FC Bayern: Paul Breitner schockiert nach Pressekonferenz der Bosse

Paul Breitner hat sich am Sonntagabend zur jetzt schon legendären Pressekonferenz der FC-Bayern-Bosse geäußert. Der frühere Spieler findet klare Worte und wirft dem Verein Schwäche vor.
von  AZ
Feierte mit dem FC Bayern große Erfolge: Paul Breitner.
Feierte mit dem FC Bayern große Erfolge: Paul Breitner. © Andreas Gebert/dpa

München - Breitseite von Paul Breitner! Am Sonntagabend war der ehemalige Bayern-Spieler bei der BR-Sendung "Blickpunkt Sport" zu Gast. Thema war natürlich auch die Wut-PK der FCB-Bosse um Karl-Heinz Rummenigge, Uli Hoeneß und Hasan Salihamidzic.

Breitner zeigte sich schockiert vom Vorgehen der Verantwortlichen – im Gespräch fand er dann klare Worte: "Ich bin nach wie vor deprimiert, weil ich mir nie vorstellen konnte in 48 Jahren, die ich mit oder am Rande des FC Bayern lebe, dass sich dieser Verein diese Blöße gibt. Dass er diese Schwäche zeigt", so Breitner. Und weiter: "Mit diesem Auftritt haben sie die Arbeit kaputt gemacht, die der Verein in den letzten Jahren gemacht hat, um aus dem Arroganz-Image herauszukommen."

Breitner war Markenbotschafter beim FC Bayern

Nachdem Vorstandsboss Rummenigge bei der Pressekonferenz gegen Medien, TV-Experten und Ex-Spieler mehr Respekt gegenüber der Mannschaft und des Vereins gefordert hatte, hatte Präsident Uli Hoeneß anschließend gegen Juan Bernat gewütet. Der Spanier sei, seiner Meinung nach, alleine dafür verantwortlich, dass der FC Bayern gegen den FC Sevilla beinahe aus der Champions League ausgeschieden wäre. Hoeneß zufolge spielte Bernat einen "Scheißdreck" – nach der Partie sei klar gewesen, dass ihn der FC Bayern verkaufen würde.

Breitner dazu: ""Bei Uli geht es immer um die Bayern-Familie. Da müssten jetzt die Kinder der Familie sagen: 'Für den Papa müssen wir uns jetzt gewaltig schämen. Karl-Heinz kommt vorbereitet da rein, bringt das Grundgesetz vor und zehn Minuten später tritt der neben ihm dieses Grundgesetz mit Füßen. Und das schon seit einem halben Jahr." Breitner war bis 2017 für mehrere Jahre als Markenbotschafter beim FC Bayern beschäftigt. Jetzt folgt also die herbe Kritik an seinem ehemaligen Arbeitgeber.

Trotz des Rundumschlags gegen Fußball-Deutschland scheint eines wohl sicher zu sein: Abnehmen wird die Kritik am FC Bayern vorerst nicht – das hat Paul Breitner am Sonntag eindrucksvoll bewiesen.

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