FC Bayern München: Jérôme Boateng greift nach Verletzungspause wieder an

Jérôme Boateng ist nach langer Verletzungspause wieder fit, in der Abwehrmitte muss er sich gegen Hummels, Martínez und Süle behaupten. "Keiner hat eine Startelf-Garantie", sagt Coach Ancelotti.
von  mxm
Mats Hummels (links gegen Doppel-Torschütze Mark Uth) lieferte in Hoffenheim wie seine Abwehrkollegen Javi Martínez und Rafinha eine schwache Leistung ab. Der erblondete Jérôme Boateng (rechts) muss sich seinen Stammplatz beim FC Bayern erst wieder erkämpfen.
Mats Hummels (links gegen Doppel-Torschütze Mark Uth) lieferte in Hoffenheim wie seine Abwehrkollegen Javi Martínez und Rafinha eine schwache Leistung ab. Der erblondete Jérôme Boateng (rechts) muss sich seinen Stammplatz beim FC Bayern erst wieder erkämpfen. © dpa, firo/Augenklick

München - Der heiße Herbst hat begonnen – und Carlo Ancelotti nimmt nun auch keinerlei Rücksicht mehr auf Einzelschicksale.

"Ich kann die Saison nicht mit elf Spielern durchspielen. Es muss Rotation geben", sagte der Trainer des FC Bayern und fügte an: "Ich kann keinem Spieler eine Startelf-Garantie geben – keinem! Es werden immer einige auf der Bank sitzen, einige sogar auf der Tribüne. Aber es steht in meiner Verantwortung."

Punkt. Einmischung nicht erwünscht.

Hummels: "Werden viele Härtefälle haben"

Im Mittelfeld gibt es neun prominente Kandidaten für nur fünf Plätze. Und auch in der Innenverteidigung ist das Gerangel groß. Ancelotti muss zwischen den vier Hochkarätern Mats Hummels, Jérôme Boateng, Javí Martínez und Niklas Süle wählen.

"Wir werden viele Härtefälle haben", warnte Hummels. In Hoffenheim agierte der Weltmeister neben Martínez, das Duo gab bei den Gegentreffern keine gute Figur ab. Zuvor hatte Neuzugang Niklas Süle in der Startelf gestanden, weil Martínez und Boateng verletzt fehlten.

Rund um das Champions-League-Spiel gegen den RSC Anderlecht (20:45 Uhr Sky und im AZ-Liveticker) stellt sich beim FC Bayern die Boss-Frage: Wer macht die Abwehr in Zukunft dicht? Boateng jedenfalls, der mit neuer Blondstreifen-Frisur auffällt, wird sich mit einer Rolle auf der Bank nicht zufrieden geben.

Unruhe ist unerwünscht

Schon am Ende der vergangenen Saison beschwerte sich der 29-Jährige öffentlich, als Ancelotti ihn im Pokal-Halbfinale gegen Borussia Dortmund draußen ließ. Boateng hat sich nach seiner schweren Muskelverletzung im Oberschenkel zurückgekämpft, er sorgt für einen Vierkampf in der Abwehrmitte.

Streitfälle sind deshalb programmiert, Unruhe ist aber unerwünscht. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge drohte seinen Stars bereits. "Wer öffentlich den Trainer, den Verein oder die Mitspieler kritisiert, kriegt ab sofort Stress mit mir", sagte er in einem Bild-Interview.

Der Bayern-Boss weiß, wie groß die Gefahr unzufriedener Profis im Münchner Luxus-Kader ist. Auf fast allen Positionen außer im Tor mit Manuel Neuer und im Sturmzentrum mit Robert Lewandowski. "Grundsätzlich gibt es keinen Spieler beim FC Bayern, der eine Stammplatz-Garantie hat. Das steht in keinem Vertrag drin, nicht einmal bei Manuel Neuer. Und er ist das, was ich als absoluten Stammspieler bezeichnen würde", sagte Rummenigge.

Ancelotti hatte bei der Verpflichtung seines Wunschspielers James vor Wochen betont: "Natürlich gibt es Konkurrenzkampf, aber das ist normal in einem großen Team. Das ist doch der Treibstoff, die Energie, die Motivation für eine Mannschaft." Es sei doch "kein Problem, wenn auch mal einer draußen sitzt".

Das sehen die Stars ganz anders. Vor allem in den großen Partien setzt sich niemand gerne auf die Bank.

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