FC Bayern-Präsident Karl Hopfner von A bis Z

Auf der Mitgliederversammlung wird Karl Hopfner am Freitag als Hoeneß-Nachfolger zum Präsidenten gewählt. Von Golfen bis Marlboro: Die AZ erklärt das Finanzgenie des FC Bayern von A bis Z
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In Krachlederner und mit Parterin Anne Kröhl: Bayerns designierter Präsident Karl Hopfner.
sampics In Krachlederner und mit Parterin Anne Kröhl: Bayerns designierter Präsident Karl Hopfner.

MÜNCHEN - Es gibt nur einen einzigen Tagesordnungspunkt bei der Außerordentlichen Mitgliederversammlung am Freitagabend, ab 19 Uhr im Audi Dome. Und der lautet: Neuwahl eines Präsidiums.

Uli Hoeneß war am 14. März, einen Tag nach seiner Verurteilung zu einer dreieinhalbjährigen Freiheitsstrafe wegen Steuerhinterziehung, von seinen Ämtern als Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender des FC Bayern zurückgetreten.

„Niemand hat sich je gewünscht, dass wir einen Nachfolger für Uli Hoeneß suchen müssen“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge, „doch wenn – dann können wir uns keinen besseren Kandidaten als Karl wünschen.“

Die AZ stellt Karl Hopfner in einem A bis Z vor.

Aktentasche: Seit jeher ist ein schwarzer Aktenkoffer der ständige Begleiter des Finanzgenies. Hier fanden sich zwischen 1983 und 2013 nahezu alle Spielerverträge wieder.

Betriebswirt: Bevor er 1983 zu Bayern kam, absolvierte er eine Ausbildung zum Industriekaufmann und ein BWL-Studium, arbeitete als leitender Angestellter eines Familienbetriebs im Baugewerbe.

Charity: Neben seinen offiziellen Ämtern bei Bayern ist Hopfner ehrenamtlicher Vorsitzender des wohltätigen Vereins „FC Bayern Hilfe e.V.“.

Du: Ohne Gegner-Stich („Du“) spielte er einige Schafkopfrunden. Der Karl kartelt gern: Früher sogar mit den Bayern-Spielern, aber nur um Kleingeldbeträge.

Eigenschaften: Seine Freunde beschreiben ihn als ehrgeizig, zuverlässig, konsequent – aber manchmal auch ein wenig empfindlich.

Lesen Sie hier: Nach Real-Pleite: Dann halt Weltmeister!

Finanzminister: Sein Spitzname bei Bayern. Wurde oft mit dem legendären CDU-Wirtschaftsminister und späteren Bundeskanzler Ludwig Erhard verglichen. Rummenigge lobpreiste: „Er ist der Ludwig Erhard ohne Zigarre, der Schöpfer des FC-Bayern-Wirtschaftswunders, die Schnittmenge zwischen Wolfgang Schäuble und Lionel Messi, der Finanz-Schwarzenbeck des FC Bayern.“

Gremien: Nach der Präsidentenwahl strebt er den Aufsichtsratsvorsitz an: Seit Hoeneß’ Rücktritt ist dort Herbert Hainer (Adidas) der Chef.

Hobby: Golf. Beiratsmitglied beim GC München-Riedhof (bei Wolfratshausen), Handicap um die 17. Spielt gerne bei Charity-Turnieren.

Inter Mailand: Hopfners erster größerer Geschäftspartner. Den Italienern verkaufte er Karl-Heinz Rummenigge 1984 für elf Millionen Mark, um Schulden zu tilgen.

Jahreshauptversammlung: Dort animierte er als Zahlenmeister jahrelang die Mitglieder zur Pinkelpause, weil er jede Zahl staubtrocken vorlas.

Kicken: Hopfner spielte als Kind auf dem Mariahilfsplatz Straßenfußball, aber nie in einem Verein. „Das hatten mir meine Eltern verboten.“

Lohntüte: Als er 1983 anfing, übergab er Spielern und den elf anderen Mitarbeitern das Gehalt noch in Lohntüten.

Mathe: Beherrscht er wie kein Zweiter. „Es ist immer schwer, gegen ihn anzukämpfen“, sagt Schweinsteiger über Vertragsverhandlungen mit Hopfner, „im Rechnen kann ihn keiner schlagen.“

Nichtraucher: Ist er seit 2013. Musste aus gesundheitlichen Gründen aufhören, hält sich dran. Früher Marlboro.

Orden: Würden ihm die anderen gerne verleihen. Beckenbauer: „Ohne Karl Hopfner wäre der FC Bayern nicht das, was er heute ist. Trotz Hoeneß. Trotz Rummenigge.“

Prinzip: „Nicht mehr ausgeben, als man einnimmt!“ Deswegen schrieb Bayern in seiner Ägide nie rote Zahlen.

Qualen: Durchlitt er jahrelang als Stadion-Nebensitzer von Hoeneß. Meistens im Stillen. Hoeneß: „Karl ist der Allerruhigste von uns allen.“

Rotwein: Ein Laster, das ihm noch geblieben ist. Bei Banketten nach Auswärtsspielen trinkt er immer guten Roten.

Stellenanzeige: Im Oktober 1982 suchte Bayern per Annonce in der „Südddeutschen“ einen Geschäftsführer. Hopfner bewarb sich, wurde aber erst im Frühjahr angerufen. „Ich kam unter die letzten 20, die besten 19 haben abgesagt und ich bin übrig geblieben.“

Titel: Hat Bayern in Hopfners Zeit derer 41 gewonnen. Urlaub: Wollte der Mallorca-Fan nach seinem 60. Geburtstag wieder häufiger machen: „Nach dreißig Jahren mit höchstens zwei Wochen

Urlaub pro Jahr ist irgendwann mal Schluss!“ Daraus wird erstmal nichts.

Verheiratet: War er (keine Kinder). Seit Jahren nun mit Anne Kröhl liiert, die auch mit ihm Golfspielen geht.

Watzke: Dortmunds Boss griff er bissig an, weil der sein Zahlenwerk falsch wiedergegeben hatte („Mit Baron von Münchhausen wäre Watzke geschmeichelt“).

X XX: 30 Jahre lang machte jeder Spieler seine drei Kreuze bei ihm: Rund 140 Profis verpflichtete Bayern in seiner Zeit als Finanzvorstand.

Youtube: Hopfner ließ sich im Werbespot für „bwin“ gemeinsam mit Hoeneß und Rummenigge als „Men in Black“ inszenieren – in Anzug, mit cooler Sonnenbrille.

Zufriedenheit: Weil er nicht im Rampenlicht stehen musste, freute er sich auf die Rente: „Der FC Bayern funktioniert ohne mich.“ Aber noch nicht jetzt.

 

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