FC Bayern München: Thomas Müller über Transfer-Wahnsinn und seine Krise

Thomas Müller kritisiert den Transfer-Wahnsinn im Profi-Fußball. Außerdem verrät das Eigengewächs des FC Bayern, was für ihn ein No-Go ist.
von  az
Thomas Müller hat klare Prinzipien und verrät sein No-Go.
Thomas Müller hat klare Prinzipien und verrät sein No-Go. © imago/Uwe Kraft

Thomas Müller kritisiert den Transfer-Wahnsinn im Profi-Fußball. Außerdem verrät das Eigengewächs des FC Bayern, was für ihn ein No-Go ist.

München - Thomas Müller kann dem Transfer-Wahnsinn mit immer absurderen Ablösesummen im Profi-Fußball nur wenig abgewinnen.

"Es ist natürlich absurd, und es ist auch nicht so, dass der Mensch diese Summe wert ist. Du bist aber als Fußballer in diesem Moment eine Handelsware", sagt das Bayern-Eigengewächs im Interview mit dem Männermagazin GQ. Doch die Profis müssen den Spagat schaffen: "Uns Spieler darf das aber gar nicht tangieren, denn wenn diese Summe dementsprechend hoch ist, dann setzt man sich nur unnötig unter Druck." Auch für Müller sollen in der Vergangenheit schon 100 Millionen geboten worden sein.

Müller will Spaß haben

"Spaßvogel" Thomas Müller hat sein eigenes Patentrezept, wie er mit Druck, der auf einem Fußball-Profi lastet, umgeht. "Ich bin da entspannt. Für mich geht es darum, auf dem Platz Spaß zu haben, seine Mannschaftskollegen zu unterstützen und zu gewinnen. Man muss sich als Fußballprofi bewusst sein, dass wir nicht nur Fußball spielen, sondern Teil eines Geschäfts sind (…). Du bist Teil eines großen Zirkus, als Mensch darfst du das nicht so an dich ranlassen, sonst wirst du verrückt."

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Dazu passt auch wie das Bayern Eigenwächs mit seiner derzeitigen sportlichen Krise umgeht: "Ich fühle mich natürlich nicht 100-prozentig wohl, wenn es sportlich nicht läuft, aber nervös oder aus der Fassung bringt mich das nicht. Man darf den Fokus auf das Wesentliche nicht verlieren. Rückschläge können dich auch für die Zukunft stärker machen." Der Weltmeister sieht sich selbst als Wettkampftyp, der an den Herausforderungen wächst: Ich brauche einfach die Herausforderung, den Wettbewerb, das macht mir Riesenspaß. Ich will gewinnen, und wenn ich merke, dass mein Gegenüber gleichwertig oder sogar besser ist, dann macht das noch mehr Spaß.“


Das aktuelle Cover der GQ Germany.

Kamera als No-Go

Nach außen gibt sich der 27-Jährige immer betont locker, doch bei einem Thema sieht der Bayern-Profi eine klare Grenze überschritten. "In einer Umkleidekabine hat eine Kamera nichts verloren. Falls die Kamera dort kommen sollte, will ich vorher meine Karriere beendet haben", sagte Müller und nannte den Grund für seine ablehnende Haltung: "Eine Mannschaft lebt auch in der Kabine; was dort passiert, geht keinen anderen etwas an. Das ist in meinen Augen ein No-Go."

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Deutlich offener zeigte sich Müller was Regeländerungen im Fußball angeht: "Ich habe es noch nicht ausprobiert, aber vielleicht ist das ein oder andere positiv für die Fans. Wir sind als Spieler ja auch irgendwie für die Unterhaltung der Leute zuständig. Ich bin keiner, der sich gegen Veränderungen verwehrt. Es gibt immer wieder Ideen, die den Unterhaltungswert des Spiels steigern, ohne das Ganze zu einer kompletten Zirkusnummer werden zu lassen."

 

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