FC Bayern: "Noch fünf Jahre mit Jupp"

Jupp Heynckes, der Bayern-Trainer und Freund von Uli Hoeneß, soll am Samstag im Finale den Traum vom „Pott dahoam” wahr werden lassen
von  Patrick Strasser

Der Bayern-Trainer und Freund von Uli Hoeneß soll am Samstag im Finale den Traum vom „Pott dahoam” wahr werden lassen

München - Der eine da oben, der andere da unten. Es ist das große Projekt zweier enger Freunde, das am Samstagabend in der Fröttmaninger Arena seine Erfüllung finden soll. Uli Hoeneß, Präsident, wird oben auf der Vip-Tribüne sitzen und hoffen. Und bangen, zittern, beten. Jupp Heynckes, der Mann, den er im März letzten Jahres überredete, ein drittes Mal beim FC Bayern den Trainer-Job zu übernehmen, soll Hoeneß’ Lebenswerk vollenden, den Traum vom „Pott dahoam”. Mit einem Sieg gegen Chelsea.

Bei den Europacup-Siegen 1974 bis ’76 war Hoeneß Spieler, 2001 Manager – nun soll die Krönung folgen. Der Präsident hält Hof und sein Team mit seinem Trainer gewinnt in seiner Stadt, in seinem Stadion die Champions League.

Heynckes weiß um seinen Auftrag, er wiederholte ihn am Freitagmittag bei der Pressekonferenz in der Fußball Arena München: „Uli Hoeneß hat vor zwei Jahren gesagt, dass er den Traum habe, das Finale hier in München zu bestreiten – und das haben wir ermöglicht.” Der große Schritt soll am Samstag folgen. Im Wortlaut hatte Hoeneß im November 2010 den Mitgliedern zugerufen: „Da müssen wir dabei sein!” Und: „Bayern München muss immer Bayern München bleiben und bis zum letzten Blutstropfen kämpfen.”

Diese Emotionalität, diese Begeisterungs- und Leidensfähigkeit von Hoeneß, dies alles kanalisiert Heynckes perfekt. Er bleibt einfach ruhig. „Ich muss die Gelassenheit und die Ruhe ausstrahlen wie in der gesamten Saison”, sagte der Coach, „das wird wichtig, wir werden auch gegen Chelsea Geduld haben müssen.”

Heynckes ist die perfekte Ergänzung zu Bauchmensch Hoeneß. Gesucht und gefunden – am Samstag gekrönt? „Wenn Jupp es schafft, dann wird Hoeneß ihm so dankbar sein, dann kann er gleich einen neuen Vertrag unterschreiben. Dann gehts noch fünf Jahre mit Jupp”, sagte Ottmar Hitzfeld, der Coach der Helden von 2001, im Scherz bei Sky. Aber im Kern ist es ja richtig. „Der Trainer hat sehr viel dazu beigetragen, dass wir hier im Finale stehen”, sagte Philipp Lahm über Heynckes, der mit 67 Jahren längst den Ruhestand auf seinem Bauernhof mit all den Tieren in der Nähe von Mönchengladbach genießen könnte. Die Unaufgeregtheit, die Nüchternheit, das sind die Prinzipien von Heynckes. n einer der Spielersitzungen zeigte er Ausschnitte aus den Begegnungen dieser Champions-League-Saison. „Das waren Spielzüge und Tore vom Feinsten, ein Sieg wäre der krönende Abschluss.”

Ob er schon nervös sei, so eine Frage an Heynckes: „In meinem Alter darf ich damit nicht anfangen, ob's irgendwo zwickt. Ich muss meine Erfahrung den Spielern näherbringen.” Das kann er. Er, der Wunscherfüller von Kumpel Uli.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.