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FC Bayern: Nach Tuchel-Warnung feiert Kane den England-Aufstieg und eigene Statue

Englands Nationalmannschafts-Kapitän Harry Kane geht nicht davon aus, dass Thomas Tuchel mit seiner Art bei all seinen Teamkollegen gut ankommen wird. Der ehemalige Bayern-Trainer steht in der britischen Presse schon vor seinem Dienstantritt in der Kritik.
von  Bernhard Lackner
Harry Kane und Thomas Tuchel kennen sich gut aus ihrer gemeinsamen Zeit beim FC Bayern.
Harry Kane und Thomas Tuchel kennen sich gut aus ihrer gemeinsamen Zeit beim FC Bayern. © IMAGO / ActionPictures

London - Schon anderthalb Monate vor seinem offiziellen Dienstantritt als neuer englischer Nationaltrainer am 1. Januar ist Thomas Tuchel eines der großen Gesprächsthemen auf der Insel.

Vor dem Nations-League-Spiel gegen Irland am Sonntagabend warnte Harry Kane seine Mitspieler vor dem neuen Trainer der "Three Lions", der Tuchel aus dessen Zeit beim FC Bayern bestens kennt. Dort sei er mit seiner Art mit dem einen oder anderen Spieler angeeckt, lässt der Kapitän durchblicken.

"Thomas ist sehr direkt in seiner Art zu reden, und vielleicht gab es einige Spieler, denen das nicht gefallen hat oder die damit nicht einverstanden waren", sagte Kane der "Sun" rückblickend über die schwierige Beziehung zwischen Tuchel und den Bayern.

FC Bayern: Kane über Tuchel: "Wird Spieler geben, die mit einigen Dingen nicht einverstanden sind"

Der Torjäger erwartet, dass dies bei der englischen Nationalmannschaft ähnlich sein werde.

"Jeder Trainer hat seine eigene Art, mit den Spielern zu sprechen, sie zu kritisieren und zu motivieren, und nicht jeder Spieler wird den Trainer lieben. Wahrscheinlich wird es im März (wenn die ersten Länderspiele unter Tuchel anstehen, d.Red.) Spieler geben, die mit einigen Dingen nicht einverstanden sind", so Kane, der mit den "Three Lions" am Sonntag durch einen 5:0-Erfolg über England den Aufstieg in die Liga A der Nations League gefeiert hat.

Kane (53., Foulelfmeter), Anthony Gordon (56.) und Conor Gallagher (58.) entschieden im Londoner Wembley-Stadion die Partie nach dem Seitenwechsel binnen fünf Minuten zugunsten der Gastgeber, Jarrod Bowen (76.) und Taylor Harwood-Bellis (79.) legten in der Schlussphase nach. 

Kane mit Statue im Osten Londons geehrt

Am Montag präsentierte Kane dann eine Statue von sich im Peter May Centre der Ridgeway Rovers im Osten Londons, wo er als Sechsjähriger bereits Fußball gespielt hatte. Der 31-Jährige äußerte sich auf X mit den Worten:

"Ein sehr stolzer Moment für mich, dorthin zurückzukommen, wo mein Fußballleben begann, und eine Statue zu enthüllen." Ganz so begeistert wie der Angreifer sind jedoch nicht alle Menschen von der laut Daily Mail 7200 Pfund teuren Statue.

Kane über Tuchel: "Er ist wirklich diszipliniert in dem, was er will"

Doch zurück zu Tuchel, der den Trainerposten von Interimscoach Lee Carsley übernehmen wird. Dieser hat den WM-Titel 2026 bei seiner offiziellen Vorstellung bereits als klares Ziel ausgegeben. Um dieses zu erreichen, wird der ehemalige Bayern-Coach keine Kompromisse eingehen, meinte Kane:

"Er ist wirklich diszipliniert in dem, was er will und scheut keine Konfrontation, wenn es sein muss." Die Rolle als Nationaltrainer wird jedoch auch für ihn eine neue Herausforderung.

"Thomas wird die Erfahrung machen, dass er nur ein zehntägiges Trainingslager hat und uns dann eine Weile nicht sieht, aber in diesen zehn Tagen wird er so viel Energie wie möglich reinbringen wollen", so Kane.

Schon vor Dienstantritt: Englische Presse übt Kritik an Tuchel

Einen Vorgeschmack darauf, wie kompliziert sein neuer Job sein wird, hat Tuchel bereits jetzt bekommen. Obwohl er seinen Dienst erst Anfang Januar antritt, steht der 51-Jährige bereits jetzt in der Kritik.

In England stieg zuletzt das Unverständnis darüber, dass Tuchel sich nicht zeigt und auch beim Nations-League-Spiel gegen Griechenland (3:0) am vergangenen Donnerstag in Athen laut Medienberichten nicht anwesend war.

Aus Sicht der Kritiker wird mit Blick auf die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko wertvolle Zeit verschwendet. "Es ist auf so vielen Ebenen falsch. Dass sie einen neuen Teammanager geholt und ihm erlaubt haben, am 1. Januar anzufangen, ist lächerlich", kommentierte John Cross, Chefredakteur des "Daily Mirror", zuletzt.

Auch Charlie Wyett von der "Sun" hat kein Verständnis für den späten Dienstantritt: "Sie haben zwar den richtigen Mann geholt, aber alles komplett vermasselt. Er sollte jetzt das Sagen haben!"

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