FC Bayern München im Supercup gegen Dortmund: Cup oder Krise

Beim Supercup treffen am Wochenende mit dem FC Bayern und Borussia Dortmund zwei taumelnde Mannschaften aufeinander. "Der BVB ist nicht ebenbürtig", glaubt Trainerlegende Hitzfeld
Patrick Strasser |
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Beenden die Bayern gegen Dortmund ihre Ergebnis-Krise?
Sampics / Augenklick Beenden die Bayern gegen Dortmund ihre Ergebnis-Krise?

München - Vorbereitung ist ein dehnbarer Begriff, interpretierbar noch dazu. Die entscheidende Frage: Wann hört sie auf?

Also: Wann wird’s wirklich ernst? Mit dem Supercup am Samstag zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern (20.30 Uhr, ZDF und Eurosport live)? Mit dem kommenden Pokal-Wochenende?

Oder erst mit dem Bundesliga-Start in zwei Wochen? Der FC Bayern und sein Trainer Carlo Ancelotti befinden sich im Zwischenmodus, zwischen Hier und Jetzt und der nahen Zukunft.

"Es ist das erste offizielle Spiel der Saison, wir sind motiviert", sagte Ancelotti am Freitagmittag an der Säbener Straße und fügte hinzu: "Wir wissen, dass wir nicht in der besten physischen Verfassung sind." Der Italiener hatte sich gut auf den Pressetermin vorbereitet, erklärte in sehr passablem Deutsch: "Aber Fußball ist nicht nur Physis, sondern auch Taktik, Strategie, Persönlichkeit und Motivation. Ich habe Vertrauen, dass meine Mannschaft diese Qualitäten zeigen wird."

Zumindest ein Titelchen

Und das auch ohne die sieben prominenten Ausfälle: Manuel Neuer, Arjen Robben, Jérôme Boateng, Juan Bernat sowie die beim 0:3 gegen Liverpool verletzt ausgewechselten David Alaba, Thiago und Neuzugang James Rodríguez.

Die Ergebniskrise soll sich nach fünf Pleiten in sechs internationalen Testspielen nicht fortsetzen. Dafür ist der Supercup zu wichtig, weil ja doch ein Titel oder zumindest Titelchen. Auslegungssache: Der Supercup-Sieger sagt meist Titel. "Positiver Druck", sei die Partie in Dortmund, so Ancelotti.

"Ein Supercup ist ein deutscher Wettbewerb und kein Testspiel", mahnte Präsident Uli Hoeneß. Nach der verheerenden Vorbereitung steht für die Bayern mehr auf dem Spiel als für die Gastgeber. Auch der BVB hatte keine gute Zeit, schwache Ergebnisse, viele Verletzte (Marcel Schmelzer, Julian Weigl, Marco Reus und Raphael Guerreiro), aber eine gute Ausrede: ein neuer Trainer mit Peter Bosz.

Not gegen Elend

"Bosz hat klare Vorstellungen, lässt konsequent im 4-3-3-System spielen mit extremem Pressing", sagt Ottmar Hitzfeld, einst bei beiden Traditionsvereinen Trainer, der AZ und erklärt: "Damit ist man als Mannschaft jedoch defensiv anfällig. Die Spieler müssen diese neue Philosophie möglichst schnell sehr gut verinnerlichen, damit sie nicht in Konter laufen." Diese fehlende Balance bei Vor- und Rückwärtsbewegung und innerhalb der einzelnen Mannschaftsteile hat auch Ancelotti als aktuell größtes Manko ausgemacht. Die Balance zu verbessern, sei "das Wichtigste" und "das Rezept" zum Positiven. Zur Wende.

Unterm Strich: Der Supercup 2017 klingt ein wenig nach: Not gegen Elend. Zwei Champions-League-Teilnehmer auf der Suche nach Form, Balance und Erfolgserlebnissen. Und daher ist die Partie so wichtig. "Wir wollen auch mal wieder ein Ergebnis liefern", sagte Thomas Müller. So früh war noch nie Druck da bei den Bayern. Cup oder Krise.

"Es ist ein wichtiges Spiel, eine gute Standortbestimmung", sagt Hitzfeld, der jedoch glaubt: "Auch wenn der BVB Heimvorteil und damit das eigene Publikum im Rücken hat, sind die Bayern für mich Favorit." Warum? Hitzfeld: "Man hat bei Bayern eine sehr kluge Personalpolitik im Management und in Sachen Transfermarkt gemacht.

Dort hat man eine Konkurrenzsituation im Kader geschaffen, sich in der Breite sehr gut aufgestellt. Die Meisterschaft muss man sich in jedem Jahr neu erarbeiten, aber in meinen Augen sind die Bayern der unangefochtene Meisterschaftskandidat, der BVB der stärkste Konkurrent. Aber nicht ebenbürtig."

Weil die Mannschaft und Neu-Trainer Bosz (Hitzfeld: "Eine Bereicherung für die gesamte Bundesliga") noch Zeit bräuchten nach den zwei Jahren unter Trainer Thomas Tuchel und dessen Ballbesitzfußball-Strategie.

Der Faktor Zeit, das entscheidende Argument in diesen Tagen. "Wir haben noch zwei Wochen bis zum Bundesliga-Start", sagte Ancelotti, "dann wird das Team fit sein." Und überhaupt: "Auch mit Milan haben wir einmal alle Spiele in der Pre-Season verloren, am Ende der Saison waren wir Champions-League-Sieger."

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