FC Bayern München: Wandlung vom Gejagten zum Jäger

Zweiter ist nicht Bayern-like. Kapitän Lahm ruft darum beim FC Bayern "interessante Wochen bis Weihnachten" aus. Erste Etappe ist ein strapaziöser Champions-League-Kurztrip nach Rostow.
dpa |
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Die Bayern-Profis am Münchner Flughafen.
Vincent Suppé Die Bayern-Profis am Münchner Flughafen.

Rostow - Jetzt müssen die plötzlich verwundbaren Bayern nachweisen, dass sie auch die ungewohnte Jäger-Rolle beherrschen.

Nach dem Sturz vom Bundesliga-Thron wollen die gereizten Münchner beim auf 41 Stunden begrenzten Kurzausflug ins schon winterliche Russland auch ohne Manuel Neuer und Co. die Chance auf den Gruppensieg in der Champions League erhalten.

Viel bedeutsamer aber ist schon jetzt der Angriff auf RB Leipzig. "Das wichtige Spiel diese Woche, das sage ich ohne jegliche Übertreibung, findet am Samstag statt. Wir werden jetzt ab sofort Jagd machen, schnell Tabellenführer zu werden", erklärte der entschlossene Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge vor dem Abflug nach Rostow.

 

 

Die Vorgabe für die Königsklassenpartie am Don ist trotz des folgenden Heimspiels gegen Bayer Leverkusen und des Ausfalls von fünf Bayern-Stars klar: Nach dem schon perfekten Einzug ins Achtelfinale in Europas Eliteliga muss am Mittwoch (18.00 Uhr MEZ/Sky und im AZ-Liveticker) ein Erfolg beim sieglosen Tabellenletzten FK Rostow her, um am 6. Dezember doch noch im direkten Duell mit Tabellenführer Atlético Madrid um den Gruppensieg kämpfen zu können.

Neuer-Ersatz Ulreich: "Es ist etwas anderes"

Welttorhüter Neuer, die Kämpfer Arturo Vidal und Javi Martínez sowie Offensivstar Arjen Robben bestiegen am Dienstag nicht den Flieger. Kingsley Coman fehlte ohnehin. "Wenn wir gewinnen, haben wir theoretisch noch die Chance, Gruppenerster zu werden", sagte Rummenigge.

"Aber wenn man sich die Tabellensituation in den anderen Gruppen anschaut, muss das nicht zwangsläufig ein Vorteil sein, ob man Erster oder Zweiter ist." Vor dem fünften Spieltag in Europa liegen die Bayern mit neun Punkten drei Zähler hinter Atlético, viel mehr aber schmerzt Rang zwei in der Bundesliga hinter Emporkömmling Leipzig.

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"Vier Jahre waren wir immer ganz vorne", sagte Rummenigge drei Tage vor der Rückkehr des nicht mitgereisten Uli Hoeneß ins Präsidentenamt. "Es ist ungewohnt, wenn wir nicht mehr vorne stehen", gestand auch Kapitän Philipp Lahm. Der beim schmerzhaften 0:1 im Liga-Hit gegen Dortmund überraschend ausgewechselte Lahm hat "interessante Wochen bis Weihnachten" ausgerufen.

Wochen, in denen die Bayern national und international wieder an die Spitze streben und endlich auch ein klar erkennbares Profil unter Trainer Carlo Ancelotti sichtbar machen wollen. "Der Trainer ist ein überragender Trainer, wir sind hochzufrieden. Wenn man jetzt mal ein Spiel verloren hat, ist es kein Grund irgendwie blödes Gequatsche anzufangen", wiegelte Rummenigge ab.

Positive Russland-Bilanz für den FC Bayern

"Es gibt manchmal so Phasen, da läuft es nicht so rund, da flutscht es nicht so. Da muss man eben wieder daran arbeiten." Die Voraussetzungen im von München vier Flugstunden entfernten Rostow könnten besser sein. Wichtige Akteure fehlen in der Millionenstadt am Don, allen voran der leicht an der Wade verletzte Neuer im Tor. Ihn wird in seinem ersten Pflichtspiel der Saison Sven Ulreich ersetzen.

Der 28-Jährige ist erst einmal in der Königsklasse aufgelaufen: beim 2:0-Auswärtssieg gegen Dinamo Zagreb vor fast genau einem Jahr. "Natürlich freut man sich, da trainiert man für und wartet darauf, dass man wieder spielen darf", sagte Ulreich.

Kein Spaziergang zu erwarten

Auf einen Spaziergang wie beim 5:0 im Hinspiel sollten sich die Bayern im knapp 16.000 Zuschauer fassenden Olimp-2-Stadion lieber nicht einstellen. Die heimstarken Gastgeber haben zwar keine Chance mehr auf den Vorstoß ins Achtelfinale, aber sie haben im Fernduell mit der PSV Eindhoven noch alle Chancen auf Platz drei, der im neuen Jahr zum Weiterspielen in der Europa League berechtigen würde.

Mehr Konsequenz, mehr Zielstrebigkeit und auch mehr Konzentration mahnt Weltmeister Mats Hummels beim Favoriten aus München an. "Wir haben uns große Chancen mit schlechten Pässen geraubt", monierte der Innenverteidiger nach der Niederlage in Dortmund die Schlampigkeiten beim finalen Zuspiel.

"Wir wollen die nächsten Partien wieder anders bestreiten", kündigte Hummels mit Blick auf die Aufgaben in Rostow und danach am Samstag gegen Bayer Leverkusen an: "Wir müssen ein bisschen mehr Tore schießen, dann sind wir alle wieder zufrieden."

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