FC Bayern München: Diese Strafe schlägt Lothar Matthäus für Franck Ribéry vor

Ribérys Trikot-Wurf gegen Anderlecht ist nicht der erste Ausraster des Franzosen beim FC Bayern. Matthäus fordert eine harte Strafe: "Vielleicht muss man ihn für ein paar Wochen rausnehmen".
Maximilian Koch |
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München - Vor nicht allzu langer Zeit hätte es viel Phantasie gebraucht, um sich Arjen Robben mal als Anwalt von Franck Ribéry vorstellen zu können. Doch nachdem das einst zerstrittene Duo zuletzt schon auf dem Platz gegen Leverkusen Zärtlichkeiten ausgetauscht hatte – Robben küsste Ribéry bei dessen Auswechslung auf die Wange –, vermittelte nun auch die Partie gegen Anderlecht den Eindruck, dass zwischen beiden inzwischen eine echte Männerfreundschaft gewachsen ist.

Es war Robben, der den zornigen Ribéry beruhigen wollte, als der Franzose von Coach Carlo Ancelotti mal wieder vorzeitig vom Spielfeld beordert wurde. Und als der Niederländer nach der Partie zu seiner Generalkritik ansetzte (über Spielweise, Einstellung, Zusammenhalt), ließ er ausgerechnet bei Ribéry Milde walten. Dabei hatte der kurz zuvor sein Trikot ausgezogen und Richtung Ersatzbank geschleudert. "Lieber so, als dass er zufrieden ist, wenn er ausgewechselt wird", sagte Robben.

Verständnis statt Kritik. War da was?

Im April 2012 hätte sich Robben wohl anders über Ribéry geäußert. Damals machte er selbst Bekanntschaft mit Monsieur Wüterich. In der Halbzeitpause des Champions-League-Halbfinales gegen Real Madrid schlug Ribéry Robben ins Gesicht, verpasste ihm ein Veilchen. Grund: Robben hatte sich zuvor nicht an eine Freistoßabsprache gehalten. Als Strafe musste Ribéry 50.000 Euro zahlen.

"Franck ist ein Heißsporn"

Diesmal wird der Franzose wohl ohne Geldbuße durchkommen. Die Aussprache zwischen ihm und Ancelotti hat bereits stattgefunden. Handeln die Bayern richtig, wenn sie Ribéry eine Respektlosigkeit wie gegen Anderlecht gestatten?

Nein – sagt Lothar Matthäus. "Franck ist ein Heißsporn", erklärt der Ex-Bayern-Kapitän in der AZ: "Ich verurteile, was er gemacht hat, das geht gar nicht. Als Trainer und Verein würde ich das nicht durchgehen lassen." Matthäus’ Begründung: "Das Trikot des FC Bayern, das sich Millionen Kinder wünschen und kaufen, kann man nicht wegwerfen. Man kann verärgert sein, man kann in eine Werbetonne treten wie Jürgen Klinsmann, aber das ist ein No-Go. Es sorgt für Zündstoff zwischen Trainer und Spieler."

Ribéry und seine Emotionen: Schon öfter hat der Franzose bei Bayern über die Stränge geschlagen. Da waren die Streitereien mit Louis van Gaal, den Ribéry als "schlechten Menschen" bezeichnete. Nicht viel besser kam er mit Pep Guardiola aus, dessen Perfektionsstreben und Kontrollbedürfnis so gar nicht Ribérys Sache war. Und auch mit Ancelotti, den er anfangs als "Geschenk für den Verein" bezeichnet hatte, gibt es mittlerweile unübersehbare Differenzen.

"Franck muss sein Temperament im Griff haben", fordert Matthäus. Doch das gelingt dem 34-Jährigen nicht immer. 2010 flog er im Champions-League-Halbfinale gegen Lyon nach einem üblen Tritt mit Rot vom Platz, weitere Undiszipliniertheiten folgten: Im Champions-League-Finale 2013 schlug Ribéry Robert Lewandowski mit dem Ellbogen, 2014 ohrfeigte er ManCity-Profi Vincent Kompany und Real-Madrid-Star Dani Carvajal.

Im DFB-Pokal-Finale 2016 fasste er dann Dortmunds Gonzalo Castro ins Gesicht, wenige Woche später streckte er BVB-Talent Felix Passlack mit dem Ellbogen nieder. Das Erstaunliche bei Ribéry: Meist kommt er ungestraft davon.

Matthäus erwartet von den Bayern nun eine Disziplinarmaßnahme. "Uli Hoeneß ist gefordert, knallhart auf sein Verhalten gegen Anderlecht zu reagieren", sagt der Rekordnationalspieler in der AZ: "Vielleicht muss man Franck auch mal für ein paar Wochen rausnehmen, damit er versteht, dass es nicht geht."

Eine Denkpause auf der Tribüne für den Franzosen? "Ich halte nichts von Geldstrafen", erklärt Matthäus weiter: "Am meisten bestraft man einen Spieler, wenn er nicht spielt. Damit würde man die Mannschaft schwächen, aber klar Position beziehen."

Fit für die Wiesn: Müller hat Geburtstag, Ribéry lacht wieder

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