FC Bayern: Oliver Kahn feiert 53. Geburtstag - Seine legendärsten Sprüche

München - Rund zwei Jahrzehnte lang polarisierte Oliver Kahn als aktiver Spieler Fußball-Deutschland. Die eigenen Fans liebten den Torwart, die gegnerischen Anhänger hassten ihn nicht selten – vor allem in seiner Zeit beim FC Bayern (1994 - 2008) sorgte der Keeper mit teilweise verrückten Aktionen für Aufsehen.
Auch für einen lockeren Spruch war Kahn immer wieder gut – manche Aussagen sind bereits heute legendär.
Mittlerweile ist Kahn wieder beim FC Bayern, flotte Sprüche bekommt man inzwischen aber deutlich seltener zu hören. Kahn, der einstige Weltklasse-Torwart, sitzt als Vorstandsboss des deutschen Rekordmeisters mittlerweile hinterm Schreibtisch, zum 1. Juli 2021 übernahm er den Posten von Karl-Heinz Rummenigge.

Am Mittwoch feiert Kahn seinen 53. Geburtstag – passend dazu hat die AZ im Archiv gekramt und zeigt hier die besten Sprüche des Torwart-Titans.
Legendäre Aussagen von Oliver Kahn

Mit dem Namen Oliver Kahn verbindet der gemeine Fußball-Fan wohl vor allem drei Aussagen. "Weiter, immer weiter" ist das Motto des ehemaligen Spitzensportlers. Nie aufgeben – diese Eigenschaft zeichnete Kahn in seiner aktiven Zeit aus.
Ein weiterer legendärer Satz Kahns entstand im Mai 2001, als der FC Bayern beim Hamburger SV durch einen Freistoß-Hammer von Patrick Andersson in der letzten Sekunde die Meisterschaft klarmachte. Im Jubelrausch rannte Kahn mit der Schale in die Bayern-Kurve und schrie den Fans zu: "Da ist das Ding, da ist das Ding!"
Vor dem alles entscheidenden Spiel sagte er: "Das ganze Stadion wird gegen uns sein. Ganz Deutschland wird gegen uns sein. Etwas Schöneres gibt es gar nicht."
Doch der Kahn-Klassiker schlechthin ist ein anderer und ereignete sich im Jahr 2003. Am 1. November verlor der FC Bayern 0:2 beim FC Schalke 04, nach der Partie wurde Kahn von einem Reporter gefragt, was denn heute gefehlt habe. Seine Antwort kennt mittlerweile vermutlich jeder: "Eier, wir brauchen Eier."
Oliver Kahn mit verrückten Aktionen
Irre Aktionen auf dem Platz waren bei Kahn keine Seltenheit. Eine solche leistete er sich am 3. März 2001, als der FC Bayern auswärts beim FC Hansa Rostock ran musste. Der Favorit aus München lag bis kurz vor Schluss mit 2:3 gegen den klaren Außenseiter zurück.
Bei einer Ecke für die Bayern stürmte Kahn nach vorne und faustete den Ball mit seinen Fäusten ins Tor. Der Schiedsrichter zeigte ihm daraufhin die Gelb-Rote Karte, schon in der ersten Halbzeit handelte er sich wegen eines Ausrasters eine Verwarnung ein. Nach der Niederlage analysierte der Keeper die Situation in typischer Kahn-Manier: "Das war ein klares Tor. Ein Torwart, dachte ich immer, darf die Hände im Sechzehnmeterraum benutzen."
Kahn und der Doppel-Ausraster gegen Dortmund

3. April 1999, der FC Bayern spielt in Dortmund gegen die Borussia: Beim 2:2 leistete sich Kahn gleich zwei Mega-Ausraster in einem Spiel. Zuerst ging er BVB-Stürmer Heiko Herrlich an, der Biss in den Hals war am Ende jedoch nicht mehr als ein leichtes Geknabber. "Der Trainer hat gesagt, wir sollen uns am Gegner festbeißen. Das habe ich versucht zu beherzigen", sagte Kahn nach dem Spiel.
Auch Stéphane Chapuisat bekam den wütenden Kahn zu spüren. Während des Spiels flog er in Kampfsport-Manier – mit gestrecktem Bein – auf ihn zu, verfehlte ihn dabei nur um wenige Zentimeter. "Das war der Moment, wo sich sämtliche Aggressionen in mir entluden", erinnerte sich Kahn später: "Ich ließ das wilde Tier los und sprang Chapuisat mit ausgestrecktem Bein an. Kung-Fu-Kahn war geboren."
Weitere Sprüche von Oliver Kahn:
- "Interviews von mir nach dem Spiel haben nur bedingte Zurechnungsfähigkeit."
- "Wenn der Oliver Kahn einen Furz lässt, dann wird der halt auch ewig aufgeblasen."
- "Das einzige Tier bei uns zu Hause bin ich."
- "Ich habe kein Problem damit, der Arsch zu sein."
- "Es ist schon verrückt, was der Fußball aus mir macht."
- "Ich hab die Liebkosungen gar nicht mitbekommen." (Nach einer kurzzeitigen Bewusstlosigkeit über die medizinische Erstversorgung per Mund-zu-Mund-Beatmung durch Ex-Teamkollege Samuel Kuffour)
- "Wir brüllen beide so laut, dass wir uns übers Spielfeld unterhalten können." (Über seinen Torwart-Kollegen Peter Schmeichel)
- "Da muss man schon gucken, ob noch alles dran ist." (Nachdem er einen Schuss des Stuttgarters Ioan Viorel Ganea mit dem Unterleib abgewehrt hatte)
- "Heute hätte ich meine Sporttasche ins Tor stellen können, dann hätten wir zwei Stück weniger gekriegt." (Nach dem 1:5 der deutschen Mannschaft gegen England)
- "Ich war das erste Mal Kapitän, da muss man einfach ein Tor machen." (Zu seinem Eigentor beim Länderspiel gegen Israel)
- "Wir müssen einen Torwart verpflichten, weil mit dem jetzigen nichts zu gewinnen ist." (Zur Frage, auf welcher Position man sich in der kommenden Saison verstärken müsse)
- "Krisen gibt es im Krankenhaus auf der Intensivstation oder im Nahen Osten, aber nicht im Fußball." (Auf die Frage, ob Bayern nach drei Niederlagen in Folge in der Krise steckt)
- "Es gibt auch Leute, die sagen, es gebe Außerirdische." (Auf die Frage, ob Jens Lehmann der bessere Torwart wäre)