FC Bayern München: Wer kann dem Rekordmeister in der Bundesliga gefährlich werden?

Der FC Bayern ist auch in der neuen Saison als Meister wohl gesetzt. Und dahinter? Wer schafft die Qualifikation für die Champions League? Die AZ macht den Check der Verfolger.
Simon Stuhlfelner |
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Wollen mit ihren Teams in die Champions League (v.l.): Hoffenheims Leonardo Bittencourt, Leverkusens Julian Brandt, Schalkes Naldo, Leipzigs Timo Werner und Dortmunds Axel Witsel.
Wollen mit ihren Teams in die Champions League (v.l.): Hoffenheims Leonardo Bittencourt, Leverkusens Julian Brandt, Schalkes Naldo, Leipzigs Timo Werner und Dortmunds Axel Witsel. © firo, Kunz/bd. Augenklick

München - Drei Gründe machen den Rivalen neue Hoffnung: Die blamable WM von Weltmeister Deutschland mit einem großen Kern  aus Spielern des FC Bayern, die Umstellung nach dem Trainerwechsel zu Niko Kovac und die Zurückhaltung der Münchner auf dem Transfermarkt - sie gaben nicht einen Cent für Ablöse aus.

Dabei ist der Titelhunger beim Rekordmeister unverändert groß. "Ich will jedes Jahr Meister werden, strebe auch 20 oder 30 Meistertitel in Serie an", antwortete Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic dem Magazin "Socrates" auf die Frage, ob er nun zehn Meistertitel in Serie anstrebe.

Und Julian Nagelsmann ist so ein bisschen die Ausnahme unter den Bundesliga-Trainern. Ich strebe immer nach dem Maximalen. Und das Maximale ist der Titel, sagte der Trainer der TSG 1899 Hoffenheim vor dem Start der Bundesliga-Saison am Freitag (20.30 Uhr/ZDF und Eurosport Player sowie im AZ-Liveticker) beim FC Bayern.

Eine Kampfansage an die Münchner kommt der nationalen Konkurrenz sonst höchst selten über die Lippen. Logisch, der Rekordmeister gewann zuletzt sechs Titel in Serie, in der Saison 2017/18 mit 21 Punkten Vorsprung auf den FC Schalke 04. Realistisch gesehen geht es für die Verfolger also primär darum, sich für einen der drei Champions-League-Plätze hinter den Bayern zu qualifizieren.

Das weiß auch Nagelsmann. "Es wird schwer. Im Normalfall werden die Bayern alles gewinnen", sagte er. Die AZ checkt, wer für die Plätze hinter dem FC Bayern in Frage kommt.

FC Schalke 04

FC Schalke 04: Unter Trainer-Shootingstar Domenico Tedesco (32) spielte Schalke im Vorjahr zwar nicht immer schön, aber sehr erfolgreich. "Wir sind weiter als letztes Jahr. Ich habe ein gutes Gefühl", sagte Tedesco, der seinen Vertrag vor Saisonstart bis 2022 verlängert hat, nach dem mühsamen 2:0-Erfolg im DFB-Pokal beim 1. FC Schweinfurt.

Der Deutsch-Italiener muss allerdings die Abgänge von Leon Goretzka (FC Bayern), Max Meyer (Crystal Palace) und Thilo Kehrer (Paris St. Germain) kompensieren. Suat Serdar (FSV Mainz 05), Omar Mascarell (Real Madrid/zuletzt an Frankfurt ausgeliehen), Salif Sane (Hannover 96), Hamza Mendyl (OSC Lille), Steven Skrzybski (Union Berlin) und Mark Uth (TSG Hoffenheim) sind neu im Team.

TSG 1899 Hoffenheim

"Wir wollen das Ergebnis der Vorsaison toppen", sagt Nagelsmann. Das würde bedeuten: mindestens Platz zwei. Doch die Verletztenmisere – zu Saisonbeginn fehlen Kerem Demirbay, Nadiem Amiri, Dennis Geiger, Lukas Rupp und Benjamin Hübner – sowie die Doppelbelastung durch die Champions League könnten die hohen Ziele gefährden.

Für Unruhe könnten der bereits feststehende Abgang Nagelsmanns nach der Saison zu RB Leipzig sowie die Suche nach einem Nachfolger sorgen, für die sich der Verein bis Winter Zeit gegeben hat. Die Abgänge von Serge Gnabry (FC Bayern) und Mark Uth (Schalke) sollen Leonardo Bittencourt (1. FC Köln) und der Brasilianer Joelinton (zuletzt an Rapid Wien ausgeliehen) kompensieren.

Borussia Dortmund

Der größte Hoffnungsträger sitzt auf der Bank: Lucien Favre soll den schwächelnden BVB wieder fit bekommen. Der Schweizer feierte in der Bundesliga schon bei Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC große Erfolge. "Er ist der richtige Mann zur richtigen Zeit für den BVB", sagte Trainer-Ikone Ottmar Hitzfeld der AZ.

Für die Struktur auf dem Feld und die Balance zwischen Offensive und Defensive sollen die Neuzugänge Axel Witsel (Tianjin Quanjian) und Thomas Delaney (Werder Bremen) sorgen – zwei Führungsspieler, von denen der BVB zuletzt zu wenige hatte. Neuer Kapitän ist Nationalspieler Marco Reus, auch Mario Götze muss sich neu beweisen. Ein Schwachpunkt könnte sein, dass Dortmund bislang keinen Top-Mittelstürmer im Kader hat.

Bayer Leverkusen

Mit Trainer Heiko Herrlich hat sich der Werksklub wieder stabilisiert, für die Champions League reichte es vergangene Saison trotzdem nicht. Diese dürfte dieses Jahr das große Ziel der Leverkusener sein, die den Abgang von Nationaltorwart Bernd Leno zum FC Arsenal mit der Verpflichtung von Lukas Hradecky von DFB-Pokalsieger Eintracht Frankfurt kompensierten, der aber zurzeit noch verletzt ist.

Stolze 18,5 Millionen Euro ließ sich Leverkusen das 18-jährige brasilianische Ausnahmetalent Paulinho von Vasco da Gama kosten. Auch der Jamaikaner Leon Bailey, der eine starke Premieren-Saison spielte, soll sich weiterentwickeln, er verlängerte zuletzt bis 2023.

RB Leipzig 

Nach dem kleinen Rückschritt und Platz sechs in der vergangenen Saison will RB ab 2019 mit Julian Nagelsmann den Angriff auf den FC Bayern starten. Bis dahin übernimmt Sportdirektor Ralf Rangnick in Doppelfunktion auch den Trainerposten. „Ich traue uns zu, wieder einen Schritt nach vorn zu machen“, sagte Rangnick, den der Abgang von Mittelfeld-Star Naby Keita zum FC Liverpool schmerzt. Dessen Rolle soll Kevin Kampl übernehmen.

Zwei neue Spieler, darunter möglicherweise Bayerns Sebastian Rudy, sollen noch kommen. Die Ochsentour in der Europa-League-Qualifikation bestritt Leipzig bisher erfolgreich, sie könnte aber die Vorbereitung gestört haben.

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