FC Bayern: Robert Lewandowski - der (fast) Unkaputtbare bereitet Sorgen
München - Beim FC Bayern ist Topstürmer Robert Lewandowski so etwas wie der VW Käfer. Er läuft und läuft und läuft...
Der 32-Jährige absolviert beinahe jedes Pflichtspiel für die Münchner, in seiner siebten Saison für den deutschen Rekordmeister befindet er sich in der Form seines Lebens und schießt Tore wie am Fließband. Umso schwerer wiegt nun die Tatsache, dass dem Angreifer nach seiner Bänderdehnung im Länderspiel gegen Andorra (3:0) eine Zwangspause droht. Laut einer Mitteilung des polnischen Verbands ist mit einer Ausfalldauer von fünf bis zehn Tagen zu rechnen.

Ausgerechnet Lewandowski – ausgerechnet jetzt! Nach der Länderspielpause beginnen für die Bayern die entscheidenden Wochen der Saison. Am kommenden Samstag gastiert der Serienmeister zum Bundesliga-Topspiel bei RB Leipzig (18.30 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker), nur drei Tage später empfangen die Münchner Vorjahres-Finalist Paris Saint-Germain im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League. Womöglich wird Lewandowski beide Kracher verpassen – ein absolutes Worst-Case-Szenario für die Bayern!
Robert Lewandowski so gut wie nie verletzt
Eine Situation, die die Bayern-Bosse eigentlich nicht kennen: Seit seinem Wechsel zu den Münchnern im Sommer 2014 lief Lewandowski in 325 Pflichtspielen auf, erzielte dabei 288 Tore und legte 64 weitere auf. Trotz der enormen körperlichen Belastung war er übergreifend nur an 123 Tagen verletzt und verpasste dadurch lediglich 15 Spiele.
Zum Vergleich: Sein Kollege Kingsley Coman, der erst eine Saison später wechselte, kommt seit seinem Wechsel bereits auf 455 Verletzungstage und 76 verpasste Spiele. Zusammengefasst hat der Franzose den Bayern also schon 15 Monate gefehlt!
Nasenbein- und Kieferbruch: Vier Tage später ist Lewandowski zurück
Auch an der Schwere der Verletzungen zeigt sich Lewandowskis Robustheit. Während sich Coman mit langwierigen Verletzungen herumschlagen musste (163 Tage und 31 Spiele Pause alleine wegen zweier Syndesmosebandrisse), weist die Krankenakte des Polen bisher weniger schwere Verletzungen auf.
Am schmerzhaftesten lesen sich noch die Verletzungen, die er sich am 28. April 2015 im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Borussia Dortmund (1:3 n. E.) zugezogen hatte. In der Verlängerung prallte Lewandowski mit BVB-Keeper Mitch Langerak zusammen, die Folgen waren ein Kiefer- und Nasenbeinbruch, eine Gehirnerschütterung, eine Rippenprellung und eine Schultereckgelenkprellung.
Doch Lewandowski, der eigentlich Unkaputtbare, fiel danach nur vier Tage lang aus und verpasste lediglich ein Spiel, bevor er wieder auf dem Platz stand. Bisher hat Lewandowski in seiner Laufbahn nie mehr als zwei Spiele hintereinander aufgrund einer Verletzung gefehlt – die kolportierten sechs Spiele, die aktuell genannt werden, sind also ein Novum.
Die Unkaputtbar-Formel: Fitness, richtige Ernährung, guter Schlaf
Dass Lewandowski so wenig anfällig für (schwere) Verletzungen ist, hat seine Gründe. Neben den normalen Trainingseinheiten hält er sich auch in seinem privaten Fitnessraum fit – teilweise absolviert er Übungen, die nur seine Konzentration stärken sollen.
Der Bayern-Star legt großen Wert auf gesunde Ernährung – frittiertes Essen und Fast Food gibt es im Hause Lewandowski nicht. Auch beim Thema Schlaf überlässt der Topstürmer nichts dem Zufall und engagierte dafür extra einen Schlafcoach, der für die optimalen Bedingungen im Schlafzimmer sorgte: Kein blaues Licht, kein Fernseher, eine hochwertige Matratze und ein spezieller Geruch, zudem eine Raumtemperatur, die nie mehr als 21 Grad beträgt.