FC Bayern: Nach Sieg gegen PSG – Ausgerechnet Franzosen freuen sich über Erfolg
München - Nach dem verdienten 2:0-Sieg des FC Bayern gegen das Star-Ensemble von Paris Saint-Germain in der Champions League und dem damit verbundenen Erreichen des Viertelfinals war die Freude bei den Münchnern und deren Anhängern riesengroß. Selbst Fußballfans, die normalerweise dem deutschen Rekordmeister nicht unbedingt die Daumen drücken, gratulierten den Münchnern in den Sozialen Medien.
Aber nicht nur in Deutschland war die Freude darüber, dass ein Team aus der Bundesliga weiterhin die Chance auf den Champions-League-Triumph hat, groß. Nein, auch aus dem Land der unterlegenen Pariser erreichten die Bayern via "Twitter" Glückwünsche – genauer genommen ein "Dankeschön" aus Marseille.
FC Bayern: Ein "Merci" aus Marseille
So ist bei "Twitter" ein Bild aus Marseille aufgetaucht, auf dem ein rot-weiß-gestreifter Transporter zu sehen ist, auf dessen Dach in Leuchtbuchstaben der Schriftzug "MERCI BAYERN" (auf deutsch: "Danke, Bayern") zu lesen ist.
Dies ist allerdings nicht als Akt der Untermauerung der deutsch-französischen Freundschaft zu verstehen, welche im Jahr 1963 von Bundeskanzler Konrad Adenauer und dem französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle mit der Unterzeichnung des Élysée-Vertrages manifestiert wurde.
Vielmehr dürfte bei den Fans von Olympique Marseille die Freude darüber überwiegen, dass der FC Bayern den verhassten Liga-Rivalen Paris Saint-Germain aus der Champions League gekickt hat, der schon seit über zehn Jahren und über eine Milliarde verbrannter Katari-Dollars nach Europas Fußball-Krone dürstet und dies nun noch mindestens ein Jahr länger tun muss. Das ist den Olympique-Fans dann schon mal ein "Danke" wert.
Dabei basiert die Rivalität, die man ungefähr vergleichen kann mit der zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund, gar nicht so sehr auf sportlichen Füßen, vielmehr wurde sie Anfang der 90er-Jahre künstlich geschaffen, um das Duell noch mehr auszuschachten ,damit die Medien noch mehr Geld machen konnten.
Künstliche Rivalität: PSG in Marseille alles andere als beliebt
Mit der Zeit übertrug sich das Ganze dann aber auch auf die Anhänger, vor allem seit bei PSG die Katarer das Zepter schwingen und ohne Rücksicht auf finanzielle Verluste, von der Missachtung der Financial-Fair-Play-Regeln ganz zu schweigen, Millionen um Millionen in den Kader buttern, um einen Star nach dem anderen an die Seine zu locken.
Spielte PSG bis dahin sportlich gesehen eher eine untergeordnete Rolle, feiert der, im August 1970 gegründete Verein, seit dem Engagement der Katarer in Frankreich einen Titel nach dem anderen. Doch in dieser Saison könnten die erfolgsverwöhnten PSG-Stars erstmals seit langer Zeit mal wieder eine titellose Saison erleben.
Mit dem Erfolg in der Champions League wird es nach dem Ausscheiden gegen den FC Bayern nichts mehr und auch im französischen Pokal flogen die Pariser bereits im Achtelfinale raus – nach einer 1:2-Niederlage Anfang Februar in Marseille. Und auch in der Ligue1 ist der Meistertitel noch lange nicht in trockenen Tüchern. Zwölf Spieltage vor Saisonende hat der PSG "nur" acht Punkte Vorsprung auf den engsten Rivalen und das ist – wie kann es anders sein – der große Rivale Olympique Marseille.
Einfach wird es für Marseille allerdings nicht, gingen doch beide Liga-Duelle gegen PSG verloren. Die Südfranzosen sind daher auf Mithilfe anderer Klubs angewiesen, will man Paris die Saison vollends versauen. Der FC Bayern kann in diesem Fall keine Schützenhilfe leisten. "Merci" hin oder her.