FC Bayern München startet ins Trainingslager - Die Doha-Agenda

Am Dienstagmorgen heben die Bayern zur Vorbereitung auf die Rückrunde ab. Fitness, ein Neuzugang, gefährlicher werden: Die AZ erklärt, wo Trainer Heynckes bei dem sechstägigen Trip die Schwerpunkte setzt.
von  Maximilian Koch
Arturo Vidal (R.) könnte die Bayern im Winter verlassen, Sandro Wagner (L.) kommt neu dazu – und Jupp Heynckes sieht bei Bayern Verbesserungsbedarf. Im Hintergrund die Aspire Sports Academy in Doha.
Arturo Vidal (R.) könnte die Bayern im Winter verlassen, Sandro Wagner (L.) kommt neu dazu – und Jupp Heynckes sieht bei Bayern Verbesserungsbedarf. Im Hintergrund die Aspire Sports Academy in Doha. © dpa

München - Nach 13 Tagen Weihnachtspause wird’s beim FC Bayern ab heute wieder heiß – im wahrsten Sinne des Wortes. 25 Grad zeigte das Thermometer am Neujahrstag in Doha an, im Wüstenstaat bereiten sich die Bayern-Profis bis Sonntag (7. Januar) auf die Rückrunde vor, zum achten Mal in Folge bereits.

Um 10 Uhr deutscher Zeit hebt der Sonderflieger von München ins 4.300 Kilometer entfernte Katar ab. Zum Jahreswechsel war die Stimmung bei den Bayern bestens: Franck Ribéry entspannte mit seiner Familie auf den Malediven, Arturo Vidal kickte barfuß mit Freunden in Chile – und Trainer Jupp Heynckes verlebte ein paar ruhige Tage auf dem heimischen Bauernhof.

"Wir werden dort richtig gut arbeiten. Es ist keine lange Vorbereitungszeit, aber wir werden sie nutzen, um gut in die Rückrunde zu starten", sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic. Getestet wird nur einmal: Am Samstag, 6. Januar, um 17 Uhr gegen Al-Ahli SC.
Ob’s sportlich ein frohes Neues wird für die Bayern? Das Heynckes-Team ist jedenfalls noch in allen drei Wettbewerben vertreten – jetzt werden die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Rückserie geschaffen.

Die AZ zeigt die Doha-Agenda.

Trainingslager in Doha: Körperliche Grundlagen legen

Das Ende der Hinrunde offenbarte es: Einige Bayern-Stars waren körperlich am Limit. Nachwehen der Ancelotti-Ära. Unter Nachfolger Heynckes wird intensiver trainiert, in Doha liegt der Fokus nun vor allem auf der körperlichen Fitness. Doch viel Zeit bleibt nicht: Fünf Tage im Emirat sind es nur, weniger als in den vergangenen Jahren. Schon am 12. Januar geht’s in der Bundesliga weiter mit dem Spiel bei Bayer Leverkusen. Heynckes und sein Trainerteam sind deshalb besonders gefordert, "eine adäquate Trainingssteuerung zu finden", wie der Coach betonte.

Trainingslager in Doha: Neuzugang Sandro Wagner integrieren

Der Nationalstürmer ist bislang der einzige Wintertransfer der Bayern – und wird es ziemlich sicher auch bleiben. "Ich komme wieder nach Hause", sagte Wagner, der schon in der Jugend für Bayern spielte und als Ergänzung zu Robert Lewandowski geholt wurde. Die Eingewöhnung sollte also nicht schwerfallen, zumal der Angreifer die Ex-Hoffenheimer Sebastian Rudy und Niklas Süle sowie einige deutsche Nationalspieler bereits kennt. Nach seinen Achillessehnenproblemen ist Wagner "topfit. Jetzt kann ich voll angreifen."

Trainingslager in Doha: Den Triple-Geist erzeugen

Auch 2013 bereitete sich das Team in Doha auf die Rückrunde vor – mit bekannt erfolgreichem Ausgang. Schafft Heynckes erneut einen perfekten Abschluss, ehe er im Sommer aufhört? Es gebe "noch einige Dinge zu perfektionieren", sagte der 72-Jährige der Rheinischen Post und ergänzte: "Wenn wir an die europäische Krone denken, dann müssen wir sagen: Da sind wir noch nicht so weit. Da gibt es noch einiges zu verbessern." Dies werde er seinen Spielern "deutlich zu verstehen geben", so Heynckes: "Wir wollen in der Champions League so weit wie möglich kommen." Dafür braucht es erneut den Triple-Geist.

Trainingslager in Doha: Arturo Vidals Zukunft klären

Die Situation ist fast identisch mit der im vergangenen Winter. Auch damals wurde über einen Abgang Vidals spekuliert, zum FC Chelsea und Ex-Coach Antonio Conte, den der Bayern-Star aus seiner Zeit bei Juventus kennt. Diesmal ist der Flirt heißer, denn Vidals Vertrag läuft nur noch bis 2019. Heißt: Will Bayern noch eine üppige Ablöse für den Chilenen kassieren, dann geht das nur im kommenden Sommer. Außerdem hat der FC Bayern mit Leon Goretzka einen potenziellen Nachfolger bereits an der Angel.

Offen ist die Vertragslage bei Torhüter Sven Ulreich, Rafinha, Arjen Robben und Franck Ribéry, deren Arbeitspapiere allesamt nach dieser Saison auslaufen.

Trainingslager in Doha: Mehr Torgefahr entwickeln

60 Tore erzielten die Bayern in 27 Pflichtspielen dieser Saison, im Schnitt 2,2 Treffer pro Partie. Da geht noch mehr. Außer Torjäger Lewandowski (21 Treffer in 26 Partien) traf kein Bayern-Star zweistellig, aus dem offensiven Mittelfeld muss in der Rückrunde mehr Torgefahr kommen. Zugegeben: Die Bayern hatten auch Pech. 15 Pfosten- und Lattentreffer gab es allein in der Bundesliga – Höchstwert.

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