FC Bayern: Ribérys letztes Fest?
Der neue Präsident Uli Hoeneß macht Druck: Der Franzose muss im Frühjahr verlängern, sonst ist er im Sommer weg. Kommt Verteidiger Senderos, wenn Breno in der Winterpause ausgeliehen wird?
MÜNCHEN Franck Ribéry ist ein Mann, der viel rumkommt. Franck Ribéry ist seit 2007 beim FC Bayern. Obing, Pleiskirchen und nun Petting. Das sind die Orte der Fanclubs, die der Franzose seit 2007 besuchte. Letztes Jahr im Advent lernte er die Gepflogenheiten bei den „Holzlandfüchsen“ in der Ortschaft zwischen Vilsbiburg und Altötting kennen, am Sonntag ging es nach Petting ans Südende des Waginger Sees. Beim Fanclub „Red Piranhas“ durfte er sich im Alphorn-Blasen üben.
Ribéry begeisterte die Fanclub-Mitglieder, machte jeden Spaß mit, schrieb zahllose Autogramme. Gut möglich, dass die Piranhas das große Los gezogen haben. Es kann gut sein, dass es der letzte Auftritt des 26-Jährigen auf einer Weihnachtsfeier gewesen ist. So viel war vom Chiemsee zu vernehmen. Präsident Uli Hoeneß hatte den Fanclub „Seeoner Seedeife'n“ besucht und sich den Fragen der Mitglieder gestellt. Natürlich ging es dabei auch um die Transferpolitik – und Franck Ribéry, für Hoeneß „einer der drei besten Fußballer der Welt“.
Damit der aber in München bleibe, müsse ihm der Verein eine internationale Top-Perspektive in Aussicht stellen können, also die reelle Chance, in zwei bis drei Jahren die Champions League gewinnen. Hoeneß schränkte jedoch ein: „Wenn Ribéry im Frühjahr seinen Vertrag nicht verlängert, wäre es wirtschaftlich unverantwortlich, ihn noch zu behalten, denn dann ist er 2011 ablösefrei. Dann würden wir 50 bis 60 Millionen Euro verschenken.“ Heißt: Entweder Ribéry verlängert oder er wird im WM-Sommer verkauft. Auf eine solch hohe Ablöse wie sie zum Teil schon von Real Madrid oder dem FC Chelsea geboten wurde, will man nicht verzichten.
Bei Luca Toni ist der Fall anders. „Gesprächsbereit wären wir, aber bisher hat sich kein Interessent gemeldet“, sagte Hoeneß. Görlitz, Lell und Baumjohann seien Spieler, die sich wohl nach neuen Vereinen umsehen. Auf Breno halte man weiter große Stücke, wolle ihn aber ausleihen, damit er Spielpraxis sammelt.
Um dann schon in der Winterpause einen neuen Verteidiger verpflichten zu können? Nach Angaben des britischen Portals „Mirror Football“ wechselt Philippe Senderos (24) im Januar zum FC Bayern. 1,1 Millionen Euro soll der Innenverteidiger, der bei Arsenal keinen Stammplatz mehr hat, kosten. Laut „La Repubblica“ waren Bayern-Scouts in Rom zu Gast, um Aleksandar Kolarov (24) zu beobachten. Der serbische Linksverteidiger hat noch einen Vertrag bis 2012 und wäre wohl für cirka zehn Millionen Ablöse zu haben.
ps