FC Bayern nach Sieg in Mainz so gut wie Deutscher Meister 2017/18
Mainz, München - Hat auch nicht geholfen. Für die fünfte Jahreszeit hatte man in Mainz extra Fastnachtstrikots entworfen, in einer limitierten Auflage von 1.111 Stück. Die 14 Mainzer, die das Dress am Samstag trugen, konnten ihren Gegner nicht zum Narren halten – 0:2 (der Spielbericht zum Nachlesen). Ein recht lockerer Erfolg durch die Traumtreffer von Franck Ribéry (32.) und James Rodríguez (44.).
Der vierte Sieg für den FC Bayern 2018, der achte hintereinander in der Bundesliga, der zehnte in allen Pflichtspielen. Die Heynckes-Festspiele gehen weiter und weiter. Der Vorsprung auf die Abgehängten – das Wort Verfolger wird ihnen hiermit offiziell entzogen – beträgt mittlerweile erdrutschartige 18 Punkte.
FC Bayern: Spätestens zu Ostern Meister?
Bisher gaben sich Heynckes und die Bayern-Profis recht zurückhaltend, was die 28. Meisterschaft, die sechste hintereinander angeht. Doch an diesem Samstag legten sie ihre Zurückhaltung komplett ab. Wäre ja auch komisch. Bayern wird auch 2018 Meister ist ungefähr so wahrscheinlich wie die Vorhersage, dass Weihnachten auch heuer am 24. Dezember stattfindet.
"Richtig spannend wird es wahrscheinlich vorne nicht mehr werden. Dafür treten wir Woche für Woche zu konzentriert auf. Das wollen wir auch durchziehen", meinte Kapitän Thomas Müller (alle Stimmen zum Spiel im Überblick). Und Rückkehrer Mats Hummels rechnete: „Es ist ein riesiger Vorsprung, da müssen wir nicht drumherum reden. Wir haben noch 13 Spiele und mit den 18 Punkten sechs Spiele Vorsprung. Ich glaube, da wird jeder sagen, dass wir der 100 prozentige Favorit auf das Ding sind – wir müssen es aber noch holen.“
Bayern könnte erstmals Titel dahoam klarmachen
Das Ding: die Schale. Ist gebongt. Die Bayern geben erstmals zu: Mia san durch! Aber wann? Im März vielleicht schon, spätestens am Osterwochenende. Mit einem Heimerfolg gegen Borussia Dortmund – das hätte was. Letztes Ziel der So-gut-wie-Meister: Erstmals das Ding zu Hause klarmachen, bisher wurde die Ziellinie seit Eröffnung der Allianz Arena 2005 immer auswärts überschritten. Zeit wird’s für eine Party dahoam.
In Mainz hatte Heynckes sieben neue Spieler in der Startelf aufgeboten. Er ließ Arjen Robben, Joshua Kimmich und Niklas Süle ganz draußen. Nur zu Kurzeinsätzen kamen Robert Lewandowski, David Alaba und Kingsley Coman. Der Trainer rotiert, wie er will. "Das ist ein Risiko, das ich eingehe, weil ich möchte, dass alle meine Spieler Einsatzzeiten bekommen", begründete er die Maßnahme. Geht ja immer gut. Bayern, wie es siegt und lacht.
Konkurrenzkampf - auf jeder Position
Aber wie motiviert man sich jede Woche aufs Neue, wenn man Sieg an Sieg aneinanderreiht? Müller erklärte: "Der Trainer treibt uns an. Es macht echt Spaß mit der Truppe. Egal welche Situation, egal, wie viele Punkte Vorsprung wir haben – wir alle wollen gewinnen. Deswegen sind wir da, wo wir sind." Und weil Spieler wie Mats Hummels zurückkehren, erhöht sich auch der Konkurrenzkampf. "Den haben wir dank der Verpflichtung von Sandro Wagner nun auf wirklich jeder Position", sagte Hummels, "jeder will und muss sich beweisen, will seine Einsatzzeiten kriegen. Irgendwann wird es um Kader-Nominierungen gehen und daher will jeder jedes Spiel nutzen, um seine bestmögliche Leistung zu zeigen."
Heynckes freut sich, sagte schon am Freitag: "Ich bin sehr zufrieden. Keiner lehnt sich zurück, die Spieler sind bereit, sich noch zu verbessern. Das stimmt mich optimistisch. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir dann gut gerüstet sind, wenn die entscheidenden Spiele anstehen." Das Champions-League-Achtelfinale etwa gegen Besiktas Istanbul (20. Februar/14. März). "Wir haben im Kopf, dass wir viel reißen können dieses Jahr", sagte Müller, "natürlich wollen wir in allen Wettbewerben ganz nach vorne. Das ist logisch. Leider ist es nicht so einfach, dieses Triple."
Aber mit Jupp?!