FC Bayern München: Vorstandsboss Rummenigge warnt vor Darmstadt

Der Tabellenletzte SV Darmstadt 98 steht gegen den FC Bayern vor einer eigentlich unlösbaren Aufgabe. "Großartiges ist immer einfach, hat mal ein Dirigent zu meiner Frau gesagt", sagt 98-Coach Berndroth. Und Bayern-Vorstandsboss Rummenigge warnt.
Darmstadt/München - Karl-Heinz Rummenigge ist es ernst, das ist ihm anzusehen. "Wir sind mit großen Anstrengungen wieder Tabellenführer geworden", sagte der Vorstandschef des FC Bayern in einem Interview mit dem klubeigenen TV, "jetzt dürfen wir nicht den Fehler machen, dass der Tabellenführer gegen den Tabellenletzten verliert."
Das ungleiche Duell zwischen den SV Darmstadt 98 und dem FC Bayern steigt am Sonntag (15.30 Uhr/Sky und im AZ-Liveticker), und Rummenigge forderte mit Nachdruck: "Wir müssen Darmstadt schlagen!"
Mahnend erinnerte er an das vergangene Wochenende, als der damalige Spitzenreiter RB Leipzig beim Letzten FC Ingolstadt 0:1 verlor.
Abwehrchef Boateng fällt gegen Darmstadt aus
Doch am Sonntag sind die Vorzeichen scheinbar völlig andere - und das liegt vor allem am Underdog. Nach der Trennung von Trainer Norbert Meier und Sportdirektor Holger Fach sind die Lilien noch nicht wieder zur Ruhe gekommen, Interimstrainer Ramon Berndroth verlor zum Einstand beim SC Freiburg 0:1 und stürzte auf Platz 18 ab.
Und nun also die Bayern. "Großartiges ist immer einfach, hat mal ein Dirigent zu meiner Frau gesagt", meinte Berndroth am Freitag. Mit dieser positiven Einstellung hat der 64-Jährige nach der bleiernen Meier-Zeit wieder für eine gewisse Aufbruchstimmung gesorgt.
Matthäus: "Bei Alonso habe ich meine Zweifel"
"Die Begeisterung ist da", sagte er über die verbesserte Atmosphäre, die Spieler hätten "Bock auf Leistung". Ob's gegen die Münchner reicht? "Die meisten Mannschaften haben Plan A", sagte Berndroth, "die haben Plan A, B, C und D."
Aber, betonte er, "wenn wir es läuferisch schaffen, müssen sie schon Plan D rausholen." Und der soll gegen Berndroths eher simplen Plan nicht reichen: "Wir bleiben bei den Dingen, die wir können", sagte er, "die anderen lassen wir weg."
Hummels erwartet "unangenehmen Gegner"
Dass der Italien-Freund es gleich in seinem ersten Heimspiel mit der Trainerlegende Carlo Ancelotti zu tun bekommt, ist für ihn etwas ganz Besonderes. "Das sind ja Idole meiner Jugend. Wenn man den Fußball liebt, insbesondere den italienischen, darf man da schon mal strammstehen", sagte Berndroth, der sich selbst als "No-Name-Trainer" betitelte.
"Und der will ich auch bleiben", sagte er mit einem Lächeln. Nach einem Sieg gegen die Bayern dürfte das aber schwer werden...
Im Hintergrund sucht 98 nach einem neuen Coach, eine Rückkehr des beim FC Augsburg entlassenen früheren Darmstädter Erfolgstrainers Dirk Schuster wird es aber nicht geben. "Das Beste liegt nicht in der Vergangenheit, sondern in der Zukunft", sagte Präsident Rüdiger Fritsch.
Die Bayern erwarten derweil einen "unangenehmen Gegner", wie Mats Hummels meinte. Mit Berndroth, hat auch er beobachtet, "haben sie einen Impuls gesetzt". Ancelotti nahm deshalb mit Sorge auf, dass Weltmeister Jerome Boateng wegen Problemen mit der Brustmuskulatur ausfällt. Als Ersatz steht Javi Martínez bereit, der wie die Superstars Franck Ribéy und Arjen Robben nach einer Trainingspause am Donnerstag wieder dabei ist.