FC Bayern München: Wird Robert Lewandowski zum Wiederholungstäter?

Vor genau zwei Jahren erzielte Robert Lewandowski in knapp neun Minuten fünf Tore. Der Gegner damals: VfL Wolfsburg. Der Gegner heute: VfL Wolfsburg. Mach's noch einmal, Lewy? "Im Fußball weiß man ja nie..."
Patrick Strasser |
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"Das war ein historischer Abend für mich", sagt Bayern-Star Lewandowski nach seinem Fünferpack am 22. September 2015 gegen Wolfsburg.
"Das war ein historischer Abend für mich", sagt Bayern-Star Lewandowski nach seinem Fünferpack am 22. September 2015 gegen Wolfsburg. © dpa

München - Diese 8:59 Minuten im September 2015. Fünf Tore, vier Einträge ins Guinness Buch der Rekorde. Der 22. September vor zwei Jahren: Der FC Bayern empfängt den VfL Wolfsburg, liegt 0:1 zurück.

Pep Guardiola wechselt zur Pause den zunächst auf der Bank geschonten Robert Lewandowski für Thiago ein. Und dann klingelt’s. Dem Mittelstürmer gelangen drei Treffer in 3:22 Minuten, vier in 5:42 und fünf in 8:59 – von der 51. bis zur 60. Minute.

Einmalig in der Bundesliga-Geschichte – und als Joker. Endstand 5:1.

"Meine Familie hat sich fast mehr gefreut als ich“

"Das war ein historischer Abend für mich", erinnert sich Lewandowski, er habe damals "ein paar Tage, ja Wochen gebraucht, bis ich das realisiert habe". Seine Familie habe sich nach der Partie zunächst "fast mehr gefreut als ich".

539 Sekunden Wahnsinn, die Wolfsburger waren im falschen Film, für Lewandowski war "Fünf ist Trumpf" der Streifen seines Lebens. Die Spielplangestalter der DFL bewiesen Humor und ein spezielles Näschen, dass sie genau für diesen Freitag, für den 22. September 2017, erneut die Partie Bayern gegen Wolfsburg (20:30 Uhr, Eurosport Player und im AZ-Liveticker) ansetzten.

Die Bayern bauen auf ihren Mittelstürmer als Wiederholungstäter. Der Pole aber glaubt: "Das passiert kein zweites Mal. Obwohl, im Fußball weiß man nie…" Also: Mach’s noch einmal, Lewy!

Die Wolfsburger mit ihrem neuen Trainer Martin Schmidt, dem letzten Coach, der aus der Allianz Arena drei Punkte entführte (ein 1:2 im März 2016), dürften besonders zittern, da sie der Lieblingsgegner von Lewandowski sind: In 16 Spielen gegen den VfL traf er insgesamt 15 Mal. Gegen keinen anderen Verein in der Liga netzte Lewandowski häufiger ein.

Lewandowski will einen großen Titel

Und mit sechs Ligatreffern, zuletzt verwandelte er den Elfmeter zum 1:0 beim 3:0 auf Schalke, führt der 29-Jährige die Torjägerliste an, hat aktuell ein Tor Vorsprung vor dem letztjährigen Kanonier Pierre-Emerick Aubameyang. Die Klasse von "Lewy"“ in anderen Zahlen: Mit 0,68 Toren pro Spiel hat er die beste Quote aller 100-Tore-Männer in der Liga hinter Bayerns Stürmer-Legende Gerd Müller.

Zuletzt machte er eher außerhalb des Platzes von sich reden. Erst mit dem Spiegel-Interview, in dem er offen Kritik an der Transferpolitik des Vereins äußerte – was einen deftigen Rüffel von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und interne Gespräche, jedoch (noch) keine Sanktion nach sich zog.

Darüber hinaus hieß es in der Sport Bild, der Pole lerne Spanisch. Horizonterweiterung oder eine gezielte berufliche Fortbildungsmaßnahme? Aus Madrid kommen immer wieder Gerüchte um einen Wechsel zu Real. Die spanische AS behauptete, Lewandowski sei geradezu "besessen" von dem Gedanken, für Real zu spielen. Darauf antwortete der Mittelstürmer: Ich muss nicht zu jedem Quatsch etwas sagen.

Außerdem hat bei Real gerade Stürmer Benzema bis 2021 unterschrieben. Also kein Platz für Lewandowski? Klar ist, Lewandowski will einen großen Titel. Da dieser bei einer EM oder WM mit Polen unrealistisch ist, hat er die Champions League im Visier.

Bisher bestritt er ein Finale. 2013 mit Dortmund – gegen die in Wembley siegreichen Bayern. Ob Lewandowski tatsächlich bis 2021 in München bleibt? Im Magazin 11Freunde erklärte er: "Sie wissen selbst, wie schnelllebig Fußball ist. Es gibt Spieler, die auf so eine Frage antworten: ‘Ich will hier meine Laufbahn beenden.’ Und dann kommt der Klub und sagt: ‘Danke, aber wir brauchen dich nicht mehr.’ Aber für mich gilt: Ich habe Vertrag bis 2021 und wir fühlen uns sehr wohl in München." 

Für Dieter Hoeneß, einst Mittelstürmer bei Bayern, ist es ein Risiko, dass man "nur Robert Lewandowski als klassischen Mittelstürmer hat und bewusst auf einen erstklassigen Ersatzmann verzichtet. Das hat man am Ende der vergangenen Saison gesehen, als Lewandowski ein paar Spiele angeschlagen bestreiten musste. Aber normalerweise macht er aufgrund seiner überragenden Physis bis zu 90 Prozent der Saisonspiele."

Lesen Sie hier: Rasantes Warm-up für Paris - der Bayern-Plan

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