FC Bayern München siegt weiter: Auch 2018 juppt's!

Der FC Bayern gewinnt zum Rückrundenauftakt mit 3:1 bei Bayer Leverkusen. Martínez, James und Ribéry treffen. Der Franzose sammelt Argumente: "Ich würde gerne so lange wie möglich bleiben."
Leverkusen - Die Liga wieder – hüstel, hüstel – etwas spannend? Der Tabellenvierte Leverkusen als Stolperstein für die Bayern, den Herbst-, Winter- und zuletzt auch immer Sommer-Meister? Eine Prise Hoffnung war da, ist aber schon wieder verflogen.
Ein souveränes 3:1 zum Rückrundenauftakt in Leverkusen, eine bittere Pille für die Bundesliga und ein Tranquilizer in Sachen Spannung. Hier geht's zum Liveticker der Partie!
Zum Start ins WM-Jahr trafen Javi Martínez, Franck Ribéry und James Rodríguez für die Bayern, die Leverkusen, immerhin seit zwölf Bundesliga-Spielen ungeschlagen (sechs Siege, sechs Remis), locker im Griff hatten. Und das ohne einen echten Mittelstürmer! Trainer Jupp Heynckes musste ohne Neu-Papa Mats Hummels (Adduktorenbeschwerden) und Torjäger Robert Lewandowski (Patellasehne) auskommen.
Aber nicht Neuzugang Sandro Wagner, für 13 Millionen Euro Ablöse von der TSG-Hoffenheim als Back-up für Lewandowski verpflichtet, sondern Thomas Müller startete im Sturmzentrum. Wagner kam erst nach knapp 80 Minuten. Die Leverkusener begannen mit Hauruck-Fußball der Marke Holzfäller.
Einzelkritik: Die Bayern beim 3:1 gegen Leverkusen
Ex-Löwe Volland erwischte Martínez übel am Knöchel, Bellarabi sprang in Ribéry hinein – zwei Mal Gelb und eine Menge Adrenalin in der ersten Viertelstunde. Willkommen im Jahr 2018! Bayern dominierte Bayer, kam zunächst nicht zu zwingenden Torchancen.
Leverkusen sehr offensiv ausgerichtet
Die Gastgeber mit viel (zu viel) Respekt vor dem Abo-Meister, spielerisch mau. Und nicht Müller, nicht James oder Robbéry trafen, sondern Javi Martínez, die baskische Kante. Das 1:0, der bayerische Premierentreffer anno 2018: Ecke Robben, Kopfball Vidal und dann haute Martínez einen Abpraller im Fünfmeterraum unter die Latte (32.).
Der 29-Jährige jubelte mit Schnuller-Geste. Für Sohn Luca, der im Oktober 2016 kam? Oder ist etwa wieder Nachwuchs unterwegs? Matthias Sammer, der frühere Sportdirektor der Münchner analysierte bei Eurosport: "Bayern ist da, spielt kompakt, ist aber auch nicht in einer Überform. Leverkusen zeigt viel zu viel Respekt, müsste ein anderes Gesicht zeigen. Man sieht, was Erfahrung und Routine gegen Talent ausmacht."
Nach der Pause zeigte sich Leverkusen mutiger, anscheinend gab's neue Order von Trainer Heiko Herrlich. Die beste Chance: Jungstar Bailey hob den Ball mit links auf den Querbalken. Sehenswert, aber nicht zählenswert (55.). Bayern im Glück, leicht gereizt und kurz darauf mit der Vorentscheidung. James leitete auf Ribéry weiter, der Franzose traf mit sattem Rechtsschuss zum 2:0. Saison-Premierentreffer für den 34-Jährigen, zuletzt hatte er im August im DFB-Pokal getroffen.
Ribéry klopfte sich nach seinem Treffer vor der Kurve der Bayern-Fans demonstrativ aufs Wappen. Ja, ja – es war ein Argument pro Vertragsverlängerung. "Es ist immer schön, wenn man ein Tor macht", sagte Ribéry, "ich würde gerne so lange wie möglich bei Bayern bleiben." Doch Heynckes bremste in Sachen Vertragsgespräche: "Das hat Zeit."
Volland lässt Bayer kurz hoffen
Mit dem 2:0 war das Spiel durch. Nicht ganz. Leverkusen kam glücklich zum Anschlusstreffer, weil Süle einen Volland-Schuss unglücklich abfälschte. Keine Chance für Ulreich (71.). Plötzlich witterte Bayer einen Punkt, setzte nach, wie so oft in dieser Saison kamen die Bayern nach deutlicher Überlegenheit plötzlich ins Schwimmen.
Aber dann kam James! Der Freistoß der Real-Leihgabe in der 91. Minute war ein Gedicht, einfach zauberhaft – und die endgültige Entscheidung. Und damit auch die Meisterschaft? Die Bayern könnten übrigens, wenn alles glatt läuft, frühestens am ersten März-Wochenende in Freiburg Meister werden. Titel Nummer sechs hintereinander ist nur noch eine Frage der Zeit. Der letzte Dreier in Leverkusen gelang Bayern übrigens im März 2013 (2:1). Trainer damals: Jupp Heynckes!