FC Bayern schlägt Greuther Fürth - Lewy sei Dank
Das Triple ist für jeden Bayern-Trainer der große Traum, doch auf diesen Dreierpack wollte Julian Nagelsmann natürlich verzichten: Drei Spiele hintereinander ohne Sieg - was wäre da los gewesen in München bei einem weiteren Patzer gegen Tabellenschlusslicht Greuther Fürth.
Aber so kam es nicht, auch wenn dafür ein bisschen Dusel nötig war: Bayern bezwang die Franken am Sonntagnachmittag mit 4:1, nach dem 0:1 durch Branimir Hrgota (42. Minute) drehten Robert Lewandowski (46., 82.), Sebastian Griesbeck mit einem Eigentor (61.) und Eric Maxim Choupo-Moting (90.+1) die Partie zugunsten der Münchner.
Matchwinner Lewandowski unzufrieden mit der ersten Halbzeit
Ob nach ein paar ungemütlichen Tagen mit Kader-Debatten, der 2:4-Pleite in Bochum und dem 1:1 in der Champions League bei RB Salzburg nun etwas Ruhe einkehren wird? "Mit der ersten Halbzeit sind wir gar nicht zufrieden", kritisierte Lewandowski und sprach von "vielen falschen Entscheidungen. Was wir in der zweiten Halbzeit gespielt haben, war viel, viel besser. Das war unser Fußball. In diese Richtung sollten wir gehen."
Nagelsmann setzte in der Startelf diesmal wieder auf eine Viererkette und nahm drei Wechsel im Vergleich zur Salzburg-Partie vor: Der zuletzt arg verunsicherte Dayot Upamecano durfte anstelle von Niklas Süle beginnen, Omar Richards gab den Linksverteidiger und Marcel Sabitzer spielte im zentralen Mittelfeld.
Nagelsmann: "Bayern München ausstrahlen"
Serge Gnabry saß zunächst auf der Bank, Kingsley Coman (muskuläre Probleme) fehlte im Kader. Dagegen zählte Jamal Musiala erstmals nach einer Corona-Infektion wieder zum Aufgebot. "Das Ergebnis aus Bochum ist allein Verpflichtung genug, ein anderes zu erzielen", hatte Nagelsmann vor der Partie gesagt. Seine Forderung: Die Mannschaft müsse "Bayern München ausstrahlen".
Und das taten die Gastgeber vor 25.000 Fans zunächst auch. Corentin Tolisso gab den ersten Schuss aufs Fürth-Tor ab (3.), wenig später wurde Leroy Sané gerade noch gestoppt (8.).
Doch dann war es recht schnell vorbei mit dem Angriffswirbel, Tolissos Verletzung tat ihr Übriges. Der Franzose fällt mit einem Muskelfaserriss im linken hinteren Oberschenkel mehrere Wochen aus. "Klar ist das Pech. Aber Gott sei Dank ist es nicht mehr. Wir haben erst befürchtet, dass es etwas Schlimmeres ist", sagte Nagelsmann.
Viel Unkonzentriertheit im Spiel des FC Bayern
Bayern agierte erneut wenig souverän und mit vielen Unkonzentriertheiten im Passspiel. Es fehlte die Energie auf dem Platz, die den FC Bayern sonst so oft auszeichnet. Folgerichtig ging Fürth in Führung, der schwache Sabitzer fälschte Hrgotas Freistoß ins eigene Tor ab. Und bei Bayern zeigte sich, wie schlecht die Laune derzeit wirklich ist: Lewandowski foulte Hrgota im Mittelfeld, sah Gelb und motzte über den Platz. Sollte es tatsächlich die Sensation geben?
Nein, denn Lewy selbst hatte etwas dagegen. Sekunden nach dem Anpfiff der zweiten Halbzeit drückte der Torjäger den Ball zum 1:1 über die Linie. Bayern drängte jetzt auf die Führung, das Publikum, das zur Halbzeit noch gepfiffen hatte, trieb die Mannschaft an. Sabitzer schoss vorbei (60.), ehe das 2:1 für Bayern fiel: Thomas Müller passte scharf in die Mitte, Griesbeck schoss ins eigene Tor. Das Spiel war gedreht.
Fürth gab sich noch nicht geschlagen, Max Christiansen traf den rechten Außenpfosten (67.) - genauso wie Marco Meyerhöfer (71.). Bayern hatte Dusel. Dann traf Lewy zum 3:1, Choupo besorgte das 4:1.