FC Bayern München zum Wiesn-Start: Die Bayern zwischen Rausch und Kater

Zum Wiesn-Auftakt schlägt der FC Bayern die Mainzer klar mit 4:0. Die AZ erklärt, wo es im Klub wieder läuft – und was weiter Kopfschmerzen bereitet.
Julian Buhl |
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Nach dem 4:0-Sieg des FC Bayern gegen Mainz gibt es viele Gründe zum Jubeln, doch einige Baustellen sind noch offen.
Rauchensteiner / Augenklick Nach dem 4:0-Sieg des FC Bayern gegen Mainz gibt es viele Gründe zum Jubeln, doch einige Baustellen sind noch offen.

München - O’zapft is – und glei sauba eig’schenkt. Mit 4:0 ballerte der FC Bayern den 1. FSV Mainz 05 aus der Arena. Pünktlich zum Wiesnstart herrscht bei den Frust-Bayern plötzlich wieder gute Laune. "Das war unser bestes Saisonspiel", sagte Joshua Kimmich zufrieden. Robert Lewandowskis Kritik an der Transferpolitik? Franck Ribérys Trikotwurf? Thomas Müllers Gemecker? Die angebliche Ausstiegsklausel aus Carlo Ancelottis Vertrag?

All die Querelen rückten – zumindest vorerst – wieder in den Hintergrund. Die Bayern zwischen Rausch und Kater. "Das war eine klare Antwort", sagte Mats Hummels. Und wo kam die plötzlich her? Wiesn gut, alles gut? "Das hat mit der Wiesn nichts zu tun. Wir wollten einfach auch intern für eine gute Stimmung sorgen, da haben wir heute genau das richtige Spiel gezeigt", sagte Hummels, der am Abend tatsächlich noch kurz auf dem Oktoberfest vorbeischaute, und verriet: "Wir haben diese Woche auch ein bisschen Gesprächs-Therapie gemacht." 

Die AZ fragte bei Manuel Neuer nach, wie die teaminterne Aussprache genau aussah. "Wir Führungsspieler stehen in der Pflicht. Wir müssen Verantwortung übernehmen", erklärte der Bayern-Kapitän. Die AZ zeigt auf, was schon wieder berauschend war, und was noch für Kopfschmerzen sorgt.

Rausch: Wiesn-Zeit, Kimmich, die Offensive

Wiesn-Zeit ist Bayern-Zeit: Während des Oktoberfests sind die Münchner einfach unschlagbar. Bei nur einem Remis gewann der FCB 14 seiner letzten 15 Wiesnheimspiele in der Liga und erzielte dabei 49 Treffer bei nur fünf Gegentoren.

Die Offensive: Im Angriff herrschte wieder kreatives Chaos. Verantwortlich dafür waren vor allem Thomas Müller und Arjen Robben. Da konnte es Robben sogar verschmerzen, dass das 1:0, nachdem er noch leicht abgefälscht hatte, Müller gutgeschrieben wurde. Mit seinem "schwachen" rechten Fuß erzielte Robben per Lupfer noch sein 91. Bundesligator. "Es war ein richtiger Schritt und hat viel mehr Spaß gemacht", sagte der Niederländer: "Mit dieser Aggressivität nach vorne müssen wir jetzt weiterspielen."  

Kimmich: Der 22-Jährige, schon gegen Anderlecht Torschütze, war an allen vier Treffern beteiligt, bereitete drei direkt vor. Mit dem Vorlagen-Hattrick verdoppelte er seine Assists aus seinen 53 vorherigen Ligaspielen.

Lewangoalski: Im 100. Ligaspiel für Bayern erzielte Robert Lewandowski seine Tore Nummer 81 und 82. Selbst Bomber Gerd Müller kam in seinen ersten 100 Spielen "nur" auf 62 Treffer. Insgesamt traf der Pole in 154 Pflichtspielen schon 119 Mal für Bayern.

Kater: Lewandowski, Bankfrust, Robben-Jubel 

Lewandowski: Der Angreifer sorgt abseits des Rasens aber weiter für Katerstimmung. Zuletzt mit seiner Kritik an der Transferpolitik des Vereins. Mit diesem Interview habe er "die Dünnhäutigkeit des FC Bayern aufgedeckt", findet Sky-Experte und Ex-Bayer Dietmar Hamann. Am Wochenende berichtete nun die spanische AS davon, dass Lewandowski von Real Madrid "besessen" sei und seinen Berater bereits damit beauftragt habe, einen Transfer für 2018 zu arrangieren.

"Ich muss nicht zu jedem Quatsch etwas sagen", sagte Lewandowski, der noch bis 2021 in München unter Vertrag steht, dem Bayrischen Rundfunk. "Heute ist nicht der 1. April", befand Präsident Uli Hoeneß bei Sport1. "Real Madrid in Betracht zu ziehen, ist absolut legitim von Lewandowski", sagte Hamann, "weil er dort eine ungleich bessere Chance auf Entlohnung und Erfolge hat." Abwarten.

Robbens Bankjubel: Nach seinem Tor stürmte Robben auf die Bayern-Bank zu. Vorbei an Ancelotti, in die Arme von Ribéry. Ein klares Liebesbekenntnis für den Franzosen und durchaus ein Fingerzeig für seinen Trainer. "Das war auch ein Zeichen", sagte Robben: "Wenn wir Titel gewinnen wollen, brauchen wir einen Ribéry." 

Bankfrust der Stars: Bayerns Luxuskader ist nun wieder nahezu komplett. Das führt zwangsläufig zu weiteren Härtefällen. Gegen Mainz saßen zu Beginn neben Ribéry unter anderem James Rodríguez, Corentin Tolisso, Javi Martinez und Sebastian Rudy auf der Ersatzbank.

Chancenverwertung: Bei 27 Torschüssen kamen am Ende "nur" vier Treffer raus. Kingsley Coman und Arturo Vidal vergaben hundertprozentige Chancen. "Du kannst eben nicht jedes Tor erzielen", sagte Neuer süffisant: "Das ist uns bisher nur beim WM-Halbfinale 2014 gegen Brasilien gelungen."

Lesen Sie hier: Die Noten für die Roten - Einzelkritik: Die Bayern beim Wiesn-Sieg gegen Mainz

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