FC Bayern: Robben und Ribéry haben Gewissheit verdient - jetzt!

München - Wohl jedem Fan des FC Bayern hat sich dieses Bild eingeprägt: 28. April 2015, Allianz Arena, DFB-Pokal-Halbfinale gegen den BVB.
Jenes bittere Spiel gegen den nationalen Rivalen Borussia Dortmund, das 1:3 nach Elfmeterschießen verloren ging. Vier Münchner verschossen. Was das Fangemüt angeht, war jedoch wohl eine Szene unmittelbar vor Spielbeginn maßgeblich. Die Südkurve zeigte eine überdimensionale Choreo mit Franck Ribéry und Arjen Robben drauf.
Bayern-Fans huldigen Ribéry und Robben
Verkleidet waren die Beiden als "Badman (Ribéry) und Robben" - in Anlehnung an die BVB-Stars Marco Reus und (damals noch) Pierre-Emerick Aubameyang. Die Botschaft der Bayern-Fans: Das sind unsere Superhelden!
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Es war eine gewichtige Hommage, symbolisch für das Innenleben der bayerischen Fußballseele. Selten huldigt das kritische Publikum den Seinen mit enthemmter Leidenschaft. Pep Guardiola, drei Jahre lang erfolgreicher Coach, wurde etwa nie mit einem Song oder Sprechchören bedacht.
Unbedingte Loyalität zum FC Bayern
Bei Ribéry und Robben ist das ganz anders. Sie stehen für bedingsungslose Hingabe, vollste Identifikation und vor allem unbedingte Loyalität zum FC Bayern. Ribéry kam 2007 an die Säbener Straße, Robben 2009. Hochdotierte Angebote, verpasste Titel, etwaige Eitelkeiten - nichts bewog sie in dieser Zeit je dazu, dem FC Bayern den Rücken zu kehren.

Superhelden der Bayern-Fans: Franck Ribéry (li.) und Arjen Robben, hier als Choreo. (Foto: imago/Bernd Müller)
In Zeiten von Fußballern wie Neymar und Pierre-Emerick Aubameyang keine Selbstvertsändlichkeit. Doch Ribéry, bald 35, und Robben, 34, sind in die Jahre gekommen. Ihre Zeit als Symbolfiguren dieser Bayern-Ära neigt sich dem Ende entgegen.
In dieser Gemengelage lässt der Klub die Beiden offenbar im Ungewissen. Wie sonst ist der verbale Vorstoß von Robben nach dem Sieg in der Champions League gegen Besiktas Istanbul zu erklären? Beide saßen zunächst auf der Bank, Ribéry bis kurz vor Schluss. Und: Ihre Verträge laufen im Sommer aus.
Hoeneß schweigt zum Thema
Beide ließen nie einen Zweifel daran, dass sie noch wollen, dass sie noch immer an ihre "Superkräfte" glauben. Doch die Bayern zögern. Vordstandsboss Karl-Heinz Rummenigge arbeitet bereits (und zwangsläufig) an der Erbfolge der Beiden, Präsident Uli Hoeneß - ein Intimus Ribérys' - hält sich öffentlich bedeckt. Warum?
Es ist die freie Entscheidung der Bayern. Keine Frage! Robbens Frust dürften die Bosse aber als warnendes Signal der Unzufriedenheit interpretieren. Es ist an der Zeit, dass die Beiden Gewisstheit über ihre Zukunft bekommen. Sie haben es sich verdient.
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