FC Bayern München: So läuft das Schafkopfen bei den Flügelstürmern

München - Serge Gnabry ist ein Spatz. Und den haben die Bayern aktuell eben lieber in der Hand als den Sanchez auf dem Dach. Acht Millionen Ablöse, Vertrag bis 2020. Und bei dieser Summe null Risiko. Der Nationalspieler ist ein Schnäppchen, eine Investition in die Zukunft.
Aber die könnte erst im Sommer 2018 beginnen. Laut AZ-Informationen erscheint es nicht als unrealistisch, dass Gnabry möglicherweise gleich verliehen wird. Die TSG 1899 Hoffenheim, Nebenbuhler der Bayern beim Transfergeschäft, könnte profitieren. Und der 21-Jährige auch. In Sachen Spielpraxis. Mitten im Transfersommer 2017, der noch bis 1. September läuft, pokern die Bayern-Verantwortlichen, was die Flügelstürmer betrifft.
Doch wer ist König? Wer Ober und wer Unter? Voilà, das aktuelle Außenstürmer-Schafkopfblatt der Bayern...
Arjen Robben, der Eichel-König
Der Holländer (33) spielte 2016/17 eine der besten Spielzeiten seiner Bayern-Karriere seit 2009. Die Bilanz: 37 von 50 Pflichtspielen mit 16 Treffern und 14 Vorlagen. Motiviert wie selten geht er in die WM-Saison, mit zwei großen Zielen: Noch einmal den Champions-League-Pott in Händen halten, sich mit der Niederlande für die WM-Endrunde 2018 qualifizieren und ein weiteres Jahr in München bleiben. Die rechte Außenbahn ist sein Revier – auch wenn ihm Hintermann Philipp Lahm fehlen wird, der seine Karriere beendet hat.
Franck Ribéry, der Herz-König
Wie Robben hat auch der Franzose, bei den Fans der Liebling schlechthin, noch ein Jahr Vertrag. Er wird um eine erneute Verlängerung kämpfen – allein, weil er sich mit seiner Familie in Grünwald so wohl fühlt. Über die linke Außenbahn ist der 34-Jährige gesetzt, immer vorausgesetzt, sein Körper spielt mit. Letzte Saison kam er auf 32 Pflichtspiel-Einsätze, auf seiner Habenseite stehen allerdings lediglich fünf Tore, dafür stolze 18 Assists.
Serge Gnabry, der Eichel-Ober
In Bremen erzielte er als Außenangreifer in der abgelaufenen Saison elf Treffer. Plus zwei Vorlagen. 179 Minuten brauchte Gnabry für ein Tor, seine Dribbling-Erfolgsquote beträgt 42,7 Prozent. Ein Trumpf für 2018? Womöglich spielen die Bayern die Karte Gnabry eben erst nach einer Ausleihe und dem möglichen Abschied von Ribéry.
Kingsley Coman, der Gras-Unter
Den Franzosen haben die Bayern nach zwei Jahren Leihe und Testphase nun fix verpflichtet. Dafür erhielt Juventus Turin 21 Millionen, Vertrag bis 2020. Coman (20), letztes Jahr meist mau (25 Pflichtspiele, 2 Tore, 1 Vorlage), kann und soll den Platzhirsch-Duo Robbéry über beide Außenbahnen Druck machen.
Douglas Costa, der Schell-Unter
Wohin führt sein Weg? Dass der 26-Jährige die Bayern nach zwei Jahren in München (Bilanz: 77 Pflichtspiele, 14 Tore, 27 Vorlagen) verlässt, scheint sicher. Doch wohin? Laut der spanischen Sporttageszeitung AS zum FC Barcelona, laut diverser italienischer Medien zu Juventus Turin. Costa hat sich verzichtbar gemacht, konnte Ribéry über links oder Robben über rechts nur partiell ersetzen, aber nie vergessen machen. Die Bayern erhoffen sich für den Nationalspieler mit Vertrag bis 2020 eine Ablösesumme um die 30 Millionen Euro.
Alexis Sanchez, das Herz-Ass
Noch haben die Bayern ihren Königstransfer nicht ad acta gelegt – trotz Gnabry. Der Chilene, als Mittelstürmer oder über Linksaußen einsetzbar, gilt als Prestige-Transfer. Und wäre richtig teuer. Spekuliert wird über eine Ablöse in Höhe von 40 Millionen Euro plus vier Jahresgehälter von angeblich je rund 15 Millionen Euro, wenn er bis 2021 unterschreibt. Oder war Ex-Trainer Pep Guardiola mit Manchester City schneller? Laut chilenischer Medien soll der Transfer des Nationalspielers nahezu eingetütet sein. Abwarten.
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