FC Bayern: Philipp Lahm erklärt, warum Pep Guardiola letztlich scheiterte

2013 war ein Umbruchsjahr für den FC Bayern. Nach dem Triple-Gewinn kam mit Pep Guardiola ein Trainer, der den Spielstil der Münchner komplett veränderte. Doch ein ehemaliger Spieler weiß, warum das Kurzpassspiel in der Nationalelf keine Erfolge feiern konnte.
von  Christina Schärfl
Einst gemeinsam für den FC Bayern: Ex-Kapitän Philipp Lahm (li.) und Ex-Coach Pep Guardiola.
Einst gemeinsam für den FC Bayern: Ex-Kapitän Philipp Lahm (li.) und Ex-Coach Pep Guardiola. © imago/Laci Perenyi

2013 war ein Umbruchsjahr für den FC Bayern: Nach dem Triple-Gewinn kam mit Pep Guardiola ein Trainer, der den Spielstil der Münchner komplett veränderte. Eine Chance für das DFB-Team? Der einstige Guardiola-Schüler Philipp Lahm erklärt, warum das Kurzpassspiel bei der deutschen Nationalmannschaft nie funktionierte.

München – 2013 war ein großes Jahr für den FC Bayern: Das Team von Trainer Jupp Heynckes hatte gerade erst das Triple aus Meisterschaft, DFB-Pokal und - am wichtigsten - der Champions-League gewonnen. Jupp Heynckes musste dennoch gehen und die Bayern präsentierten Pep Guardiola als künftigen Trainer. 

Der Katalane brachte seinen innovativen Fußball mit nach München. Technik wurde ab sofort ganz groß geschrieben. Sein Spielstil war der, den in Spanien vor allem der FC Barcelona zelebrierte: Das schnelle Kurzpassspiel hielt gemeinsam mit dem Coach Einzug an der Säbener Straße. Damit spielten die Bayern die Gegner – vor allem in der Bundesliga – reihenweise an die Wand.

Philipp Lahm: "Der Trainer muss es täglich erklären"

Grund genug für die Bayern-Stars zu versuchen, diesen neuen, auf dominanten Ballbesitz und permanente Kontrolle ausgelegten Spielstil auch in der deutschen Nationalmannschaft zu etablieren. Ohne Erfolg, wie Philipp Lahm im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" erklärte. Er sagte: "Wir haben vor der WM 2014 versucht, ein bisschen Pep in die Nationalmannschaft zu bringen. Eine Katastrophe!"

Den Grund nannte der ehemalige Kapitän hinterher: Diese Art von Fußball müsse täglich trainiert werden, die Spieler seien einfach zu unterschiedlich gewesen, meinte er. "Und weil der Trainer das täglich erklären muss. Das funktioniert nicht von heute auf morgen." Die Bayern-Spieler zumindest konnten sich nach einiger Zeit mit der Idee Guardiolas anfreunden.

Mit Pep Guardiola ging das Kurzpassspiel

Doch diese Spielweise war und ist für deutsche Fußballspieler nicht die Regel - ganz anders als in Spanien. Lahm erklärte weiter: "Wenn der spanische Nationaltrainer einen Spieler vom Tabellenletzten holt, wird er immer einen Spieler haben, der ans Positionsspiel gewöhnt ist."

Und als der Spanier den FC Bayern im Jahr 2016 dann verließ, verließ mit ihm auch das Kurzpassspiel den Rekordmeister.

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