FC Bayern: Peps Meisterwerk in sechs Akten

Der FC Bayern holt in Rekordzeit seine 24. Deutsche Meisterschaft. Wie Trainer Guardiola seine Bayern zum Titel führte – die AZ zeigt die wichtigsten Momente.
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München - Nicht mit Weißbier – kommt noch. Pep Guardiola wurde nach dem ersten Titel 2014 mit Lob übergossen. „Pep ist ein Segen für unseren Klub, hat unser Spiel noch einmal auf ein ganz neues Niveau gehoben. Er hat einen Fußball geschaffen, wie es ihn in Deutschland noch nie gab“, sagt Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, „ich verneige mich vor diesem Trainer, vor diesem außergewöhnlichen Menschen und vor unserer außergewöhnlichen Mannschaft.“

Am 26. Juni 2013 leitete Guardiola seine erste Einheit. Neun Monate später stehen die Pep-Bayern noch eine Stufe über den Jupp-Bayern. „Dass es nach dem Triple-Sieg so weiter geht, dass der Übergang so reibungslos läuft, haben wir nicht gedacht“, meint Manuel Neuer. Wie hat der Spanier sein Meisterstück geschaffen? Die AZ zeigt entscheidende Momente, das Pep-Werk in sechs Akten.

 

1. Akt: „Thiago oder nix!“

So lautete Guardiolas Forderung im Sommertrainingslager am Gardasee.

Ex-Barça-Spieler Thiago brauchte er, um dem Team seinen offensiven Spielstil rascher beibringen zu können.

Die Bosse sagten ja, Mario Götze (BVB) gab’s zuvor schon als Antrittsgeschenk.

Die ersten Wochen ist Pep wie ein Wirbelwind:

Gestenreich erklärt er seinen Stars auf dem Trainingsplatz seine Philosophie, wie er Heynckes’ System weiterentwickeln möchte.

Triple-Kater? Ist nicht! Das 2:4 im Supercup in Dortmund? Ein Ausrutscher, weil Pep experimentiert.
 

 

 

 

2. Akt: „Hoppla, Pep!“

So titelt die AZ nach dem 1:1 beim SC Freiburg am 4. Spieltag.

Es hakt zu Saisonbeginn, die Balance stimmt nicht, die Torchancenverwertung ist mies.

Schon beim 3:1 zum Bundesligastart war Gegner Gladbach, so Pep, die bessere Mannschaft.

„Am Anfang haben wir nicht gut gespielt, nur phasenweise“, sagt Guardiola heute.

Doch nach dem Freiburg-Spiel gewinnt Bayern den Uefa-Supercup dramatisch gegen Chelsea im Elfmeterschießen – ein Schlüsselerlebnis, denn danach ist man plötzlich unbesiegbar.

 

 

 

3. Akt: „Tiki-Taka-Bavaria“

So nennt Ex-Kapitän Lothar Matthäus Bayerns Spielstil beim 1:1 in Leverkusen am 8. Spieltag im Oktober.

Das zweite Remis unter Pep, aber ein unverdientes: Die Partie hätte auch 8:1 ausgehen können.

Schon drei Tage zuvor hatte Bayern in der Champions League beim 3:1 bei Manchester City brilliert, eine Entwicklung, die sich bereits mit dem 4:0 beim FC Schalke zum Wiesn-Start angekündigt hatte.

Boss Rummenigge lobt erstmals: „Spielerisch war das Weltklasse!“ Kapitän Philipp Lahm warnt die Konkurrenz: „Wir haben einen Riesenschritt nach vorne gemacht.“

In der Tat: Bayern erobert die Tabellenspitze und gibt sie bis zum Schluss nicht mehr her. Übrigens: Bis heute kam nach Freiburg und Leverkusen kein Remis mehr hinzu.

 

 

4. Akt: „Gemeinsam stark“

Ein Maulwurf treibt im November an der Säbener Straße sein Unwesen.

Pep droht intern Geheimnisverrätern mit Rauswurf. Sportlich läuft alles super-super-super:

Souveräner Achtelfinal-Einzug in der Champions League, ein deftiges 3:0 in Dortmund, Bayern spielt wie im Rausch.

Im Wintertrainingslager von Doha macht Pep klar:

Nur gemeinsam sind wir stark, jeder wird gebraucht. Was gut ankommt.

 

 

 

 

5. Akt: „Brauchen ein Problem“

Zu Rückrundenbeginn sagt Thomas Müller: „Jeder wird sich gegen uns den Arsch aufreißen.“

Das 0:3 im Test in Salzburg ist Warnung genug, in Stuttgart droht das Spiel 0:1 verloren zu gehen – bis die Joker stechen.

Pep erklärt: Manchmal braucht man den Kick.

Auch intern: Mandzukic wird für Gladbach suspendiert, Kroos schmeißt seine Handschuhe.

Pep reagiert souverän, macht intern Dampf, begnadigt sie danach wieder.

 

 

 

 

6. Akt: „Glücklich und stolz“

Die Bayern fegen wie ein Frühlingssturm durch die Liga.

„War ein Zwei-Klassen-Unterschied“, verneigt sich Sportdirektor Heldt, nachdem Schalke mit 1:5 glimpflich wegkam.

Weitere Opfer: Frankfurt (5:0), Freiburg/Hannover (je 4:0) und Wolfsburg (6:1).

Bayern hat keine Gegner mehr.

Das Meisterstück folgt in Berlin. Pep („Bin glücklich und stolz“) untertreibt:

„Wenn wir nicht gut spielen, sind wir nahe am Verlieren.“






 

 

 

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