FC Bayern: Robben bewahrt Bayern vor Blamage

Tor in der Nachspielzeit: Arjen Robben hat Herbstmeister Bayern München mit seinem Last-Minute-Treffer vor einer vorweihnachtlichen Pokal-Blamage bewahrt.
von  dapd/dpa

Bochum - Herbstmeister Bayern München hat eine Blamage im DFB-Pokal gerade noch abgewendet und das Fußball-Jahr 2011 erfolgreich abgeschlossen. Die Elf von Trainer Jupp Heynckes kam durch einen späten Treffer von Arjen Robben zu einem 2:1 (0:1) beim Zweitligisten VfL Bochum weiter und zog damit zum 15. Mal in den vergangenen 16 Jahren ins Viertelfinale (7./8. Februar) ein.

„Wir haben es uns selbst schwer gemacht“, sagte Robben. „Ich dachte schon, wir müssen noch eine halbe Stunde länger spielen. Aber jetzt haben wir früher Urlaub.“

Gegen Bochum: Die Bayern in der Einzelkritik:

Giovanni Federico (26.) hatte den VfL vor 29.448 Zuschauern im ausverkauften Bochumer Stadion zunächst auf die Siegerstraße gebracht. Doch nach einer Leistungssteigerung im zweiten Durchgang kamen die Bayern durch Treffer von Toni Kroos (52.) und eben noch zum standesgemäßen Erfolg. Die Westfalen, die in der 2. Liga bislang so enttäuscht hatten, verpassten damit ihren ersten Viertelfinal-Einzug seit der Saison 2002/03.

Bayern nahezu in Bestbesetzung

Im 28. Pflichtspiel seit dem Saisonstart wollte Heynckes einer Überraschung gleich von Beginn an vorbeugen und schickte nahezu seine beste Elf – inklusive der Superstars Franck Ribery und Arjen Robben – aufs Feld. Thomas Müller musste wegen einer Oberschenkelprellung passen, und Torjäger Mario Gomez erhielt eine Pause.

„Bei Müller ist das Risiko ist zu groß“, sagte Heynckes. Im letzten Spiel des Jahres belohnte der Trainer Olic für seine guten Trainingsleistung. „Ich wollte ihm mal die Gelegenheit geben, dass er von Anfang an spielt.“

Doch bei den Bayern lief es längst nicht so rund wie am vergangenen Freitag, als mit dem 3:0 gegen den 1. FC Köln die 17. Herbstmeisterschaft sichergestellt worden war. Zwar waren die Bayern um Dominanz bemüht und waren in puncto Ballbesitz klar überlegen. Doch gerade in der Defensive erlaubte sich der 15-malige Cup-Gewinner Schwächen, wie sie eines Champions-League-Titelaspiranten nicht würdig waren.

Insbesondere in der ersten Halbzeit kam der aufopferungsvoll kämpfende VfL, der die höchste Pokal-Einnahme der Vereinsgeschichte (rund 800.000 Euro) einstrich, zu guten Gelegenheiten. Bereits vor dem Führungstreffer besaß Christoph Kramer die große Chance zur Führung, als er nach einem langen Freistoß fast schon sträflich frei zum Kopfball kam, den Ball aus kurzer Entfernung aber nicht im Tor unterbringen konnte (22.).

Aussetzer der Bayern-Abwehr bei Bochumer Führungstor

Vier Minuten später war es dann aber doch passiert. Nach einer feinen Kombination über Takashi Inui und Mirkan Aydin setzte Federico den Ball aus kurzer Entfernung ins Tor. In dieser Szene gönnte sich die gesamte Münchner Hintermannschaft einen Aussetzer, vor allem der Ukrainer Anatoli Tymoschtschuk ließ Federico am Fünfmeterraum entwischen.

Wer nun mit wütenden Angriffen der Bayern gerechnet hatte, sah sich getäuscht. Zwar hatte Robben im Gegenzug per Kopfball die große Chance zum Ausgleich, doch der Ball ging knapp über das Tor. Es war in den ersten 45 Minuten der einzige Moment, wo Robben für Gefahr sorgte. Ansonsten fiel der Niederländer insbesondere durch eine Unsportlichkeit auf, als er im Strafraum eine Schwalbe machte und dafür zurecht die Gelbe Karte sah (41.). Die Bayern hätten sich auch nicht beschweren können, wenn es wenige Minuten zuvor auf der Gegenseite einen Elfmeter gegeben hätte, als Tymoschtschuk nach einem Klärungsversuch von Jerome Boateng die Hände im Spiel hatte.

Bayern im zweiten Durchgang stärker

Zur zweiten Halbzeit korrigierte Heynckes seine Entscheidung und brachte Gomez für Olic ins Spiel, zudem wechselte er David Alaba für Luiz Gustavo ein. Die Hereinnahme des Top-Torjägers sollte sich auszahlen. Auf Zuspiel von Gomez erzielte Kroos für die nun deutlich besser aufspielenden Bayern den Ausgleichstreffer. Zuvor hatte schon Ribery per Freistoß eine gute Gelegenheit (50.).

„Wir müssen eine Klasse-Leistung abrufen. Das wissen meine Spieler. Ich sehe meine Spieler sehr konzentriert“, sagte Heynckes vor dem Anpfiff. Letztendlich war es denn auch so, aber erst nach einer Kabinenpredigt des Trainers in der Halbzeitpause. „Wir wollten es souveräner gestalten, aber am Ende kann sich keiner beschweren, wenn wir 2:1 gewinnen“, sagte Kroos nach dem Schlusspfiff.

In der Folgezeit drängten die Bayern den VfL weiter in die eigene Hälfte zurück, wenngleich die ganz großen Chancen ausblieben. Stattdessen hatte der eingewechselte Daniel Ginczek bei einer Konterchance eine weitere Gelegenheit zur erneuten Bochumer Führung. Bis zum Ende hielten die Bochumer mit großem kämpferischen Einsatz dagegen. Doch gegen Robbens spätes Tor waren sie chancenlos

 

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