FC Bayern München bei Borussia Dortmund: Supercup als Krisengipfel

Nach einer verkorksten Vorbereitung wollen Meister FC Bayern und Pokalsieger Borussia Dortmund im Supercup einen Befreiungsschlag landen.
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So jubelten die Bayern-Profis beim Supercup 2016 - beim 2:0-Sieg in Dortmund.
Rauchensteiner/Augenklick So jubelten die Bayern-Profis beim Supercup 2016 - beim 2:0-Sieg in Dortmund.

Nach einer verkorksten Vorbereitung wollen Meister FC Bayern und Pokalsieger Borussia Dortmund im Supercup einen Befreiungsschlag landen.

Dortmund/München - Verkorkste Vorbereitung, ernüchternde Ergebnisse, personelle Probleme: Der Supercup zwischen Pokalsieger Borussia Dortmund und Meister FC Bayern wird zu einem kleinen Krisenduell.

Während sich der deutsche Rekordmeister in einigen Testspielen kräftig blamierte, hat der BVB das System des neuen Trainers Peter Bosz noch nicht verinnerlicht. Ein Sieg am Samstag (20:30 Uhr/ZDF und Eurosport sowie im AZ-Liveticker) käme für beide Mannschaften einem kleinen Befreiungsschlag gleich und würde bis zum Saisonstart etwas Ruhe garantieren.

"Manchmal ist es gut, mal einen vor den Bug zu bekommen. Wir haben aber jetzt zwei, drei vor den Bug gekriegt. Das sollte nun wirklich das letzte Mal der Fall gewesen sein. Sonst wird es ein ganz schwerer August", sagte der Münchner Weltmeister Mats Hummels vor dem Duell mit seinem Ex-Klub.

0:4 gegen den AC Mailand, 0:3 gegen den FC Liverpool, 0:2 gegen den SSC Neapel - die Niederlagenserie hat dem Selbstvertrauen des Teams von Trainer Carlo Ancelotti aber offenbar nur wenig anhaben können.

Am Samstag "voll da"?

"Ich bin nicht besorgt. Freundschaftsspiele haben keine große Bedeutung. Aber in den wichtigen Spielen zeigen wir unsere Qualität. Wir waren erst im ersten Gang. Am Samstag gibt es Vollgas", verspricht Arturo Vidal.

Nach fünf Niederlagen in den vergangenen sechs Begegnungen "wollen wir auch mal wieder ein Ergebnis liefern", sagte Thomas Müller und Neuzugang Niklas Süle ist sich sicher, dass "wir am Samstag voll da sind."

Die Liste der Ausfälle ist aber weiterhin lang und gibt Grund zur Besorgnis. Manuel Neuer, James, Thiago, Jerome Boateng, Arjen Robben, David Alaba und Juan Bernat werden beim Prestigeduell gegen den BVB fehlen.

Ancelotti macht aber weniger die Ausfälle, sondern den körperlichen Zustand seiner Spieler für die holprige Vorbereitung verantwortlich. "Wir wissen, dass wir nicht in der besten physischen Verfassung sind", sagte der Italiener und fügte hinzu: "Der wichtigste Punkt ist die Balance im Team. Die war zuletzt nicht gut."

Der 58-Jährige glaubt aber an eine Leistungssteigerung. "Fußball ist auch Taktik, Strategie, Persönlichkeit und Motivation. Ich habe großes Vertrauen, dass meine Mannschaft diese Qualitäten zeigt. Die Mannschaft ist bereit. Wir wollen intelligent spielen", sagte Ancelotti.

BVB im Angriff harmlos

Dem größten Rivalen in den vergangenen Jahren ergeht es derzeit kaum besser. Bosz muss bei seiner Pflichtspielpremiere auf Marcel Schmelzer, Julian Weigl, Marco Reus und Raphael Guerreiro verzichten.

Der Niederländer hat zudem noch Probleme, der Mannschaft sein 4-3-3-System einzuimpfen. In sechs Testspielen gab es nur zwei Siege, zuletzt waren die Schwarz-Gelben gegen Espanyol Barcelona und Atalanta Bergamo (jeweils 0:1) im Angriff harmlos.

"Ich sehe uns noch mitten in der Vorbereitung. Es geht darum, den Feinschliff zu bekommen. Die Mannschaft muss zu hundert Prozent verstehen, was Peter Bosz von ihr möchte", sagte Sportdirektor Michael Zorc.

Bosz bleibt derweil trotz der Anlaufschwierigkeiten gelassen. "Wir machen Fortschritte", sagte der 53-Jährige und will die eigenen Ergebnisse ebenso wenig überbewerten wie die schwachen Auftritte des FC Bayern: "Ich glaube nicht, dass Bayern diese Saison Letzter wird und Dortmund Vorletzter. Dass beide Vereine noch nicht da sind, wo wir sie erwarten, ist deutlich."

Den ersten Titel der Saison peilt Bosz dennoch an. "Ich bin ein Trainer, der jedes Spiel gewinnen will. Ich hasse es zu verlieren. Ich freue mich schon auf die 80.000 Zuschauer, auf die gelbe Wand", sagte der Ex-Coach von Ajax Amsterdam.

Die Fans im Signal Iduna Park werden dabei eine Premiere erleben. Schiedsrichter Felix Zwayer (Berlin) steht erstmals unterstützend der Video-Assistent zur Verfügung. Zwayers Bundesligakollege Tobias Steiler stehen sämtliche Kameraperspektiven zur Verfügung, über zwei Operatoren erhält er die jeweils beste Einstellung sekundenschnell zugespielt. Weitere Fakten zum Supercup!

Dabei darf er Zwayer bei vier konkreten Auslösungsmomenten unterstützen: Torerzielung, Strafraumsituation, Platzverweis und Spielerverwechslung.

Lesen Sie hier: Atlético-Coach Simeone warnt Europa vor FC Bayern

Einzelkritik: Die Noten der Bayern bei der Neapel-Pleite

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