FC Bayern: Not-Konzept mit Scholl

Eine vorübergehende Trainer-Lösung aus den eigenen Reihen? Bei Schalke funktioniert’s mit Büskens/Mulder/Reck - bei den Bayern etwa mit Ex-Profi Scholl plus Henke oder Amateur-Coach Gerland.
MÜNCHEN Etwas fülliger sind sie alle geworden, die Trainingsanzüge spannten kräftig. Egal. Hauptsache, Punkte gehamstert. Das Schalker-Trainertrio Büskens/Mulder/Reck gewann auch in München, es war der vierte Sieg in Serie.
Fred Rutten war vor vier Wochen als Cheftrainer entlassen worden. Schalke setzte auf die drei Ex-Profis und Rutten-Assistenten aus den eigenen Reihen. Das Not-Konzept funktioniert. Wäre ein solches auch beim FC Bayern denkbar? Eins zu eins übertragen: nein. Denn Vasquez/Theslof/Junghans, die Assistenten von Klinsmann, kämen nicht in Frage, seine Arbeit weiterzuführen. Zu sehr sind sie mit Klinsmann verwoben, dazu käme die Sprachbarriere.
Doch weil bei einer vorzeitigen Trennung von Klinsmann kein renommierter Trainer – auch nicht Ottmar Hitzfeld – so kurz vor Saisonende das Risiko eines Scheiterns in Kauf nehmen würde, kämen nur Leute aus dem Verein für eine Vier-Wochen-Lösung in Frage:
Scholl/Henke: Momentan trainiert Mehmet Scholl (38), der 2007 seine Karriere beendete, die U13 des FC Bayern – inklusive seines Sohnes Lucas-Julian. Mit Scholl als Teamchef ließe sich der Zuspruch der Fans auf einen Schlag zurückgewinnen. An seiner Seite könnte Michael Henke, einst Hitzfeld-Gehilfe und seit Sommer Chef-Analytiker, das Training leiten und die Taktik machen. Nach AZ-Informationen wurde dieses Konzept im Vorstand diskutiert, Scholl würde eine Anfrage kaum ablehnen.
Scholl/Gerland: Ein anderes Gespann, dieselbe Aufgabenverteilung. Hermann Gerland, der knallharte wie erfahrene Malocher-Typ, würde keinen Schlendrian dulden. Harte Zeiten wären das für die Stars. Und nach Saisonende ginge Gerland wohl freiwillig wieder ins zweite Glied.
Paul Breitner: Zu sehr soll sich der Vorstandsberater ins Spiel gebracht haben – und Manager Uli Hoeneß einem Trainer Breitner skeptisch gegenüber stehen.
Oliver Kahn: Hat ein Traineramt immer ausgeschlossen, will Manager werden.
ps