FC Bayern München: Manuel Neuer droht lange Pause

München - Schwerer Schock für den FC Bayern: Beim nicht-öffentlichen Abschlusstraining am Montagnachmittag hat sich Torhüter Manuel Neuer erneut am linken Fuß verletzt. Der Kapitän musste die Einheit vor dem Spiel am Dienstag bei seinem Ex-Klub FC Schalke (20.30 Uhr, Sky live) abbrechen, es folgte ein sofortiger Check im Computertomographen an der Säbener Straße
Neuer droht weitere Operation
un droht dem 31-Jährigen laut „Bild“ eine weitere Operation – und damit eine mehrmonatige Pause wie von Mitte April bis Ende August. Am Dienstag soll laut Verein, der bisher auf seiner Homepage lediglich den Ausfall für die Partie bei den Schalkern bestätigte, „eine finale Untersuchung stattfinden“. Dann herrscht Klarheit über die Ausfallzeit.
Man muss jedoch von einer längeren Pause ausgehen
Man muss jedoch von einer längeren Pause ausgehen. Die Verletzungshistorie: Ende März hatte sich Neuer einen Haarriss im Mittelfuß zugezogen, bei einem kleinen Eingriff wurde eine Schraube eingesetzt. Im Champions-League-Viertelfinale bei Real Madrid Mitte April (2:4 nach Verlängerung) brach in der Verlängerung genau an dieser Stelle der Fuß. Unter Schmerzen beendete der Torwart noch die Partie, man entschloss sich zu einer konservativen Behandlung, die Saison war gelaufen. Erst am 26. August beim 2:0 in Bremen feierte er sein Comeback, nach nur vier Pflichtspielen nun die erneute Blessur.
So schlimm trifft Neuers Ausfall den FC Bayern
Ein Ausfall von Neuer bis zur Winterpause wäre fatal für die Bayern, denn wenn es zwei Spieler aus dem Starkader des Meisters gibt, die man im Grunde nicht ersetzen kann, dann Toptorjäger Robert Lewandowski und eben Neuer, den mehrmaligen Welttorhüter und Weltmeister von 2014. Mit ihm fehlt nach dem Karriereende von Philipp Lahm auch der Kapitän – ungünstig in der aktuellen Situation, da den Bayern Stabilität in ihrem Spiel fehlt und die Mannschaftsstruktur anfällig ist für Alleingänge und verletzte Eitelkeiten wie zuletzt im Fall von Robert Lewandowski und Franck Ribéry.
Jetzt ist Sven Ulreich gefordert
Wie schon im Frühjahr muss nun Sven Ulreich im Tor ran. Der 29-Jährige, der nach zwei Jahren auf der Ersatzbank der Bayern mit einem Wechsel kokettiert hatte, absolvierte letzte Saison als Neuers Stellvertreter sechs Matches und machte auch Anfang dieser Spielzeit drei Partien. Dabei sicherte er den Bayern im Elfmeterschießen bei Borussia Dortmund den Supercup. „Ich bin froh, dass ich mal zeigen konnte, was ich kann“, sagte Ulreich im August der AZ und erklärte: „Ich hatte nie Zweifel, dass ich die Qualität habe, über einen längeren Zeitraum auch bei Bayern zu spielen.“ Nachdem Oldie Tom Starke (36) seine Karriere im Sommer beendet hat, sitzt nun der erst 17-jährige Christian Früchtl auf der Bank der Bayern.
DFB-Rückkehr erst im März?
Auch für Joachim Löw ist die Nachricht von der Neuer-Verletzung eine Hiobsbotschaft. Hatte der Bundestrainer in den ersten beiden WM-Qualifikationsspielen der neuen Saison in Tschechien (2:1) und gegen Norwegen (6:0) noch freiwillig auf Neuer verzichtet, damit dieser kontinuierlich an der Säbener Straße trainieren konnte, muss er nun gezwungenermaßen ohne ihn planen. Der Kapitän der Nationalelf sollte am 5. Oktober in Belfast gegen Nordirland sein DFB-Comeback nach einem Jahr Pause geben. Nun könnte Neuer womöglich erst bei Testspielen im März 2018 ins Nationaltor zurückkehren. Patrick Strasser
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