FC Bayern: Robbens Gala gegen das Elfer-Trauma

München - Er selbst hatte wahrscheinlich nie daran gezweifelt. Er selbst hatte immer wieder gewollt. Aber er durfte halt nicht mehr. Seit dem 19. Mai 2012 war Arjen Robben nicht mehr am Elfmeterpunkt gestanden. Seit dem Champions-League-Finale im eigenen Stadion, dem Drama Dahoam, bei dem Robben einen Elfmeter verschoss – und Chelsea so ins Elfmeterschießen rettete. Der Rest der Geschichte ist bekannt. Drogba, Tor, Totale Tragödie.
Am Samstag aber durfte Robben endlich mal wieder ran vom Punkt. Es stand 4:1, Mario Mandzukic war gefoult worden,. Elfmeter für Bayern. Doch wer sollte schießen? Thomas Müller nicht im Kader, der gegen Schalke wie Robben überragende David Alaba wollte nicht – er hatte gegen Arsenal verschossen. Also doch: Robben. Doch vor dem Schuss musste er ganz lange warten. Weil Pierre-Emile Höjbjerg noch eingewechselt wurde.
Die totale Nervenprobe. Irgendwann lief Robben doch an, er zielte, schoss, der Ball flog unhaltbar halbhoch in die Maschen. Ein Elfer wie ein Kanonenschlag. 5:1! Es war Robbens dritter Treffer in diesem Spiel, in dem er scheinbar jeden Ball bekam, den er haben wollte, in dem er jeden Gegner narrte, den er narren wollte, in dem er alle Mitspieler so einsetzte, wie er sie einsetzen wollte. Und in dem er robbenschön traf:
Erst nach einem Dribbler und Schnibbler zum 2:0, dann aus eher ungünstigen Winkel nach einem kleinen Wackler von der Seite in die Maschen zum 4:0. Und dann eben noch per Elfmeter. Nach dem Spiel sicherte sich Robben den Spielball. „Drei Tore passieren einem nicht immer. Ich glaube, mein Sohn freut sich am meisten über den Ball“, sagte Robben.