"Zu elft hätten wir das Spiel gezogen": FC-Bayern-Sportvorstand Eberl mit klaren Worten über Rotsünder Palhinha

Der FC Bayern verliert überraschend gegen den VfL Bochum. Zum Knackpunkt wird die Rote Karte für Joao Palhinha, der dem Rekordmeister nun wohl für zwei Spiele fehlen wird.
Kilian Kreitmair
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Bekam von Schiedsrichter Christian Dingert kurz vor der Pause die Rote Karte: Joao Palhinha.
Bekam von Schiedsrichter Christian Dingert kurz vor der Pause die Rote Karte: Joao Palhinha. © IMAGO

München - Es war alles angerichtet für die nachträgliche Geburtstagsfeier des FC Bayern zusammen mit den 75.000 Fans. Die Ultras schufteten über Tage, um eine beeindruckende Choreografie über die gesamte Allianz Arena auf die Beine zu stellen. Als Geburtstagslied feierte die neue Stadionhymne seine Premiere, sorgte für zigtausend Schals in der Luft und Gänsehaut. Sogar die Sonne kam am Samstagnachmittag heraus. 

Müller über Palhinha-Foul: "Sie sind an einem fiktiven Ort ineinander gefahren"

Doch die Geschenke, die verteilte der Rekordmeister an die Freunde aus dem Ruhrgebiet (2:3). Zuerst nagelte Serge Gnabry einen Elfmeter an den Pfosten (22.), kurz vor der Pause präsentierte Joao Palhinha in Übermaß, das, was in seiner Jobbeschreibung als "Holding Six" steht: Zweikampfhärte. Der Portugiese stieg Georgios Masouras so stark auf den Schlappen, dass der Bochumer mehrere Minuten behandelt werden musste. 

Schiedsrichter Christian Dingert zögerte nicht lange, schickte Palhinha mit glatt Rot vom Platz. "Absichtlich war es sicherlich nicht", nahm ihn Thomas Müller in Schutz und meinte: "An sich sind die an einem fiktiven Ort ineinander reingefahren." Doch: Es war ein Crash mit Folgen für die Bayern. Vor allem in der Defensive fehlte den Münchnern ab da in der Konterabsicherung ein entscheidender Mann. 

Palhinha verließ Allianz Arena noch vor seinen Mitspielern

"Wir sind nicht für den einen Mann mehr gelaufen", kritisierte Sportvorstand Max Eberl. Denn sonst hätte man womöglich eine 2:0-Führung gegen einen Abstiegskandidaten nicht so einfach aus der Hand gegeben. Übrigens: Während der Rotsünder die Arena vor seinen Teamkollegen wortlos verließ, zog es den Niederbayern nochmal in die Schiedsrichterkabine. 

Eberl ließ sich nochmal erklären, wieso man es nicht bei einer Verwarnung belassen konnte. Immerhin hatte Bremens Mitchell Weiser, der Bayer-Star Florian Wirtz im Parallelspiel ähnlich stark auf den Knöchel stieg und ihn damit wohl für das Duell am Dienstag in der Champions League ausknockte, nur die Gelbe Karte gesehen. "Dadurch, dass Joao sieht, dass er vor seinem Gegenspieler steht und mit relativ hohem Risiko reingeht, war es für ihn Rot", so Eberl. 

Ging nach seinem Platzverweis gegen Bochum enttäuscht in die Kabine: Joao Palhinha.
Ging nach seinem Platzverweis gegen Bochum enttäuscht in die Kabine: Joao Palhinha. © IMAGO

Eberl kritisiert Palhinha: "Du sollst vermeiden, in solche Zweikämpfe hineinzufliegen"

Anders gesagt: Pleite, Pech, Palhinha. Denn gerade in diesem Spiel hätte sich der Neuzugang vom FC Fulham für weitere Einsätze empfehlen können. Nun muss er vermutlich für zwei Bundesligapartien auf der Tribüne sitzen. Ein herber Dämpfer.

Was Palhinha daraus lernen sollte? "Du sollst vermeiden, in solche Zweikämpfe hineinzufliegen, dass der Schiedsrichter die Chance hat, Rot zu zeigen", rügte Eberl ihn, schob selbstsicher hinterher: "Zu elft hätten wir das Spiel gezogen."

Gut für die Bayern: Die zweite Saisonniederlage ändert nichts an der Tabellensituation. Es ist nur ein Blechschaden für die Münchner. Denn auch Leverkusen verlor gegen Werder (0:2). Doch am kommenden Dienstag sollte es trotz komfortabler 3:0-Ausgangssituation nicht nochmal passieren, dass man die Partie mit einem Mann weniger bestreitet. Immerhin ist die Werkself ein deutlich größeres Kaliber als der VfL. 

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17 Kommentare
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  • Knoedel am 09.03.2025 15:49 Uhr / Bewertung:

    Nur wer arbeitet macht Fehler. Das gehört zum Leben. Schlimmer finde ich das öffentliche Kritisieren aus allen Ecken.
    Zweikämpfe gehören zum Fußball, und dann trifft man halt nicht immer wie es in der "Betriebsanleitung" steht.
    Viele Spiele werden erst recht mit 10 Mann gewonnen. Das entscheidende Problem gestern war nicht die rote Karte.

  • sircharles am 09.03.2025 11:42 Uhr / Bewertung:

    Weiser foult Wirtz ins Krankenhaus und spielt weiter, Palhinha kriegt für das gleiche Foul die rote Karte, obwohl der Gegenspieler weiter spielt. Finde den Fehler.

  • gubr am 09.03.2025 12:29 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von sircharles

    Der Fehler ist, dass nicht beide Rot bekommen haben. Bei aller (notwendigen) Härte muss man diese so dosieren, dass die Gesundheit des Gegenspielers unversehrt bleibt. Ob es unglücklich war oder nicht, sollte keine Rolle spielen, denn man muss als Spieler lernen so zu spielen, dass eben nichts, passiert. Gerade auf dem Niveau sollte man das auch können. Ich kann auch nicht im Straßenverkehr sagen, es war unglücklich dass ich den Fußgänger umgefahren habe.

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