FC Bayern: Rummenigge spricht Machtwort pro Müller
Bayern-Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge glaubt nicht daran, dass Thomas Müller den Rekordmeister verlassen will. Für in sei das Verhältnis zum Weltmeister von 2014 intakt.
München - Lange haben die Verantwortlichen des FC Bayern die Diskussionen um Thomas Müller laufenlassen, ohne sich direkt daran zu beteiligen. Nach den Zuspitzungen in der vergangenen Woche ging das freilich nicht mehr. Kein Wunder also, dass Karl-Heinz Rummenigge das Schweigen der Bosse nun gebrochen hat.
"Niko und Thomas haben sich am vergangenen Sonntag direkt ausgesprochen", sagte Rummenigge also der "Welt am Sonntag" und ließ nicht den geringsten Zweifel daran, wie er die Dinge bewertet. "Seine Aussage war nicht glücklich", sagte Rummenigge über Kovac und dessen "Not-am-Mann"-Statement, das er zuletzt über Müller abgegeben hatte. "Ich glaube, Thomas ist nicht nachtragend, und natürlich ist er kein Notnagel", so Rummenigge weiter. Kurz zusammengefasst heißt das: Rüffel für Kovac, Machtwort für Müller.
Rummenigge, Hoeneß und Salihamidzic sprachen mit Müller
Nach Müllers Befinden und Stimmungslage hat sich Rummenigge übrigens bereits persönlich erkundigt. In einem gemeinsamen Gespräch vergangene Woche, an dem auch Präsident Uli Hoeneß und Sportdirektor Hasan Salihamidzic teilnahmen. "Er hat sich nicht beschwert bei uns, da wären wir ja auch die falschen Ansprechpartner", berichtete Rummenigge, "für die Aufstellung ist exklusiv Niko zuständig."
Nach den Eindrücken des Zusammentreffens kann sich Rummenigge "beim besten Willen nicht vorstellen", dass Müller tatsächlich plant, im Winter um seine Freigabe zu bitten, was die "Sport Bild" am Mittwoch berichtete. "Das Verhältnis zwischen Thomas und dem FC Bayern ist total intakt", sagte der 64-Jährige. Das des 2014-Weltmeisters zu Kovac steht aktuell auf einer harten Probe. Der Coach ließ seinen unglücklichen Worten schließlich Taten folgen und setzte Müller in fünf Pflichtspielen in Folge auf die Bank.
Rummenigge lobt Müllers Verhalten
"In den vergangenen fünf Spielen war ein Trend zu erkennen, der mich nicht glücklich macht", sagte Müller dem "Kicker" und ließ Wechselüberlegungen durchblicken: "Wenn das Trainerteam mich nur noch in der Rolle des Ersatzspielers sieht, muss ich mir meine Gedanken machen. Dazu bin ich zu ehrgeizig." Müllers Berater Ludwig Kögl sagte der AZ: "Anfragen gibt es für den Thomas immer. Die hat es immer gegeben."
Rummenigge sieht all das eher gelassen. Zumindest noch. "Wenn Thomas zufrieden auf der Bank sitzen würde, wäre er im falschen Verein. Das ist die Reaktion, die wir sogar wollen. Er muss aber trotzdem mit der Situation seriös umgehen. Das tut er vorbildlich", sagte er und betonte zum wiederholten Mal dessen hohes Standing im Verein: "Thomas ist ob seiner Herkunft, Qualität und Ausbildung bei uns im Klub ein wichtiger Teil des FC Bayern. Darüber gibt es eine klare Meinung."
Coutinho oder Müller? Wer darf in Augsburg ran?
Kovacs Mannschaftsaufstellung beim Spiel der Bayern am Samstag (15.30 Uhr/Sky und im AZ-Liveticker) beim FC Augsburg wird nun jedenfalls nicht nur Müller mit besonderem Interesse verfolgen. Der vom FC Barcelona ausgeliehene Philippe Coutinho, den Kovac zuletzt Müller im zentralen offensiven Mittelfeld vorzog, war am Sonntag noch für die brasilianische Nationalelf bei einem Testspiel in Singapur im Einsatz. Beim 1:1 gegen Nigeria wurde er bereits nach zwölf Minuten für den angeschlagenen Neymar eingewechselt.
"Im Sommer wurden wir für bis dahin ausbleibende Transfers kritisiert", sagte Rummenigge: "Jetzt haben wir einen tollen Kader, und unser Trainer wird kritisiert, weil zwangsläufig auch mal der eine oder andere prominente Spieler nicht von Anfang an zum Einsatz kommt." Manchmal sogar mit einem Machtwort.
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