FC Bayern: Neuer Liebling

Der Nationalkeeper präsentiert sich den 30.000 Bayern-Fans in der Arena – und fängt gleich am ersten Tag die Sympathien ein.
München - Über eine Stunde nach Ende des Festes zur Saisoneröffnung harrten einige Fans am Spielerausgang der Allianz Arena aus, um eines der ersten Neuer-Autogramme als Bayern-Torhüter zu bekommen. Und der 25-Jährige machte seine jungen Anhänger glücklich – mit einem Strahlen. Es ging Manuel Neuer richtig gut.
„Ich bin erleichtert. Der Tag ist für mich super gelaufen“, sagte er am Samstagabend, „es war ein herzlicher Empfang, die Fans haben ihr Bestes gegeben.“ Und zwar ihre ganze Zuneigung. Nur ganz leise waren vereinzelt Pfiffe bei der Vorstellung der neuen Nummer eins aus der Südkurve zu vernehmen, der Großteil der 30.000 Zuschauer jubelte Neuer in der Allianz Arena zu. Sein Applaus war unter den Top 5 – so laut wurden sonst nur Thomas Müller, Arjen Robben oder Franck Ribéry gefeiert.
Es ist schon ein anderes Gefühl, aber ein schönes“, sagte der Ex-Schalker Neuer über sein neues blütenweißes Bayern-Trikot mit der Nummer 1. Wann immer der Nationalkeeper bei seinem Dienstantritt auf einer der Leinwände gezeigt wurde, brandete Jubel auf – die anderen Neuen Rafinha und Petersen bekamen nur einen Bruchteil davon ab. Liebling Neuer – auch der Runde Tisch mit den Fans verlief in seinem Sinne.
Bilder: Die Saisoneröffnung des FC Bayern
Er genoss seinen zweiten Arbeitstag, den ersten in der Öffentlichkeit nach dem Leistungstest am Freitag. Und das Mia-san-mia-Denken hat er schon verinnerlicht: „Wir haben das Ziel, Meister zu werden, Titel zu holen. Und ich möchte Meister werden, das würde ich gerne im ersten Jahr schaffen.“ Sein größter Titel bisher: Der DFB-Pokalsieg im Mai gegen Duisburg. Und einen Meistertitel mit Schalke kann man ja nicht einplanen. Neuer wirkte entspannt und meinte: „Alle aus meinem näheren Umfeld haben sich gefreut für mich. Ab dem Zeitpunkt, als es raus war, war es leichter für mich – ein befreiendes Gefühl. Es wird nun in den nächsten Wochen einfacher für mich."
Beim Show-Training zeigte er ein paar feine Details seines Könnens und hatte Spaß, als ihm ein Fan einen Elfmeter in die Ecke versenkte. Auch als ihm Bastian Schweinsteiger einen Schuss ins Kreuzeck setzte, grinste er, dafür parierte er den frechen Lupfer von Arjen Robben. Zwischendrin winkte er ins Publikum. Er hat sie eingefangen, die Sympathien – am ersten Tag.
Die Bosse sind vom 25-Millionen-Euro-Einkauf, der bis 2016 unterschrieb, eh begeistert. „Ich kann mir vorstellen, dass Manuel zehn Jahre hier ist", sagte Uli Hoeneß in „BamS“ und verglich ihn mit einer Torhüter-Legende: „Er ist jetzt im selben Alter wie Kahn, als er 1994 zu uns kam. Er ist auch so ein kräftiger, junger Bursche mit klaren Vorstellungen vom Leben.“
Weil Neuer im Mai dem letzten verzweifelten, aber millionen-schweren Werben der Schalker um eine Vertragsverlängerung widerstanden hatte, lobte Hoeneß: „Das werde ich ihm nie vergessen. Damit hat er sich hundertprozentig qualifiziert, ein Bayern-Spieler zu sein.“
Und Rummenigge meinte am Samstag: „Er trägt an diesem Tag zum ersten Mal das schöne weiße Trikot mit der Nummer eins, das ist ein Neubeginn."