FC Bayern München: Franck Ribéry wütend nach Auswechslung gegen Anderlecht
München - Es läuft die 78. Minute, die Bayern liegen ungefährdet mit 2:0 gegen den RSC Anderlecht in Führung. Trainer Carlo Ancelotti wechselt Flügelspieler Franck Ribéry aus, der damit allerdings überhaupt nicht zufrieden ist.
Der 34-Jährige riss sich sein Trikot vom Leib und schleuderte es anschließend wütend auf die Ersatzbank. Schon zuvor blieb das obligatorische Abklatschen mit Trainer Carlo Ancelotti aus. Der erwartet jetzt eine Erklärung des Franzosen. "Ich werde ihn fragen, warum er so reagiert hat", sagte Ancelotti nach dem Spiel in der Pressekonferenz. Hier gibt's den Liveticker des Spiels zum Nachlesen.
"Manchmal verstehen es die Spieler nicht, wenn ich wechsle. Ich verstehe, dass Spieler 90 Minuten durchspielen wollen. Aber manchmal verstehen sie nicht, wie jetzt Franck Ribéry, dass ich nicht wegen der Leistung auswechsle", sagte Ancelotti nachsichtig. Zur Auswechslung bemerkte der Italiener: "Ribérys Leistung war gut, daran lag es nicht. Er hat Sonntag nicht trainiert, darum wollte ich ihm eine Pause geben. Ich verstehe seine Reaktion nicht."
Deutlicher wurde da schon Sportdirektor Hasan Salihamidzic, der Ribéry öffentlich rügte. "Das darf nicht passieren beim FC Bayern München. Das ist nicht okay. Da werden wir sprechen drüber", sagte Salihamidzic am Dienstagabend nach dem 3:0-Erfolg der Münchner.
Gelbe Karte wegen Meckerns
Schon zuvor sorgte der Franzose für Aufsehen: Nach der Notbremse von Kums an Lewandowski fordert Ribéry bei Schiedsrichter Paolo Tagliavento aus Italien vehement eine rote Karte, fasst den Unparteiischen dabei sogar im Gesicht an. Manche Schiris stellen einen Spieler für eine solche Aktion auch mal vom Platz. Tagliavento beließ es bei einer Gelben Karte, ob Ribéry Rot hätte sehen müssen – wir haben im Regelwerk nachgeschaut. Schon direkt nach der Aktion gab es Ärger von Ancelotti – möglicherweise auch ein Grund für Ribérys späteren Trikotwurf.
Die Stimmungslage beim FC Bayern bleibt früh in der Saison also arg angespannt. Neben Thomas Müllers Bank-Frust und Robert Lewandowskis kritischen Interview-Aussagen kommt nun also noch Franck Ribérys Wutanfall hinzu. Viel Arbeit für Brazzo, Carlo und Co.
Einzelkritik: Die Bayern beim 3:0-Sieg gegen Anderlecht
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