FC Bayern: Monaco-Test zeigt Stärken und Schwächen vor dem Saisonstart auf

Der FC Bayern agiert im finalen Test gegen Monaco die meiste Zeit souverän – vor allem die Offensive funktioniert. Allerdings leiden die Münchner im Mittelfeld weiter unter Unkonzentriertheiten.
von  Maximilian Koch
Jubel mit dem Torschützen: Serge Gnabry durfte sich nach seinem Elfmeter zum zwischenzeitlichen 3:1 die Glückwünsche der Kollegen Mathys Tel (l.) und Leon Goretzka abholen.
Jubel mit dem Torschützen: Serge Gnabry durfte sich nach seinem Elfmeter zum zwischenzeitlichen 3:1 die Glückwünsche der Kollegen Mathys Tel (l.) und Leon Goretzka abholen. © IMAGO/kolbert-press

München – Auch ohne Starstürmer Harry Kane ist die Offensive des FC Bayern offenbar gut vorbereitet für die neue Saison. Am Montagabend besiegte die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel den französischen Erstligisten AS Monaco im Sportpark Unterhaching verdient mit 4:2 - und überzeugte dabei mit Tempo und Kreativität im Angriffsspiel.

Defensiv wackelte es aber phasenweise gewaltig – nicht zuletzt bei Neuzugang Min-jae Kim. Nach dem Rückstand durch Monacos Takumi Mimamino (29. Minute) drehten Konrad Laimer (32.), Jamal Musiala (42.) und Serge Gnabry (45.+2/Handelfmeter) die Partie zugunsten der Münchner. Wissam Ben Yedder konnte per Strafstoß verkürzen (63.), doch der eingewechselte Leroy Sané sorgte für den 4:2-Endstand.

Goretzka und Laimer auf der Doppelsechs gegen Monaco

Coach Tuchel verzichtete in der Startelf auf Joshua Kimmich, der aus Gründen der Belastungssteuerung geschont wurde. Kimmich hatte bereits das Teamtraining am Sonntag verpasst. Der Mittelfeld-Chef kam aber mit nach Unterhaching und saß ebenso wie Thomas Müller (Hüftprobleme) neben der Reservebank. Bei Müller ist unklar, ob er bis zum Supercup gegen Leipzig wieder fit ist.

Schaffenspause - oder wie man heute sagt: Belastungssteuerung für Joshua Kimmich (l. ), Thomas Müller ist noch verletzt.
Schaffenspause - oder wie man heute sagt: Belastungssteuerung für Joshua Kimmich (l. ), Thomas Müller ist noch verletzt. © IMAGO/MIS

In Kimmichs Abwesenheit bildeten Leon Goretzka und Konrad Laimer die Doppelsechs, im Tor stand Sven Ulreich, weil sich Manuel Neuer weiter im Aufbautraining befindet und der Wechsel von Yann Sommer am Montagabend zu Inter Mailand perfekt wurde.

Benjamin Pavard spielte in der Innenverteidigung an der Seite von Neuzugang Min-jae Kim - und ganz vorne stürmte der 18-jährige Mathys Tel. Kane, Bayerns Sehnsuchtsstürmer, lässt weiter auf sich warten.

Transferpoker um Kane: Kein Ende in Sicht

Die Partie im Südosten Münchens stand ohnehin im Schatten der jüngsten Entwicklungen im Transferpoker um Kane. Trotz einer 100-Millionen-Euro-Offerte des FC Bayern bewegt sich Tottenham Hotspur weiter nicht, es zeichnet sich kein Ende beim Kaugummi-Wechsel dieses Sommers ab. Und das ist ein großes Problem für Trainer Tuchel, der seine bayerische Offensive gern rund um den englischen Nationalmannschafts-Kapitän aufbauen würde.

In Unterhaching versuchte es der Bayern-Coach mit Tel, Gnabry, Musiala und Kingsley Coman. Und das funktionierte gut. Besonders Coman und Gnabry agierten zu Beginn äußerst auffällig. Gnabry vergab eine riesige Chance, als er freistehend an Monacos Keeper Philipp Köhn scheiterte (2.). In der siebten Minute war es wieder Gnabry, der nach Goretzkas hübschem Pass nicht an Köhn vorbeikam.

Laimer, Musiala und Gnabry treffen für Bayern vor der Pause

Die Monegassen, achtmaliger französischer Meister und mit Ex-Löwen-Stürmer Kevin Volland im Aufgebot, kamen erstmals in der 20. Minute gefährlich vors Tor: Ben Yedder prüfte Ulreich. Wenig später stand es 0:1. Kim leistete sich einen schlimmen Fehlpass, Ulreich parierte zunächst noch gegen Golovin, doch Minamino brachte die Gäste schließlich in Führung.

Bayern reagierte gereizt - und drehte die Partie. Laimer nach schönem Schlenker, Musiala nach einem Weltklasse-Dribbling und Gnabry per Strafstoß sorgten für das verdiente 3:1. Auf den Rängen feierten die Fans bei regnerischem Herbstwetter mit Laola-Wellen.

Natürlich auch in Haching wie immer im Mittelpunkt: Bayern-Patron Uli Hoeneß (l.) und Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen.
Natürlich auch in Haching wie immer im Mittelpunkt: Bayern-Patron Uli Hoeneß (l.) und Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen. © IMAGO/MIS

Sané trifft, Ulreich pariert stark

Nach dem Seitenwechsel brachte Tuchel Matthijs de Ligt für Pavard, Leroy Sané kam für Musiala. Und Bayern blieb das bessere Team. Nachdem Ben Yedder auf 2:3 verkürzt hatte, sorgte Sané überlegt für den Endstand. Der hervorragend aufgelegte Ulreich, aktuell die bayerische Nummer eins, verhinderte weitere Monaco-Treffer.

Im Tor und im Angriff ist der FC Bayern also bereit für den Supercup am Samstag gegen Leipzig - dazwischen können die Münchner noch zulegen.

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