FC Bayern München: Uli Hoeneß über Julian Draxler und den Transfermarkt

Uli Hoeneß gibt zu, die Verpflichtung von Julian Draxler geprüft zu haben. Der Bayern-Präsident warnt vor dem Transferwahnsinn: "Wir sind an einem Punkt, wo wir verdammt aufpassen müssen."
von  AZ
Blickt kritisch auf die Causa Draxler: Bayern-Präsident Uli Hoeneß.
Blickt kritisch auf die Causa Draxler: Bayern-Präsident Uli Hoeneß. © dpa/AZ

München - Neymar. Immer wieder Neymar. Der Rekordtransfer des Brasilianers vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain hat ein Dominospiel ausgelöst, in dessen Verlauf auch der FC Bayern seine Steinchen aufstellen durfte.

Weil für Julian Draxler nach der Neymar-Verpflichtung kein Platz mehr im PSG-Kader und der deutsche Nationalspieler so ruckzuck aufs Abstellgleis geraten ist, kam der FC Bayern ruckzuck als dessen möglicher neuer Arbeitgeber in Frage.

Im Interview mit der SportBild gibt Hoeneß zu, dass er die Personalie gemeinsam mit Karl-Heinz Rummenigge geprüft und dabei auch darüber gesprochen habe, "welch ein Sammelsurium an klasse Spielern" bereits beim FC Bayern vorhanden sei. 

"Wenn wir nun auf Teufel komm raus einen Transfer wie Draxler anstreben würden, käme wie schon bei der Verpflichtung von James gleich wieder die nächste Frage auf: Was ist mit Thomas Müller? Dass Julian Draxler ein Spieler ist, der dem FC Bayern gut zu Gesicht stehen würde, steht außer Frage. Aber wir wollen keinen unserer Spieler abgeben. Ich habe zudem ja jetzt schon Bauchschmerzen, wenn alle Spieler mal fit sein sollten", wird Hoeneß zitiert.

"Man muss nun auch mal sagen: Es reicht!"

Für die sich immer schneller drehende Preisspirale auf dem Transfermarkt findet er klare Worte: "Wir sind an einem Punkt, wo wir verdammt aufpassen müssen. Denn irgendwann hat vielleicht der Zuschauer dann doch mal die Schnauze voll. Ich muss ehrlich sagen: Es ist an der Zeit, die Verhältnismäßigkeiten wieder zurechtzurücken. Lange genug hatte man Schiss vor den Beratern, den Spielern etc. Man muss nun auch mal sagen: Es reicht!"

Der 65-Jährige ist stolz darauf, dass der FC Bayern noch ein Festgeldkonto hat, denn es gebe "weiterhin keinen anderen Verein weltweit, der mehr eigenes Geld" habe. Das sei der "entscheidende Punkt".  

Hoeneß weiter: "Aber um ganz ehrlich zu sein: Ich möchte keinen Spieler für 100 Millionen Euro kaufen, auch wenn ich sie hätte. Dafür ist mir das Geld zu schade. Für uns kommt so etwas nicht infrage. Ich bin der Meinung: Kein Spieler der Welt ist 100 Millionen Euro wert."

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