichten würde. Doch der Fitnesszustand des 28-Jährigen, der in dieser Saison immer wieder verletzt war, bereitet Sorgen. "Das wird super eng für die EM, so wie ich das verstanden habe", sagte Bayern-Trainer Thomas Tuchel. Packt es Gnabry noch?

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