FC Bayern München: Juan Bernat mit schlechtem Auftritt gegen den FC Sevilla

München - Es ist nicht so, dass dieser Patzer in Minute 32 überraschend kam, ganz im Gegenteil: Es war ein Aussetzer mit Ansage. Unsicher, fahrig und nervös wie ein Teenager vor dem ersten Date lief Juan Bernat Velasco über den Rasen des Estadio Ramón Sánchez Pizjuán zu Sevilla (Hier finden Sie den Spielbericht zum Nachlesen).
Schon lange bevor der Linksverteidiger des FC Bayern seinen Gegenspieler Pablo Sarabia im Strafraum dermaßen zuvorkommend agieren ließ, dass der gar nicht anders konnte, als dankend zum 1:0 einzuschießen, hatte sich angedeutet, dass Bernat an diesem Abend ein Sicherheitsrisiko in der Bayern-Defensive darstellen könnte.
Juan Bernat steht wohl vor einem Abgang bei den Bayern
ZDF-Experte Oliver Kahn schimpfte: "Bernat verteidigt das ganz schlecht. Er bekommt gar keine Einstellung zu dieser Flanke." Und das alles nur, weil der etatmäßige Mann links hinten, David Alaba, von einem entzündeten Nerv im Rücken geplagt wurde, der auf üble Weise in den Restkörper ausstrahlte. Für Bernat war zur Halbzeit dann übrigens Schluss: Routinier Rafinha ersetzte den Fehlerteufel. Auch für Spielkamerad Vidal war vorzeitig Schluss: Der Chilene musste nach 36 Minuten dem Kolumbianer James Platz machen, hatte sich wohl schon zu Beginn der Partie eine Verletzung zugezogen, was so manches Loch im defensiven Mittelfeld der Bayern erklären half. Einzelkritik gegen Sevilla: Ein Sechser für die Bayern
Aber zurück zu Bernat: Es war wohl wirklich die mieseste Halbzeit, die der Mann aus Cullera südlich von Valencia für den deutschen Rekordmeister bislang gespielt hat. Im Sommer 2014 war der spanische Nationalspieler auf Wunsch von Ex-Coach Pep Guardiola aus Valencia verpflichtet worden, doch seit Guardiolas Abschied von der Säbener Straße 2016 ist der Stern des Spaniers gesunken, und das so tief, dass es wohl bald zu einer Trennung kommen wird.
49 Spiele bestritt Bernat in der ersten Saison, 27 noch in der zweiten, 25 in der dritten, doch in dieser Spielzeit hatte er es nach einem Riss des Syndesmosebandes zu Saisonbeginn vor der Partie in Sevilla erst auf sieben Einsätze gebracht – viel zu wenig für seine Ansprüche. Kaum verwunderlich, dass sein Marktwert auf mittlerweile zwölf Millionen Euro gesunken ist – 2015 lag er mal bei 20 Millionen.
FC Bayern München: Kommt Jonas Hector im Sommer?
Schon Wochen vor dem kapitalen Sevilla-Patzer meldete der Kicker: "Juan Bernat will den FC Bayern im kommenden Transferfenster verlassen." Angeblich wüssten die Verantwortlichen bereits vom Wechselwunsch Bernats. Der Spanier steht noch bis Sommer 2019 unter Vertrag, entsprechend gibt es nur noch zwei Transferfenster, in denen der Verein eine Ablösesumme kassieren könnte. Rund zehn Millionen Euro hatte Bernat die Bayern damals gekostet.
Sein bevorstehender Abschied erklärt die Gerüchte rund um Nationalspieler Jonas Hector. Der 27-Jährige vom 1. FC Köln soll in Kontakt mit Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic stehen, ist aber auch ein Thema bei Borussia Dortmund.