FC-Bayern-Star Kingsley Coman erklärt die Perspektiven der "French Connection" um Tel, Pavard und Upamecano

München - Etwas überraschend stand Kingsley Coman im dritten Testspiel der Asien-Reise gegen den FC Liverpool (4:3) nicht in der Startelf. Trainer Thomas Tuchel setzte von Beginn an erneut auf das Offensiv-Trio Jamal Musiala (links), Leroy Sané (rechts) und Serge Gnabry (zentral) plus Mittelstürmer Mathys Tel.
Die Flügelstürmer erhielten drei Mal 45 Minuten Spielzeit, Gnabry und Musiala eine Viertelstunde mehr gegen die Reds. Ein Fingerzeig für den Franzosen Coman?
Tel, Upamecano, Pavard: Kingsley Coman kümmert sich um seine Landsleute beim FC Bayern
Seit 2015 ist der 27-Jährige beim FC Bayern, hat seit dem Wechsel von Juventus Turin jede Saison (mindestens) die Meisterschaft gewonnen. Dazu an Erfahrung und den Wunsch, sich um die jüngeren Spieler im Kader zu kümmern – ganz besonders um seine Landsleute. Die "French Connection" im Profikader ist kleiner geworden.
Mit Lucas Hernández ist einer der Franzosen zu Paris St.-Germain gewechselt, im Sommer 2022 verließen Corentin Tolisso (zu Olympique Lyon) und Tanguy Nianzou (zum FC Sevilla) den Verein. Also bleibt lediglich ein französisches Quartett – mit gänzlich unterschiedlichem Standing und Perspektiven.
Exklusiv für die AZ beleuchtet "King" Coman die Situation seiner Landsleute.
Benjamin Pavard: "Ein sehr zuverlässiger Spieler"
Benjamin Pavard: Der 27-Jährige schwankt zwischen Abwanderungsgedanken und einem Verbleib. Sein Vertrag läuft 2024 aus, er wollte das Angebot zur Vertragsverlängerung nicht annehmen. Nur in diesem August oder im Wintertransferfenster im Januar könnten die Bosse eine Ablöse erzielen.

Für Trainer Tuchel ist Pavard "ein sehr zuverlässiger Spieler. Wir werden ihn in sportlicher Hinsicht behandeln, als hätte er einen Zehnjahresvertrag. Es gibt keinen Druck, eine Entscheidung treffen zu müssen."
FC-Bayern-Star Kingsley Coman: "Es dauert, bis die Abstimmung auf dem Platz perfekt klappt"
Doch Tuchel sieht ihn nicht als Innen-, sondern als Rechtsverteidiger – dort wollte der flexible Pavard eigentlich nicht mehr spielen. Dazu Coman: "Benji hat letzte Saison überragend gespielt. Ich kenne ihn schon so lange. Es hat eine Weile gedauert, bis wir auf der rechten Seite zueinandergefunden haben. Auch mit Nous (Mazraoui, Anm. d.Red.) verstehe ich mich gut, aber natürlich dauert es, bis die Abstimmung auf dem Platz perfekt klappt."
Kingsley Coman über Dayot Upamecano: "Ich vertraue ihm total"
Dayot Upamecano: Momentan ist der 24-Jährige im Abwehrzentrum eher zur 1B-Besetzung zu zählen. Neuzugang Min-jae Kim und Matthijs de Ligt sind für Tuchel in der Innenverteidigung gesetzt.

"Im ersten Teil der letzten Saison hat Dayot fantastisch gespielt. Nach den Spielen gegen Manchester City lief es nicht mehr ganz so, aber so eine Phase haben wir alle schon gehabt. Wir sind alle nur Menschen. Bei uns im Team wissen wir alle, was Dayot kann. Ich vertraue ihm total", sagte Coman und fügte hinzu: "Dass Upa mit Kim und de Ligt starke Konkurrenz hat, ist gut. Das ist Bayern München. Das zeigt, wie viel Qualität wir im Kader haben."
FC-Bayern-Supertalent Mathys Tel: "Er hat eine sehr gute Mentalität"
Mathys Tel: Der 18-Jährige erhielt mit 173 Minuten die meiste Spielzeit aller Feldspieler auf der Asien-Tour, konnte mit einem Tor beim 1:2 gegen Manchester City zeigen, dass er eine Mittelstürmer-Alternative ist. Tel will bleiben, sich durchkämpfen und nicht ausleihen lassen.

"Ich weiß, dass der Klub ihn sehr schätzt und er sich bei Bayern sehr wohlfühlt. Er ist bereits sehr reif für sein Alter und hat eine sehr gute Mentalität", schwärmt Coman und erinnert sich an seine Anfänge bei Bayern als Teenager: "Es ist als junger Spieler nicht leicht, geduldig zu sein und auf deine Einsatzzeiten zu lauern. Mathys' Torquote spricht für ihn. Im Training wird er besser und besser, er entwickelt sich sehr gut."
Wie viel Einsatzzeit Talent Tel noch bekommt, wenn Wunschtransfer Harry Kane (noch Tottenham Hotspur) verpflichtet wird und Routinier Eric Maxim Choupo-Moting (Kniebeschwerden) nach seiner Reha zurückkommt, liegt in Tuchels Händen.