FC Bayern München: Was sich in einem Monat Jupp Heynckes alles verändert hat

Keinen Monat benötigte Jupp Heynckes, um den FC Bayern als Trainer wieder an die Tabellenspitze zurückzuführen. Sieben Siege in Serie holte der deutsche Rekordmeister. Die AZ erklärt, was sich in einem Monat Jupp alles verändert hat.
Maximilian Koch |
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Es ist sein mittlerweile viertes Trainer-Engagement in München: Jupp Heynckes.
Es ist sein mittlerweile viertes Trainer-Engagement in München: Jupp Heynckes. © Rauchensteiner/Augenklick

München - Der Meister-Dreikampf – nicht mehr als ein schöner Traum. Vor einem Monat, als Jupp Heynckes Carlo Ancelotti ablöste, wären die Bayern froh gewesen, zum jetzigen Zeitpunkt in ein enges Rennen um den Titel verwickelt zu sein.

Fünf Punkte lagen die Dortmunder vorne, spielten attraktiv und erfolgreich. Heynckes sagte bei seiner Präsentation, es werde "schwierig, sie von oben wegzuholen. Da bin ich Realist." 

Knapp vier Wochen später erscheint es wenig realistisch, dass Dortmund in der Meisterschaft überhaupt noch eine Chance hat. Die Bayern führen mit sechs Punkten Vorsprung vor dem Krisenklub, RB Leipzig, das beide direkten Duelle in Pokal und Liga gegen Bayern verlor, hinkt vier Punkte hinterher.

Die nackten Zahlen des Jupp-Aufschwungs: Sieben Spiele, sieben Bayern-Siege, 17:3 Tore. "Das war noch nicht meisterlich", sagte Heynckes nach dem total souveränen 3:1-Sieg in Dortmund. Seine Bilanz ist es dafür umso mehr.

Die AZ erklärt, was sich in einem Monat Jupp verändert hat.

FC Bayern: Die Heynckes-Profiteure

Er wolle den Bayern-Stars das "Vertrauen in ihre Fähigkeiten zurückgegeben", sagte Heynckes bei seiner Vorstellung am 9. Oktober. Perfekt gelungen! Ob nun Sven Ulreich, David Alaba, Kingsley Coman, Thiago, Javi Martínez oder Mats Hummels: Die Liste der Spieler, die unter Heynckes besser und selbstbewusster spielen, ist lang. Selbst James, der Liebling von Vorgänger Carlo Ancelotti, wirkt seit dem Trainerwechsel stabiler.

FC Bayern: Die Verlierer

"Mein Arturo", sagt Heynckes väterlich-fürsorglich über Arturo Vidal, den er schon in Leverkusen trainierte. Doch der Chilene findet auch unter dem neuen Coach nicht zu alter Topform, beim Dortmund-Kracher fehlte er in der Startelf. Weil Heynckes auf Martínez im zentralen Mittelfeld setzt, kommen auch Sebastian Rudy und Corentin Tolisso seltener zum Einsatz. Thiago und Martínez – das ist Heynckes’ Wunschpärchen im Zentrum. Davor soll Thomas Müller spielen, sobald er wieder fit ist.

FC Bayern: Das Training

"Wie man trainiert, so spielt man auch", sagt der Coach. Und diese Einstellung spüren seine Stars. Heynckes hat die Intensität deutlich erhöht, es wird länger trainiert, bei Fehlern öfter eingegriffen. Die Übungseinheiten hätten die Spieler "ungemein beansprucht", erklärte Heynckes: "Deshalb haben zuletzt viele über Muskelbeschwerden geklagt." Dass nun fast die gesamte Mannschaft auf Länderspielreise geht, kritisiert der Coach scharf. Das ist ein mittlerer Wahnsinn, sagte er. "Man verlangt den Spielern Dinge ab, die vom Physiologischen einfach gar nicht möglich sind." Der Coach selbst entspannt in dieser Woche daheim in Schwalmtal mit Ehefrau Iris und Schäferhund Cando. Die Pause hat er sich verdient.

FC Bayern: Die Defensive

Zehn Gegentore in zehn Spielen kassierten die Bayern, bevor Heynckes übernahm. Seitdem kamen nur noch drei Treffer in sieben Partien hinzu. "Jupp hat der Mannschaft eingebläut, dass sie defensiv gut stehen muss, dass alle mithelfen müssen bei der Abwehrarbeit", sagte Ex-Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld in der AZ: "Das ist die Basis. Offensiv ist Bayern immer stark." Mit Hummels, Jérôme Boateng und Niklas Süle gibt es drei Top-Innenverteidiger, davor räumt Martínez ab. Und im Tor hält Ulreich als Vertreter von Manuel Neuer konstant gut. Die neue Bayern-Mauer steht.

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FC Bayern: Die Kommunikation

Vielleicht der wichtigste Punkt. Heynckes hat die Stimmung im Team verbessert, er redet auch jene Stars stark, die aktuell auf der Bank sitzen. "Für mich gibt es keine Ersatzspieler", sagt er: "Es wird keine große Unzufriedenheit bei einzelnen Spielern entstehen, die werden alle ihre Einsatzzeiten bekommen." Unter Ancelotti gab es Eifersüchteleien im Team, Heynckes hat die verschiedenen Gruppen zusammengefügt. Sein Ziel: Einen Teamgeist schaffen wie im Triple-Jahr 2013. "Dieser Zusammenhalt, diese Bereitschaft, dass jeder dem anderen hilft, müssen wir wieder erreichen."

Heynckes hat nur einen Monat gebraucht, um wieder eine echte Mannschaft zu formen.

Lesen Sie hier: AZ-Kommentar zu den ersten Heynckes-Wochen

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