FC Bayern München: Das sagt Thomas Müller über seine sportliche Zukunft
München - "Ich habe ja immer gesagt, wenn ich mir in Oberammergau einen Spieler zusammenschnitzen müsste, dann käme dabei Thomas Müller heraus", betonte Karl-Heinz Rummenigge kürzlich die Bedeutung von Thomas Müllers nicht nur für die Mannschaft, sondern für den gesamten Verein.
"Er ist Bayer, in der Nähe von München geboren, beim FC Bayern in der Nachwuchsabteilung groß geworden. Er hat diesen Schmäh, dieses große Herz für den Klub. Das ist ein wichtiger Spieler, auf und außerhalb des Platzes für den FC Bayern", sagt der Vorstandsboss des FC Bayern.
Der 28-Jährige selbst bezeichnet sich als "Mittelfeldspieler mit offensivem Drang" und wurde als entscheidender Erfolgsfaktor von den Bayern-Fans zum "Spieler des Monats Februar" beim deutschen Rekordmeister gekürt. Im Interview mit Sport1 spricht der Nationalspieler über Trainer Jupp Heynckes, die Rolle des FC Bayern in Europa und seine Pferde-Passion.
Die wichtigsten Aussagen im Überblick - Thomas Müller sagt über...
…seine Zukunft: "Man kann schwer drei, vier Jahre in die Zukunft blicken. Wenn es so läuft wie aktuell, wieso sollte ich wegwollen? Aber man weiß nie, was in den nächsten Jahren passiert. Wie ist mein Leistungsvermögen? Wie sind die Bedingungen? Habe ich das Vertrauen des Trainers oder nicht?"
...einen möglichen Wechsel nach England: "Den müssten Sie mir erst einmal zeigen, der wirklich den Traum hatte. Normalerweise ist es ja immer eine Mischung aus sportlicher Perspektive und finanziellen Aspekten. Manchmal entscheidet das Gesamtpaket für das Ausland, manchmal halt nicht. Aber es kann mir keiner erzählen, dass er seine Karriere von langer Hand geplant hat. Da spielen sehr kurzfristige Dinge wie das Privatleben rein."
...die Zukunft von Trainer Jupp Heynckes: "Es ist das, was er angekündigt hat. Als er kam, war nie von mehr die Rede. Wir müssen ihm alle dankbar sein, dass er den Job übernommen hat. Bisher läuft es brillant. Unsere Aufgabe ist es, das gemeinsam mit dem Trainerteam zu krönen, damit wir in den nächsten Monaten noch viel Spaß haben und bei den Entscheidungen mit dabei sind und seine Statistik weiter aufpolieren."
…das erste Jahr ohne Philipp Lahm beim FC Bayern: "Es war am Anfang schon komisch, weil ich jahrelang mit ihm auf dem Trainingsplatz stand und zwischendrin viel mit ihm geflachst habe. Aber wir sind in diesem Geschäft nur Figuren. Wenn man weg ist, dann ist man weg. Dann spielt der nächste auf meiner Position. Dann kräht kein Hahn mehr nach einem. So wird es auch bei mir sein. Das Sportliche ist immer das Wichtigste. Natürlich sind Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger nicht irgendwelche Spieler, sondern werden immer als prägende Figuren in Erinnerung bleiben. Aber im Tagesgeschäft geht es um die, die auf dem Platz stehen."
Thomas Müller: Der FC Bayern wird "kein Verkäufer-Klub werden"
...die Rolle des FC Bayern in Europa: "Seit 2010 sind wir mit den drei Champions-League-Finals, die wir gespielt haben, in die Elite Europas aufgestiegen. Und da wollen wir uns natürlich festsetzen. Zu den drei, vier Top-Klubs in Europa wollen wir zählen. Auch wenn andere Vereine – oftmals mit Investoren im Hintergrund – richtig finanzielle Mittel zur Verfügung haben, sind wir gut aufgestellt. Bei uns ist natürlich immer ein bisschen die Vernunft, was die Zahlen angeht, im Hintergrund, aber natürlich will man mithalten. Ich glaube nicht, dass der FC Bayern – selbst bei Unsummen – einen Spieler verkaufen wird, den er wirklich halten will. Dementsprechend werden wir kein Verkäufer-Klub werden."
...seine Pferde-Passion und die Frage, welche Eigenschaft eines Pferdes er gerne hätte: "Manche würden wahrscheinlich sagen, es wäre gut, wenn ich nicht so viel reden würde (lacht). Pferde sind vertrauensvoll. Sie sind tolle Partner, wunderschön. Obwohl sie so große Tiere sind, sind sie sehr liebe Wesen."