FC Bayern München: Marco Friedl wechselt zu Werder Bremen

Der junge Verteidiger des FC Bayern wird an Werder Bremen ausgeliehen. Dieses Modell brachte dem Klub schon oft Erfolg.
von  Maximilian Koch
Will in Bremen Spielpraxis sammeln und dann zu Bayern zurückkehren: Marco Friedl.
Will in Bremen Spielpraxis sammeln und dann zu Bayern zurückkehren: Marco Friedl. © firo/Augenklick

München - Es ist lange her, dass die beiden Österreicher im Team des FC Bayern so weit voneinander getrennt waren. Deshalb könnten die nächsten Monate schon ein bisschen hart werden. 750 Kilometer liegen zwischen Bremen und München – und damit künftig auch zwischen Marco Friedl und David Alaba.

Friedl (19), das wurde am Donnerstag offiziell bestätigt, wird bis zum 30. Juni 2019 an Werder Bremen ausgeliehen.

Beim Abstiegskandidaten soll der Linksverteidiger jene Spielpraxis sammeln, die ihm bei den Bayern verwehrt wurde. Um dann als gestandener Spieler nach München zurückzukehren. Friedls Umweg. "Marco hat sich in den letzten Monaten bei uns hervorragend entwickelt", sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic: "Wir hoffen, dass er nun bei Werder Bremen den nächsten Schritt machen und dort zum Stammspieler werden kann."

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Friedl geht einen ähnlichen Weg wie Alaba

Nur 134 Minuten kam der Youngster, der 2008 vom FC Kufstein in die Bayern-Jugend wechselte, in dieser Saison zum Einsatz, dazu zehnmal in der Regionalliga. Zu wenig für einen Spieler in seinem Alter.

Bei den Bayern war Friedl Außenverteidiger Nummer vier auf der linken Seite – hinter Rafinha, Juan Bernat und eben: Alaba, seinem Kumpel, der Nummer eins. Der Abwehrstar kümmerte sich um Friedl ("Mein kleiner Bruder"), als der gerade nach München gekommen war.

Bis heute sind die beiden gut befreundet. Alaba selbst wurde 2011 nach Hoffenheim verliehen, um zu reifen. Friedl geht jetzt einen ähnlichen Weg.

Friedl: "Ich hatte beim FC Bayern tolle zehn Jahre"

Überhaupt hatten die Bayern mit diesem Modell oft Erfolg in der Vergangenheit. Philipp Lahm (VfB Stuttgart) und Toni Kroos (Bayer Leverkusen) etwa kehrten nach ihren Leihen selbstbewusster zurück – und starteten Weltkarrieren.

Auch schon früher bei Markus Babbel (Hamburger SV), Sammy Kuffour (1. FC Nürnberg) oder Hansi Dorfner (1. FC Nürnberg) ging der Plan auf. Renato Sanches, der aktuell nach England an Swansea City verliehen ist und kaum zur Geltung kommt, stellt hingegen das Gegenbeispiel dar. Ob der Portugiese überhaupt noch einmal für Bayern spielt, ist ungewiss.

Und Friedl? Der kann sich in Bremen definitiv höhere Chancen auf Einsatzzeit ausrechnen. "Ich hatte beim FC Bayern tolle zehn Jahre", sagte er: "Nun freue ich mich auf eine neue Herausforderung in Bremen." Friedl dürfte die Eingewöhnung leicht fallen.

"Gerade in Österreich ist Werder durch Spieler wie Zlatko Junuzovic, Florian Kainz, Marco Arnautovic oder auch Andreas Herzog bekannt", erklärte er. Junuzovic und Kainz spielen aktuell noch für Werder. Sie sind Friedls Alaba-Ersatz.

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