FC Bayern München: Teamarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt legt in Sachen Guardiola-Kritik nach

München - Als nicht nur ungewöhnlich, sondern überflüssig hatte Karl-Heinz Rummenigge die Abrechnung von Teamarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt mit Pep Guardiola bezeichnet - denn die deutlichen Aussagen aus dem neuen Buch von "Mull" kommen nicht so gut an in der Chefetage des deutschen Rekordmeisters.
Müller-Wohlfahrt übt heftige Kritik an Ex-Bayern-Trainer Guardiola (2013 bis 2016 in München), die in einem vernichtenden Urteil gipfelte: "Ich halte Pep Guardiola für einen Menschen mit einem schwachen Selbstbewusstsein, der alles dafür tut, um andere darüber hinwegzutäuschen. Er scheint deshalb in ständiger Angst zu leben, nicht so sehr vor Niederlagen, sondern viel mehr vor dem Verlust von Macht und Autorität."
Jupp Heynckes holt "Mull" zurück
Jetzt legte der Mediziner beim ZDF-Talk von Markus Lanz nach - schließlich warf der heute 75-Jährige als Teamarzt die Brocken hin, Jupp Heynckes holte ihn zurück.
"Er hat das Medizinische vollkommen vernachlässigt. Es ging ihm nicht um Gesundung der Spieler, sondern nur um Schmerzfreiheit. Es ging ihm nicht um das Ausheilen von Verletzungen. Das ging komplett gegen meine Philosophie", sagte er über den Spanier, der jetzt Manchester City betreut.
Müller-Wohfahrt: "Hatte einen wunderbaren Status im Verein"
Und er fügte hinzu: "Er hat mich unterschätzt und wollte mich zum Befehlsempfänger machen. Er hat sich selbst überschätzt, er meint, er weiß alles besser, aber ich war ihm zu groß, ich hatte einen wunderbaren Status im Verein." Guardiola habe das nicht ertragen können: "Also musste ich gestutzt werden. Er hat dann jede Gelegenheit genutzt, um mich zu düpieren."